Nachdem Dúath fürs erste gesättigt war, blieb ich noch eine Weil bei ihm und redete noch mit ihn.
"Weiß du, wie verrückt das ganze ist, dass wir uns wiedersehen nach so langer Zeit und du so prächtig und stark aussiehst und ich mich kaum verändert habe?" Ich musste leise kichern. "Echt verrückt, nicht?"
Er schnaufte zustimmend und schmiegte seinen Kopf ein meiner Brust. Ich kraulte ihm hinters Ohr und legte meinen Kopf auf der seine. Sein Fell war so unfassbar weich und roch nach Wald und Heimat. Und mein Herz zog sich bei dem Gedanken zusammen, wenn ich nur daran dachte. Ich vermisste meine Familie, meine Freunde dort, der Theaterkurs und die Filmabende mit meiner Schwester.
Sogar unsere ständige Streitereien vermisse ich mittlerweile.Ein Räuspern erklang und ich wandte mich um. Gimli stand dort und sah schüchtern runter, weil er nicht wusste, ob er sich mir, eher uns, nähern sollte.
Dúath sah zu den Zwerg und wartete, wie mir scheint.
"Komm ruhig näher, Gimli", sprach ich und lächelte ihn ermutigt. Er trat näher und langsam zu uns rüber. Als er stehenblieb hob er mit äußerster Vorsicht die Hand und ließ sich beschnuppern, bis ... Dúath sich in seiner Hand schmiegte und sich von Gimli streicheln lässt."Er scheint dich zu mögen", stellte ich fest und beobachtete die beiden, die wirklich süß zusammen aussehen.
"Scheint so, scheint so", meinte Gimli. "Er ist auch ein ganz guter Junge."
"Ja, stimmt."
Lange schwiegen wir und verweilten hier im Stall, bevor Gimli wieder anfing zusprechen."Hör mal, Kleines, ich wollte mich bei dir entschuldigen, dass ich mich dir gegenüber so dumm verhalten hab. Ich hätte erst überlegen sollen, bevor ich den Elben zugestimmt habe."Dass er sich entschuldigt wusste ich, aber als ich seinen Blick dabei sah, erkannte ich Reue darin und mir wurde anders.
"Gimli, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich weiß, wie du manchmal sein kannst, deshalb weiß ich auch, dass es dir manchmal schwer fällt, Richtig von Falsch zu unterscheiden."
"Ich hätte dir vertrauen soll anstatt zu schweigen und dich mit diesen zu strafen", fühlte er sich schuldig und das sah man ihn an.
"Gimli", fing ich an, lächelte sanft und kniete mich vor ihn, damit ich mit ihn auf Augenhöhe war. "Ich verzeihe dir doch, da ich weiß, dass du trotz deines feurigen Temperaments ein gutherziger Zwerg bist und ich weiß, dass du einer meiner engsten Freunde."
Er schaute überrascht, meine Worte waren wohl völlig unerwartet für ihn und deshalb reagierte er noch überraschter, als ich ihn umarmte und ihn an mich drückte.Als er sich wieder fing, klopfte er mir auf den Rücken und meinte nur, dass er in mir auch eine Freundin sah. Es rührte mich sehr und ich löste mich leicht von ihn, gab ihn dann einen Kuss auf die Wange, stand auf und ging, ließ ihn mit bestimmt geröteten Wangen stehen, ehe er mir nachfolgte.
Es war bereits Nacht, als ich und die anderen drei hier in der Waffenkammer waren und wir beobachteten, wie die älteren und jüngeren Männer sowie Kinder hier mit Waffen und Rüstungen ausgestattet werden. Ich konnte nur traurig darauf reagieren und darüber erleichtert sein, dass ich Luinion, meinen kleinen erwachsenen Engel, nicht hier sehen muss.
Ich könnte es nicht überleben, wenn ich ihn hier wüsste, mit der Angst, ihn zu verlieren.Aragorn sagte hoffnungslos:"Bauern, Hufschmiede, Stallburschen, das sind keine Soldaten."
Gimli beobachtete alle und sah es auch. "Die meisten haben zu viele Winter erlebt."
"Oder zu wenige", sprach dann Legolas und Aragorn nickte.
Legolas aber hörte nicht auf zureden:"Seht sie euch an. Sie fürchten sich, ich sehe es in ihren Augen." Somit hat er blödsinnigerweise die Aufmerksamkeit aller auf sich gezogen, weil seine Worte nicht zu überhören waren. Er fragte:"Boe a hyn neled herain dan caer menig?"
Legolas, meine Güte, dachte ich grimmig und hoffte, er hielt die Schnauze.Aragorn erklärte seinen Freund selbst auf Elbisch:"Si, beriathar hyn ammaeg na ned Edoras."
"Aragorn, nedin dagor hen ú'erir ortheri. Natha daged dhaer."
"Dann werde ich als einer von ihnen sterben!", meinte Aragorn dann lautstark, sah ihn noch lange an und ging. Legolas wollte ihm hinter, wird aber von Gimli aufgehalten."Lass ihn gehen, Junge. Lass ihn gewähren."
Der blonde Elb sah in meiner Richtung dann, so als frage er mich stumm, ob ich was wusste. Ich aber sah ihn nur enttäuscht an und verschwand selbst.So, das war's für heute.
Mal sehen, vielleicht sehen wir ja morgen ein unserer Lieblingselben wieder.
Oder sogar zwei.
Wen vermutet ihr?
Euch allen noch einen schönen vierten Advent und bis morgen dann!
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Die Prophezeiung der blauen Jungfrau - Die Rückkehr
FanfictionFortsetzung von 'Die Prophezeiung der blauen Jungfrau'. Das Abenteuer von Jini geht weiter. Seit ihre Reise mit den Zwergen sind vier Jahre vergangen und Jini lebte ihr Leben normal und geordnet weiter. Doch was könnte an einem ganz gewöhnlichen Tag...