Kapitel 9

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Der Winter Soldat starrte leer auf den ohnmächtigen Jungen vor ihm. Er hatte seine Zielperson gerade erst bei Hydra abgeliefert und schon waren alle in ihrer Arbeit versunken. Ein Agent hatte den Jungen an den Stuhl festgebunden, während ein Weiterer die Maschine vorbereitete, wiederum ein Mann verkabelte den Teenager. Dem Winter Soldaten kam dies schmerzlich bekannt vor, er selbst war mehrere Male an dieser Maschine und er wusste wie schmerzvoll dies war. Doch etwas war anders für ihn. Dieser Junge, seine Ziel, sollte nicht hier sein. Dies wusste er, doch der Soldat wusste nicht warum. Etwas in ihm befahl ihm, den Jungen zu retten. Aber der Grund wollte nicht in seinen Schädel. Jedes Mal wenn es ihm fast einfiel, war es leider sofort wieder weg.

Der Winter Soldat blieb reglos stehen, ließ die Anderen nicht sehen, wie beunruhigt er war. Selbst als der Gefangene wach wurde, bewegte der Mann sich nicht. Der Junge sah sich verwirrt um. Doch als seine Augen die des Soldaten trafen, waren sie voller Hoffnung. Verwirrt starrte er zurück. Wie konnte dieser Junge in so einer Situation hoffnungsvoll sein? Und warum gerade bei ihm? Kannten sie sich? Nein. Der Winter Soldat würde sich daran erinnern. Der Teenager ignorierte die Anderen und sprach zum Soldaten:" Bucky! Ich bin's!" Die Stimme drang ihm tief in sein Herz, welches begann zu Schmerzen. Warum? Der Soldat war verwirrt. Doch konnte nichts tun, denn schnell schalteten die anderen Männer die Maschine an und der Junge krümmte sich vor Schmerzen. Ein Schrei entwich ihm. Bis er wenige Momente später schwer atmete. Der Winter Soldat starrte ihn an. Der Schrei löste in ihm etwas aus, doch es verwirrte ihn immer mehr. Ohne auf einen Befehl zu warten, verließ der Soldat den Raum. Die Männer schienen es nicht zu bemerken, so sehr waren sie mit ihrem neuen Soldaten beschäftigt.

Plötzlich drangen Stimmen in seinen Kopf. Undeutlich, doch sie waren da. Der Winter Soldat blickte sich unsicher um, doch er war alleine. Es wurden immer mehr Stimmen und so langsam verstand er die Wörter. „Bucky! Ich habe einen kleinen Bruder!" Die Stimme kam ihm schmerzlich bekannt vor, doch noch wusste er nicht woher. Und dieser Name. Bucky... Wer ist dieser Bucky? „James Bur...Bucha....Buchanan Barnes...?" Die kindliche Stimme konnte der Soldat einordnen. Es war der Gefangene! Doch dieser Name weckte mehr Erinnerungen. James Buchanan Barnes...das war er! Er ist Bucky! Das ist sein Name! Bucky musste hier raus. Er musste sich weiter erinnern! Sofort trat der Mann aus der ersten Tür und lief weg. Weit weg von der Hydra-Basis, doch wohin wusste er noch nicht. Als seine eigene Stimme in seinem Kopf redete:" Ich bleibe bis zum Ende bei dir und Steve." Steve...Die Erinnerung traf ihn mit einem Schlag. Sein bester Freund Steve Rogers! Sein Bruder Ben Rogers war dort drinnen, bei Hydra. Bucky schloss kurz die Augen, während dir Erinnerungen ihn überfluteten.

Bucky wusste, dass er schnellstens Steve finden muss. Sein bester Freund machte sich bestimmt Sorgen um seinen kleinen Bruder. Somit rannte er los. Bucky würde das Risiko eingehen und zum Tower gehen. Jemand musste informiert werden, damit Ben gerettet werden konnte. Voller Sorge rannte er immer schneller.

Nach einer Weile kam Bucky in der Stadt an, doch plötzlich stellte sich ihm ein junger Mann in den Weg. Mit einem Akzent rief er:" Natasha! Clint! Bucky ist hier! „ Verwirrt sah Bucky den Unbekannten an. Woher kannte er seinen Namen? Doch bevor er eine Frage stellen konnte, kamen eine rothaarige Frau und ein Mann angerannt. Bucky sah die Drei misstrauisch an. Waren dies Freunde von Ben? Würden sie ihm helfen? Doch die feindseligen Blicke zeigten ihm das Gegenteil. Doch es war Bucky egal. Er musste Ben retten. So viel Schmerz wie er seinem Schützling brachte, musste Barnes jetzt auch ein Risiko eingehen. „Ben ist bei Hydra. Seine Erinnerung ist weg...aber ihr könnt ihn noch retten." Die Frau warf dem Bogenschützen eine Blick zu, als wollte sie ihn fragen ob die Drei ihm trauen können. Doch der Weißhaarige schien nicht auf Bucky's Worte zu achten. Denn er starrte ihn nachdenklich mit einem glühenden Blick an, während die anderen Beiden schwiegen.

Pietro starrte den Soldaten an. Konnte er ihm glauben? Was wenn sie Ben noch retten konnten? Nein. Selbst wenn Ben noch zu retten sei. Bucky hatte Quicksilver's bestem Freund Schmerzen zugefügt. Er konnte ihnen jetzt unmöglich helfen. Pietro war verzweifelt. Was sollten sie tun?! Er musste Ben retten! Angst regte sich in ihm. Würden die Avengers Ben nun verlieren? War es zu spät? Pietro konnte nicht mehr logisch denken. Die Sorge um seinen besten Freund fraßen ihn auf.

Clint bemerkte wie sehr Pietro mit sich selbst kämpfte. Ihm erging es nicht anders. Der Schütze hatte Ben kämpfen beigebracht und doch, geschah dies. Ben wurde gefangen. Hatte Clint versagt? Hätte er die Freunde lieber begleitet? Hätte er dem Jungen mehr beibringen sollen? Fragen über Fragen stapelten sich in seinem Kopf. Zweifel ließen ihn die Worte des Soldaten nicht realisieren. Wenn er Ben nicht beschützen konnte, könnte er dann seine Familie beschützen? Könnte er Natasha beschützen?

Natasha hielt Bucky im Blick. Die Spionin wusste dass Ben stark war, doch sie musste ihn retten. Während die Männer neben ihr immer unruhiger wurden, blieb sie ruhig. Das wichtigste war nun Ben zu finden. Neben Hawkeye war der Junge ihr sehr wichtig. Sie konnte nie eigene Kinder haben, doch der Junge war wie ein Sohn für sie. Er nahm ihr den Schmerz. Doch nun hatte er Schmerzen und sie musste ihn retten.

Doch plötzlich fiel ein Schuss. Bucky spürte einen stechenden Schmerz im Bauch. Der junge Mann hatte sich die Waffe der Frau gepackt und auf ihn geschossen. Er brüllte:" Wo ist Ben?!" Seine blauen Augen zeigten seine Unruhe. Ben musste ihm ziemlich wichtig sein, doch so gerne Bucky ihm antworten wollte, war die Ohnmacht schneller.

„Bucky? Bucky!", rief Steve besorgt. Erschöpft stand Bucky auf und ging zu seinem offenen Fenster um auf die Straße zu blicken. Dort stand Steve in seinem Schlafanzug und fragte:" Ist Ben bei dir?!" In Bucky klingelten sofort die Alarmglocken. Sofort rannte der Mann runter zu seinem Freund. Dies war für Steve Antwort genug. Ben war weg. Die beiden Freunde rannten durch Brooklyn während sie nach dem 8- jährigen Jungen riefen. Ein Lachen erweckte seine Aufmerksamkeit. Es war ein bekanntes Lachen. Steve schien es ebenfalls bemerkt zu haben, denn er blieb stehen. Langsam gingen sie in die Richtung. Überrascht sahen sie Ben mit zwei Frauen reden. Er trug Bucky's Uniform, welche ihm jedoch viel zu groß war. Die beiden Männer lächelten als Ben weiterredete:" Ich bin James Bur...Buch...Buchanan Barnes...glaubt mir, Mädels!" Steve lachte als er hörte wie sein Bruder, versuchte den Namen auszusprechen. Ben schien dies zu hören und drehte sich empört um. „Steve !Bucky!"

„Bucky!", schrie Steve erschrocken als er sah wie sein bester Freund umkippte. Sam und er waren gerade zufällig in der Nähe als sie den Schuss hörten. Captain America starrte Pietro entsetzt an. Doch dieser sah zitternd weg. Sam rief sofort einen Krankenwagen. „Ich begleite ihn. Such du Ben.", befahl er knapp. Natasha meldete sich schnell:" Er sagte Ben sei noch zu retten." Verwirrte nickte Steve. Hatte Bucky ihnen geholfen? Warum hatte er Ben dann entführt, wenn er ihnen nun half? Doch Captain America wollte seinen Bruder erstmal retten, bevor seine Fragen beantworten werden würden. 

Captain's Little BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt