Die Unterhaltung

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Direkt nach Aragorn und Legolas traf ich ein und sah zu, wie Aragorn Pippin den Palantir entriss und selbst fas K.O. ging.
Meine Sorge um ihn ist groß, aber als ich zu Pippin rüber sah und ihn wie erstarrt entdeckte, eilte ich schnell auf ihn zu. Vor ihn auf die Knie fuhr ich ihn mit der Hand über die Locken und versuchte in wieder wachzukriegen.
"Pippin, wach auf! Pippin!!!" meine Verzweiflung wuchs, doch ich hörte im Hintergrund "Närrischer Tuk!"
"Bitte, wach auf!" Ich sah zu Gandalf auf, der sich uns näherte, vor Pippin hinkniete und er ihn mit einem gemurmelten Zauber wieder zu sich brachte.
Nach Luft schnappend kam er wieder zu uns zurück und sah Gandalf an, während ich ihm noch übers Haar fuhr.
"Alles gut, wir sind hier", meinte ich sanft und fuhr mit den Fingerspitzen ihn über die Stirn, die sich ganz kühl anfühlte.

Gandalf fragte ihn aus, was er gesehen hat und was ihn eben geschehen war. Pippin erzählte ihn, was er gesehen und gefühlt hat, dass er Schmerzen erleiden musste.
"Was hast du ihm über Frodo und den Ring gesagt?", verlangte Gandalf dann zu wissen, Pippin sah ihn entsetzt an und gestand, dass er nichts verraten habe.
Gandalf sah ihn lange an, nickte dann und meinte, dass wir, wenn es Tag ist, uns dringendst unterhalten müssen, aber Pippin machte mir den Eindruck, als könne er nicht mehr einschlafen.
"Aber du brauchst deinen Schlaf", erklärte ich ihm. "Dir wurde sehr an deine Kräften gezerrt, da brauchst du ein wenig Ruhe, bevor wir aufstehen und das bereden sollen."
"Da lautet nur die Frage, ob wir alle überhaupt noch einschlafen können", nahm ich die Stimme von Legolas wahr, der mich wiederholt seltsam ansah. Was hatte er überhaupt?

"Bestimmt, also die wenigsten vielleicht."
"Es sollte jedenfalls jemand bei ihn bleiben, damit er sich noch wenig ausruhen kann, bevor wir und alle versammeln."
"Ich werde bei ihm bleiben", gab ich entschlossen von mir.
"Es wäre besser, wenn ich das tue", ertönte die Stimme von Luin, der eben reingekommen war und mich ansah.
Ich sah ihn fragend an. "Bist du dir sicher?"
Er nickte. "Ja, ich kenne das und kann ihn vielleicht helfen."
In seinen Augen sah ich mehr, aber ich wollte ihn nicht so ausfragen, deshalb lass ich es und nickte ihn zu. Kaum ist er bei uns und kniete sich zu uns hin, drückte er mir noch tröstend die Hand und flüsterte mir ins Ohr:"Ich glaube, Legolas will mit dir reden."
Zu Legolas aufschauend erkannte ich, dass es wohl dringend war und stand auf, doch zuvor drückte ich selbst liebevoll seine Hand. Als ich bei ihn ankam, meinte er mit einem Kopfnicken raus und ich folgte ihn, die anderen ließen wir da.

Erst wollte er wissen, wo wir uns am besten unterhalten sollten, ich dachte erst bei ihm oder draußen, aber es ist draußen noch ein wenig kühl und er machte den Vorschlag, dass wir es bei mir besprechen sollten.
Wir waren rein und er fing an.
"Wie geht es dir?"
Fing er wirklich so an? Er fragt mich, ob es mir gut geht, dabei wurde Pippin eben erst angegriffen und verletzt?!
Fassungslos sah ich ihn an. "Ob es mir gut geht, fragst du? Hast du nicht eben erlebt, was da gerade passiert ist mit Pippin? Du solltest lieber fragen ihn fragen, ob es ihn gut geht!"
"Da mag ja sein, aber er scheint mir nicht in bester Verfassung zu sein, um gefragt zu werden. und in übrigen kümmert sich ja dein Sohn um ihn."
Wie eiskaltes Wasser traf es mich und ich wurde wiederholt in eine Falle gesteckt. Nein, nein, nein! Woher wusste er, dass Luinion mein Junge war?

"Wovon redest du denn?", versuchte ich mich daraus zureden, doch er kam mir zuvor. "Du weißt sehr wohl, wovon ich rede. Ich weiß, wer du bist, Jini. Obwohl, Earáneé trifft es ja wohl eher, nicht wahr?"
Scheiße! Er weiß es und hat es mir nicht gesagt? Oder hatte er es das schon seit unser Wiedersehen in Bruchtal gewusst?

Jedenfalls konnte ich es nicht abstreiten, das wäre zwecklos.
Aber er sollte zumindest wissen, was Sache war, was mein Deckname angeht.

"Earáneé war vor 60 Jahre mein Deckname, damit meine wahre Identität geheim bleibt. Ich wollte nicht, dass ich immerzu an das vergangene erinnert werde. An das, was ich verlor, an das, was ich dachte und an das, was mir beinahe ...", ich stockte, weil ich wieder an dieses Scheusal dachte.
Und Legolas schien meine Miene richtig zu deuten, denn er sagte:"Durch Bolg geschah."
Ich hatte einen Knoten im Hals und antwortete deshalb nicht, nickte aber bestätigend, dass ich genau das dachte.
"Ich hatte, in der Schlacht um Helms Klamm, in deine Augen gesehen und dich sofort erkannt. Lange Wochen und Monate hatte ich schon den Verdacht, dass du Earáneé bist, aber nun habe ich die Bestätigung bekommen. Schon allein, wie du mit Luinion umgegangen bist, hat meinen Verdacht nur noch verstärkt. Als ich dich in Bruchtal das erste mal sah, dachte ich eine Sekunde lang, du wärst jemand, die ich mal gekannt habe und nun lernen wir uns wieder neu kennen."

Das zu hören, bestätigte meine weiter Vermutungen. Er ahnte es seit längeren und ich wollte nur noch eins. Ihn alles erzählen.
Ich bat ihn, sich, nachdem ich mich aufs Bett gesetzt habe, zu mir zu setzen, was er schließlich auch tat und er gespannt zu mir runter sah, während ich ihn alles erzählte über meine Welt und wie mein Leben verlief nach meinen Abenteuer mit Bilbo, Gandalf und die Zwerge.
Er verstand mich und darüber war ich auch sehr froh, denn ich hatte noch immer Kummer und Unsicherheit in meinen Herzen und wusste nicht, was ich tun soll. Deshalb war ich froh, ihn zuhaben.

Legolas hatte, während ich redete, den Arm um meine Schultern gelegt und mich warm gehalten, weil ich das Gefühl hatte zu frieren.
"Und was wirst du jetzt machen? Ich kann in deine Augen sehen, dass noch mehr ist, was dich betrifft. Hast du Kummer?" Dass er mich das fragte ließ ein zittern in mir auslösen.
Ja es gab was, was mir noch Kummer bereitete, aber darüber zureden, dafür war ich noch nicht bereit.
"Ich möchte nicht darüber reden", machte ich ihn klar und er nickte, als er mitbekam, dass ich es ernst meinte.
"Na gut, aber wenn du mal jemanden zum reden brauchst, du kannst jederzeit zu mir."
Ich nickte. "Sollen wir zu den andern gehen? Sie warten bestimmt schon längst auf uns."
Ich sah zum Fenster, nur um zu erkennen, dass es bereits Tag war.

Zu Legolas sagte ich:"Ich komme nach. Geh du schon mal vor, ich muss mich erst noch umziehen, bevor ich mich zu euch geselle."
Legolas sagte, er würde draußen auf mich warten und stand auf, verließ das Zimmer und ließ mich somit allein, damit ich mich umziehen konnte. und kaum, dass ich fertig war und mich frisiert habe, verließ ich auch das Zimmer, gehe auf Legolas zu und wir beide gingen in den Thronsaal, wo sie alle schon auf uns warteten.

So, das war's für heute.

Wenn ich Glück habe, kann ich morgen was rausbringen.

Euch alle noch, die neu dazugekommen sind, eine schöne Weihnacht und bleibt gesund und feiert gut! :)

Kussi

Die Prophezeiung der blauen Jungfrau - Die RückkehrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt