Schwere Vorurteile und verhängnisvolle Worte

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So, meine Lieben

Das letzte Kapitel für heute und dann gibt's morgen wieder was.

Heute wird es nicht sehr schön, denn der Titel allein verrät schon ein bisschen was.

Habt aber dennoch Verständnis mit mir und bleibt dran.

Viel Spaß beim Lesen!

Wir kamen dann einige Tage später in Dunharg an, wo das Feldlager schon längst aufgebaut wurde.
Théoden fragte durch, viele Kämpfer insgesamt eingetroffen sind und von wo.

Irgendwann hielten wir an und Luinion stieg als erste ab, dann Ich, mein Junge wollte mir zuerst da runter helfen, aber ich hatte schon längst Übung darin.
Ich führte ihn fort, einige der Soldaten sahen Dúath feindselig an, einige sogar eher mit größter Ehrfurcht, weil sie schon scheinbar von ihn hörten und von seine gute Tat in Helms Klamm.
"Ja, mein Guter, wir sind da", meinte ich zu Dúath und kraulte ihm hinters Ohr, was ihn schnurren ließ und er seinen Kopf an meinen Bauch schmiegte. "Guter Junge."
"Er scheint dich echt zu mögen, nana", gab Luin zu an und kraulte ihn selbst das glänzende schwarze Fell. Doch er hielt inne und sah auf was, was nahe an Dúath Ohr war. "Nana, was passiert da mit deinem Armband?"
Ich nahm die Hand weg und sah auf meine Armband. Und es stimmte, was mein Junge sagte, er hatte sich wiederholt verändert. Der Saphir wurde immer heller und heller und nahm so langsam einen Rotton an. Skeptisch betrachtete ich das Schmuckstück, was mir Thorin einst schenkte, bevor er starb. Wusste er von der seltsame Kraft, die dort schlummerte oder warum glaubte ich, dass was dahinter steckte?

Dúath war dann derjenige, der mich aus meinen Trance holte, weil er meine Hand ableckte. Ich lachte erschrocken auf und zog meine Hand weg, die ich dann an mein Gewand abwischte.
"Du frecher Junge!", kams von mir und sah ihn gespielt böse an und er, ganz der Hund, obwohl er ein Schattenwarg war, fiepte wie ein kleiner Welpe, wodurch ich nur schwach wurde.
"Ach, Dúath, du weißt, wie ich das meine", meinte ich lächelnd und gab ihn einen Kuss auf seiner Stirn. "So, hast du Hunger?" Er hechelte bestätigend und süß.
"Ich glaube, wir sollten uns beide auf der Suche machen, würde ich sagen", meinte Luin und sah mich an.
Ja, ich sollte mitjagen, aber wer sollte sich dann um Dúath kümmern?
"Vielleicht solltest du mit Dúath gehen, denn er weiß, was ihn schmeckt."
Luinion sah ihn fragend an, dieser benahm sich wiederholt wie ein Hund und überzeugte meinen Sohn und machten sich beide auf den Weg, während ich nach Aragorn suchte, damit wir was wichtiges besprechen konnten.

Lange als es Nachts war, stand ich da am Rande und beobachtete die Gegend, wo Herr Elrond bald erschienen wird, doch es wusste niemand außer Ich was davon.
Eine fast sternenlose Nacht umhüllte Mittelerde und ließ mich vor Kummer nachdenken. Ob ich je nach Hause kommen würde, ob ich meine Familie je wiedersehen werde oder ob ich diesen Krieg hier eigentlich überleben werde.

Als ich keine Antwort auf all meine Fragen bekam, ging ich fort und wollte zum Lagerfeuer, wo ich Eowyn und Eomer miteinander reden hörte.
"Warum sollte man Merry zurücklassen? Er hat ebensoviel Grund, in die Schlacht zu reiten wie du. Warum kann er nicht kämpfen für jene, die er liebt?"
"Du verstehst ebensowenig vom Krieg wie dieser Hobbit. Wenn die Furcht ihn ergreift und das Blut und die Schreie mit dem Grauen der Schlacht überhand nehmen, glaubst du, er würde dann noch standhaft kämpfen? Er würde fliehen. Und er täte recht daran, das zu tun. Krieg ist die Aufgabe der Männer, Éowyn", waren Eomers Worte, was mich leicht rasend machte bei so wenig vertrauen gegenüber das weibliche Geschlecht.

"Du kennst Merry nicht so wie Ich ihn kenne, also hast du nicht das Recht so zu urteilen." Ich ging auf ihn zu, nachdem ich es sagte, stemmte meine Fäuste auf meine Hüften und sah ihn warnend an. "Nur weil Frauen und Hobbits keine Kämpfe mit ansehen mussten oder gar daran teilgenommen haben, heißt das nicht, dass sie keine Ahnung haben, was Krieg bedeutet, denn am Ende sind es wir Frauen, die letztendlich leiden müssen, weil wir dann jene, die wir lieben, verlieren."
Er sah mich lange an und versuchte was zu erwidern, aber ich kam ihn zuvor. "Und ihn übrigen, bei mir in meiner Heimat haben Frauen wie ich dieselben Rechte wie Männer und haben schon gekämpft, bevor es das Wort 'Gleichberechtigung' gab." Dann wandte ich mich ab und ging ins Zelt, was Eowyn und ich besetzten, da wir so gesehen die einzigen Frauen waren.

Wiederholt dachte ich nach, was ich jetzt tun sollte, doch eigentlich wusste ich die Antwort bereits. Ich musste weiter mit Aragorn, Legolas und Gimli reisen. Doch was wird mit Luin? Wie soll ich ihn das beibringen?
Jemand betrat das Zelt, es war Aragorn, und ich sah, dass er längst Anduril in seine Hand hält. Es war also soweit. Zeit zum abreisen.
"Ich wollte dir nur sagen, dass ich weiter ziehe und viel glück in der Schlacht wünsche", sagte Aragorn und wollte noch was hinzufügen, aber ich kam ihn zuvor. "Ich gehe mit dir."
Erstaunen stand in seine hellen Augen. "Was?"
"Denkst du wirklich, du könntest mich davon abhalten, mit dir mitzureisen, jetzt, wo ich endlich von großen nutzen sein könnte?"
Ich stand auf und kam auf ihn zu. "Und in übrigen, wer soll dich bitte beschützen, wenn ich nicht mit dir gehe?", neckte ich ihn, er sah mich stumm an, bevor er anfing belustigt zu grinsen. Ich grinste mit ihn und er verließ das Zelt ebenso schnell wie er es betreten hat.

Das Schwert hab ich mir schon längst umgebunden und wollte längst das Zelt verlassen, als Luin es betrat und mich erschrocken ansah. "Du gehst mit ihnen?", verlangte er zu wissen.
"Ja, was glaubst du denn, was ich hier gerade tue?", erwiderte ich und wollte an ihn vorbei, aber er versperrte mir den Weg. "Das kann ich nicht zulassen. Das ist zu gefährlich. Weißt du eigentlich, wo Aragorn und die anderen hinreiten werden?"
"Natürlich weiß ich das, deshalb geh ich ja mit ihnen mit."
"Das kann ich aber nicht zulassen. Du würdest nur zugrunde gehen."
"Denkst du echt, ich weiß es nicht?", fing ich an leicht verärgert zu klingen. "Ich habe mehr Schlachte und Kämpfe erlebt und gesehen als du und immer habe ich überlebt."
"Das mag ja sein, aber dieser hier ist anders als die, die du vor Jahren erlebtest. Du kannst das nicht überstehen."
"Das glaubst du." Ich wollte wieder an ihn vorbei, aber er stellte sich mir wiederholt im Wege.

"Du wirst nicht mitgehen."
"Du hast es mir nicht zu verbieten", gab ich klar an, sah ihn feurig an. "Ich bin eine erwachsene Frau, deshalb hast du mir nichts zusagen. Aber ich dir, weil ich immer noch deine Mutter bin."
"Nein, das bist du eben nicht!"
Unheimliche Stille ertönte und lässt eine ungewöhnliche unbekannte Kälte aufkommen.
Mir war mit einem mal eiskalt, ich hatte einen Kloß im Hals und musste mir wieder und wiederholt das im Kopf abspielen lassen, was er da von sich gegeben hatte.

Nein, das bist du eben nicht!

Ich bin nicht seine Mutter, sagte er und das waren so ziemlich die schlimmste Worte, die eine Mutter zuhören bekommen tut.
Meine Augen brannten und sahen ihn an, Luin begriff, was er da gesagt hat und sah mich bestürzt an.

"Ich ... ich, es tut mir ...", ich hob die Hand und unterbrach ihn, sah nicht mehr zu ihn hoch und ging an ihn vorbei. Doch zuvor drehte ich mich nochmal zu ihn um und sagte mit angestrengt kontrollierter Stimme:"Ich habe zuviel für dich getan und habe so oft mein Leben für dich riskiert und mich meine größten Ängste gestellt, nur um dich zuretten. Ich habe dich aufgenommen, obwohl ich nicht das Recht dazu hatte, weil du einem anderem Volk gehörst und doch habe ich dich bei mir behalten. Du bist danach mein Sohn geworden und ich liebe dich, auch wenn du diese unverzeihlichen Worte gerade gesagt hast. Aber ich verstehe jetzt die wahre Aufgabe einer Mutter und sage dir nur, bleib hier, weil du hier sicherer bist als bei mir. Ich möchte weiterhin nicht, dass dir was passiert." Mit diesen Worte verließ ich das Zelt und ging mit gebrochenen Herzen zu Aragorn, der mich besorgt ansah, aber ich ihn nur sagte, dass ich Dúath bei Luin lassen werde und mit ihn mitreiten werde. Er half mir auf und wir, also Aragorn, Ich, Legolas und Gimli, ritten los und verließen somit die Truppe, einige unsere Freunde. Und meinen Sohn.

Ich bin gemein, ich weiß, aber ein bisschen Familiendrama muss sein.

Morgen geht es weiter.

Und euch allen noch einen schönen ersten Weihnachtstag und fühlt euch gedrückt.

Kussi

Die Prophezeiung der blauen Jungfrau - Die RückkehrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt