8. Garden Gnomes & Butterflies

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Willow's POV:

Mein Herz schlug mir bis zum Hals als er mir die Autotür aufhielt und ich mich etwas unbeholfen auf den Beifahrersitz des dunkelblauen Trucks hievte.

Als Wesley schließlich endlich neben mir saß und wir langsam aus der Straße fuhren, fühlte ich mich plötzlich ganz hibbelig, eingehüllt in seiner Präsenz und einer Wolke seines Dufts. Mich beschlich das Gefühl, dass er heute noch besser roch als sonst und auch seine sonst schon perfekten Haare, saßen heute noch einen Tick perfekter.

„Ich bin froh, dass du kein Kleid angezogen hast.", begann er, doch schien sich selbst sogleich für die eigene Wortwahl lynchen zu wollen, „Ich meine du siehst wirklich toll aus, fantastisch sogar. Aber ein Kleid wäre etwas unpraktisch gewesen."

Lachend blickte ich an mir hinunter. Nach dreistündigen Überlegens hatte ich mich, unter Empfehlung von Kennedy und Mum, für Jeansshorts, ein violettes Top und eine leichte Lederjacke entschieden.

„Ich verstehe schon, danke. Und du siehst auch besonders praktisch aus heute.", entgegnete ich lachend, woraufhin er gleich einstieg. Ein bisschen fühlte ich mich wie ein hormongesteuertes Teeniemädchen, wobei ich eigentlich ja genau das war.

Wesley drehte während der Fahrt etwas Musik auf und ich konnte, so sehr ich es auch versuchte, einfach nicht aufhören zu lächeln. Die Musik, die er abspielte, war diese Art von Musik, die einen Moment perfekt machte. Wenn ich dieses Lied in drei Jahren hören und dabei die Augen schließen würde, wäre ich sicherlich wieder hier, genau jetzt, neben Wesley Dawson, auf unserem ersten Date, mit klopfendem Herzen und schwitzigen Händen.

„Wo fahren wir eigentlich hin?", fragte ich nach einer Weile des einvernehmlichen Schweigens und sah aus dem Fenster, in der Hoffnung, erahnen zu können, wohin es für uns ging. Wesley hatte mir bisher nämlich mit keinem Wort verraten, was er für heute geplant hatte. Deshalb war es auch so schwer gewesen, mich für ein Outfit zu entscheiden.

„Das wirst du gleich sehen, wir sind nämlich schon fast da.", antwortete er und das geheimnisvolle Funkeln in seinen Augen ließ mich einen Moment lang daran zweifeln, dass er wirklich kein Axtmörder war.

Wir fuhren auf einen kleinen Schotterparkplatz auf einer Erhöhung etwas außerhalb von der Stadt, wo Wesley den Wagen zum Stehen brachte. Außer uns war keine weitere Menschenseele in Sicht. Obwohl ich schon mein ganzes Leben in Lakeville verbrachte, war ich noch nie zuvor hier gewesen. Der winzige Parkplatz wurde von zahlreichen Tannen gesäumt, durch die ein kleiner Pfad führte.

„Verschleppst du mich gerade in den Wald, um mich dort zu ermorden und meine zerstückelte Leiche zu verbrennen?", fragte ich argwöhnisch und blickte den Jungen in dem weißen Shirt und dem rot karierten Flannel, mit hochgezogenen Brauen an.

„Shit, ich hatte gehofft, du würdest meinen Plan nicht so schnell durchschauen.", entgegnet er gespielt ernst und macht Anstalten auszusteigen.

Immer noch ahnungslos, was wir hier machen, tat ich es ihm nach und sah mit verschränkten Armen zu, wie er einen Korb und eine dünne Decke von der Ladefläche des Trucks nahm.

„Picknicken wir?", fragte ich enthusiastisch und vergrub meine Hände in den Taschen meiner Jacke.

„Unteranderem.", war alles, was Wesley dazu zu sagen hatte, bevor er mir mit einer Handgeste bedeutete, ihm auf den schmalen Waldpfad zu folgen.

Seine häufige Wortkargheit trieb mich in den Wahnsinn. So zog ich etwas an seinem Hemdsaum, als ich endlich zu ihm aufschloss: „Was heißt ‚unteranderem'? Wohin gehen wir überhaupt?"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 03, 2021 ⏰

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