Kapitel 13

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Eine kleine Gestalt schlich sich vorsichtig zwischen die riesigen Bücherregale der Bibliothek. Der Unbekannt trug einen grünen Umhang und verdeckte sein Gesicht mit einer Kappe. Es war ein normaler Nachmittag auf Asgard. Niemand schien die Gestalt zu bemerken, welche mit einem Grinsen sein Ziel fand. Der Bruder des Königs von Asgard. Loki Laufeyson. Der Gott saß auf einem Stuhl und las in seinem Buch. Seine blauen Augen waren auf die Sätze fixiert, so dass Loki seinen Beobachter nicht bemerkte. Dies war die Chance. Die Gestalt sah nun den Mann. Leise kam er ihm immer näher, bis nur noch ein Regal zwischen ihm und dem Gott lag. Doch plötzlich war Loki eine Schlange, wodurch sein Verfolger erschrocken aufschrie. Die Schlange schlängelte sich angriffslustig zu der Gestalt, blieb erst hinter ihm stehen. Aus der Schlange wurde wieder der Gott des Unsinns. Mit einem kühlen Blick, entriss er der Gestalt den Umhang und sagte:" Nutzloser Mensch. Du kannst doch nicht einfach den Umhang eines Gottes anziehen." Als Loki den Jungen erkannte, seufzte er genervt. „Ben. Nicht du schon wieder!" Der Junge lachte nur als er sich zu dem Gott umdrehte. Frech erwiderte er:" Thor sagte zu mir:" Ben imitierte den Gott des Donners." Winzling. Ich vertraue dir eine wichtige Aufgabe an. Du sollst dich um Loki kümmern! Pass auf, dass er nichts anstellt. Nur du als der stärkste Avenger kannst das." Loki ließ sich davon nicht beeindrucken, sondern hob gelangweilt eine Augenbraue. „Das hat er nicht gesagt.", stellte er fest. Darauf seufzte der Teenager nun und gab zu:" Nein hat er nicht. Seine Worte waren eher so: Ben! Lass Mjolnir endlich in Ruhe. Beschäftige dich woanders." Der Gott grinste als er das motzende Gesicht seines Gegenübers sah.

Ben Rogers war nun schon mehrere Tage in Asgard. Nach den ganzen Geschehnissen, dachten die Avengers es wäre besser, wenn der Junge eine Ablenkung hatte. Während Pietro und Bucky also noch im Krankenhaus waren, konnte er mit den Göttern abhängen. Zwar war dies schon immer Ben's Wunsch, doch die Sorge um seine beiden Freunde war noch immer da. Weshalb Steve ihn jeden Tag auf den neusten Stand brachte. Sein Bruder hatte ebenfalls versprochen, dass er wieder nach Hause kommt wenn Bucky und Pietro aus dem Krankenhaus entlassen wurden.

In der Zeit bei den Göttern hatte Ben viel gelernt. Loki war gar nicht so böse wie alle sagen. Er war speziell, doch irgendwie auch nett. Der Gott würde es nie zugeben, jedoch wusste Ben, dass Loki ihn mochte. Denn für ihn war der Junge besonders. Statt Angst oder Wut hatte der Teenager immer ein freches Funkeln in den Augen wenn die Beiden zusammen waren. Jedes Mal versuchte Ben den Gott des Unsinns zu ärgern. Entweder indem er ihn erschreckte oder irgendwas von ihm stahl. Vor zwei Tagen hatte er Loki's Zepter gefunden. Nur Ben selbst wusste wie er durch die ganzen Sicherheitsmaßnahmen kam. Als der Teenager den Zepter hatte, wurde Valkyire ausversehen von ihm unter Kontrolle gebracht. Jedoch war Thor der Einzige der wütend war, denn Loki fand den Jungen nach dieser Aktion ziemlich Interessant. Seitdem versuchte er ihn auf seine Seite zu bekommen, doch Ben war zu sehr fasziniert von den Avengers als, dass er gegen sie kämpfen würde. Trotzdem mochte Loki ihn, dies wusste der Junge.

„Dann nerv Valkyire.", versuchte Loki ihn abzuwimmeln, während er sich wieder setzte. Ob er ihn mag oder nicht. Menschen waren für ihn nur nutzlose Wesen. Doch bei Ben's erschrockenem Ausdruck konnte er sich ein Lachen nicht verkneifen. Der Teenager rief:" Spinnst du?! Sie hasst mich seit ich das mit dem Zepter gemach habe! Was auch immer ich gemacht habe..." Nun war er nachdenklich. Ben wusste noch immer nicht was er dort genau angestellt hatte. Bevor Loki antworten konnte, kam Thor in die Bibliothek. „Bruder kannst du Ben kurz entbehren?", fragte der Gott seinen Bruder, welcher gleichgültig antwortete:" Nimm den Quälgeist ruhig:" Ein leises „Ey" kam von dem Jungen, doch er wurde ignoriert. Thor nickte und legte den Arm um Ben, damit er ihn aus der Bibliothek führen konnte.

Draußen sah Ben verwirrt zu dem Gott und fragte:" Was ist los?" Doch eine Antwort brauchte der Junge nicht als Bruce zu ihnen kam. „Bruce! Geht es Bucky und Pietro gut?!", fragte Ben sofort besorgt. Der Physiker nickte, während er den Jungen freudig umarmte. Er antwortete:" Ja. Ich bin hier um dich abzuholen." Sofort lächelte der Teenager. Endlich würde er Bucky wiedersehen und konnte Pietro damit ärgern, dass er bei den Götter war. Somit gingen Ben und Bruce zum Raumschiff. Doch zuerst wollte der Junge etwas vom Gott wissen:" Kommst du bald wieder auf die Erde?" Dieser lachte:" Natürlich." Damit war der Teenager zufrieden und es ging wieder nach Hause.

Nach einem langen Flug rannte der erschöpfte Ben die Treppen des Towers hoch, während Bruce verwirrt in den Aufzug stieg. Warum sollte Jemand freiwillig diese Stufen gehen?! Oben angekommen sah Ben sofort seinen besten Freund. „Pietro!", schrie er. Dieser drehte sich um und rannte zu seinem Kumpel, welchen er sofort umarmte. Jedoch war Quicksilver zu schnell, wodurch Beide zu Boden fielen. Die Freunde lachten und blieben lange liegen bevor Ben grinsend zugab:" Tut mir leid. Ich war in Asgard mit Loki und Thor und Anderen..." Sofort musste er einen sanften Schlag einstecken. „Unfair!", schrie der junge Mann empört. Wieder lachten Beide. Sie wurden von einer Stimme unterbrochen:" Gebe ich Tausende von Dollar aus nur damit ihr auf dem Boden liegt? Hier stehen mindestens hundert Sofas und Betten. Nehmt die zum kuscheln." Ben löste sich von seinem besten Freund und begrüßte den Billionär lächelnd:" Schön dich zu sehen, Blechbüchse." Tony Stark ging beleidigt, doch der Teenager wusste, dass er lächelte. Pietro stand schnell auf. „Ich geh zu Wanda. Sie wollte mit mir reden. Wir sehen uns später! Bucky ist in seinem Zimmer. Steve ist wie immer irgendwo joggen." Ben nickte ihm dankend zu, als Quicksilver verschwand. Somit ging der Junge zu den Schlafräumen. „JARVIS. Wo ist Bucky's Zimmer?", fragte er die KI des Towers.

Nun stand der Junge vor der Tür des Zimmers. Er zitterte vor Aufregung. Endlich würde Ben James sehen! Und zwar nicht als Winter Soldat sondern als den alten liebevollen James Barnes. Zögernd klopfte er. Es dauerte eine Weile bis die Tür geöffnet wurde. Vor ihm stand er. Sofort liefen Tränen über Ben's Gesicht und er umarmte den Mann. „Bucky! Du bist es wirklich!", murmelte er glücklich. Ihm war egal was Bucky vorher getan hatte, solange er nie wieder gehen wurde. Nach so vielen Jahren waren sie wieder vereint. Es dauerte eine Weile bis seine Umarmung ebenso glücklich erwidert wurde. Ben spürte den Metallarm, somit löste er sich und staunte:" Wow! Was muss ich tun um auch so einen zu bekommen!"

Bucky schwieg kurz, dann lächelte er. Ben war noch immer der Gleiche. Selbst Hydra konnte den Jungen nicht verändern. Dies ließ die Zweifel des Soldaten verschwinden. Ben würde ihn niemals hassen. Steve ebenfalls nicht. Die Beiden würden Bucky immer beschützen und lieben. „Naja. Fall von einem Zug in den Alpen und Dr. Zola muss dich finden. Dann hast du einen Metallarm." Ben sah kurz erschrocken aus, doch der Blick des Jungen tröstete den Mann. Er wusste, dass Ben ihn durch einen Witz sagen wollte, dass alles gut wird. „Ich hol Pietro der hilft mir bestimmt in die Alpen zu kommen!", schrie er und rannte los. Bucky sah ihm lächelnd hinter. Ben brachte auf seine besondere Art Trost. Der Junge war schon immer sein Ein und Alles, sowie Steve. Beide Männer liebten ihn und waren stolz auf ihn. Nun wieder vereint zu sein, wärmte das Herz des Amerikaners.

Steve riss ihn aus seinen Gedanken. „Hey Kumpel. War Ben schon bei dir?", fragte der Mann. Bucky nickte, eher er lächelnd erzählte:" Er will in die Alpen um einem Metallarm zu bekommen." Doch anstatt darüber zu lachen, sah sein bester Freund erschrocken aus. „Du weißt schon, dass er das wirklich tun wird?" Nun war Bucky ebenso erschrocken. Sofort rannten die Beiden los um ihren Schützling wieder vor etwas Unüberlegtem zu retten.

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