Ich hab dich lieb

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Heute war der Tag, wo wir besprachen, was jetzt geschehen soll, um Frodo und Sam weiterzuhelfen, doch niemand wusste, wie wir vorgehen sollen.
Wir alle hörten, was Gandalf uns sagte, doch ich nahm die Worte nur zur Hälfte wahr, da ich dauernd an meine Bestätigung denken musste. Ich war nicht schwanger, zum Glück, aber dennoch stimmt es mich traurig, da ich die Möglichkeit hatte, mein Lebenswunsch zu erfüllen, aber diese mir wieder genommen wurde. Aber ich sah jetzt rauf zu meinen Jungen und lächelte sanft, da ich nun wusste, dass es schon vor 60 Jahren in Erfüllung gegangen war, da ich ihn gefunden habe. Meinen wunderschönen Engel, den ich liebevoll meinen Sohn nenne.

"Ich vermag Frodo in der Ferne nicht mehr zu erblicken. Die Dunkelheit nimmt immer mehr zu."
"Wenn Sauron den Ring hätte, dann wüssten wir es", entgegnete Aragorn und überlegte.
"Das ist nur eine Frage der Zeit. Er hat eine Niederlage erlitten, ja. Aber hinter den Mauern Mordors erstarkt unser Feind von neuem."
Gimli aber machte ein Kommentar, während er an seiner Pfeife rauchte. "Dann soll er da bleiben, soll er verfaulen! Warum sollte uns das kümmern?"
"Weil 10.000 Orks jetzt zwischen Frodo und dem Schicksalsberg stehen. Ich habe ihn in den Tod geschickt", erinnerte Gandalf ihn daran und wirkte bedrückt und Gimli schaute selbst betroffen, weil er selbst Sorge um die Hobbits hatte.

Aragorn aber gab die Hoffnung nicht auf und meinte:"Nein. Es gibt noch Hoffnung für Frodo. Er braucht Zeit und einen sicheren Weg über die Ebene von Gorgoroth. Dazu können wir ihm verhelfen."
Gimli fragte:"Wie?"
"Wir müssen Saurons Streitmacht herauslocken, damit er sein Land entblöst. Wir bringen unsere ganze Kraft auf und marschieren zum Schwarzen Tor."
Gimli hustete und verschluckte sich fast am Rauch seiner Pfeife.
Éomer trat einen Schritt nach vorn und gab uns zu verstehen, dass das nicht gehen könnte. "Wir können keinen Sieg erringen durch Waffenstärke."
"Nicht für uns. Aber so lenken wir die Aufmerksamkeit von Frodo ab, wenn sich Saurons tödlicher Blick nur auf uns richtet. Wenn er blind bleibt für alles, was sich sonst bewegt."
Legolas kapierte sofort, was Aragorn meinte. "Eine Ablenkung."
Und wieder mal Gimli und seine Kommentare, die mich im Film zu lachen brachten. "Den Tod als Gewissheit, geringe Aussicht auf Erfolg, worauf warten wir noch?"
,,Sauron wird eine Falle wittern. Er wird sich nicht ködern lassen", machte Gandalf den künftigen König Gondors klar.
"Doch, ich glaube, das wird er."
"Du willst ihn also zeigen, wer du bist, nicht wahr?", fragte ich ihn und ich erntete ein Nicken seinerseits.
"Aber wie soll das gehen?", verlangte Luinion zu wissen und ich bestätigte ihn, dass es etwas gäbe, was Aragorn dazu bringen könnte, Sauron anzulocken.
Und er sah mich an und meinte, dass das Ganze gefährlich sei.
"Aber es ist leider der einzige Weg, um Frodo und Sam zu helfen."

Nachts war es alles ruhig, beängstigend ruhig und ich sah raus auf die entstandenen Ruinen, was früher einmal Minas Tirith war. Das Königreich wird noch neu aufgebaut und in Ordnung gebracht, doch es würde lange dauern, bis alles wieder seinen alten Glanz habe.

Ich vernahm leise Schritte und werde an der Schulter gepackt. Ich erkannte Luin an die Wärme, die er ausstrahlte, bevor ich ihn überhaupt erkannte und mich zu ihn umdrehte.
"Bist du in Sorge?"
Ich nickte leicht. "Ja, ein wenig. Aber ich bin eher im Sorge um dich, ich will nicht, dass du mitkämpfst."
"Du weißt, dass du mich nicht davon abhalten kannst."
Traurig sah ich runter und fasste seine Hand. "Das weiß ich doch, aber ich weiß nicht, wie ich es ertragen und wie ich kämpfen soll, wenn ich weiß, dass du mit auf dem Schlachtfeld bist!"
"Du wirst mich nicht los, ich habe schon die Schlacht um Helms Klamm und eben erst diese überstanden, mich kann nichts so leicht töten."
"Sag das Wort nicht! Bitte!", bat ich drum und drehte mich zu ihn um und sah ihn angsterfüllt an. "Ich kann es nicht ertragen!"
"Tut mir leid, nana", entschuldigte er sich sofort und zog mich in seine Arme. Er roch so wunderbar nach Wald und Heimat und mir traten die Tränen in die Augen. "Ich hätte das nicht sagen sollen. Ich weiß, wie empfindsam du bist. Du bist doch meine Nana, das beste, was mir in die Jahren passiert ist und ich ...", er unterbrach sich selbst, was mich dazu veranlässt, zu ihn aufzuschauen.

"Du was?"
"Ich ...", er unterbrach sich wiederholt und sah beschämt und nervös runter. "Man, ich habe das noch nie gesagt und ich weiß nicht, wie es dir sagen soll!"
Was wollte er mir sagen?
Wollte er mir das sagen, was ich glaubte?

Ich sah ihn weiterhin an und hob meine Hand, um sie ihn auf seiner Wange zulegen, damit er zu mir hochschaut. "Was willst du mir sagen?"
Luinion sah mich lange an und sein Blick wurde warm. "Dass ich dich lieb habe."

Meine Augen wurden nass und mir liefen die Tränen über die Wangen. Er hat mich also doch lieb! Wie glücklich mich das machte.

Leise schluchzend drückte ich ihn an mich und halte ihn fest. "Ich hab dich auch lieb, ion nín. Du bist mein Engel und wirst es immer bleiben!"
Auch wenn ich es nicht sah, spürte ich sein Lächeln auf meiner linken Schulter und er umschlang mich noch fester. Es war so schön, dass ich mein Engel bei mir habe und wenigstens die wenigen Stunden, die uns überbleiben, vor der bevorstehenden Kampf kommen würde, um die Zeit noch mit ihn zu verbringen.

So, meine Lieben

Das reicht für's erste, morgen werde ich weitermachen.

Die große Schlacht rückt näher und näher.

Und das wird über das Schicksal Jini's entscheiden.

Hofft und betet, dass sie es schafft.

Bis morgen

Die Prophezeiung der blauen Jungfrau - Die RückkehrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt