Prolog

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1981

Lucius POV

Wir schrieben das Jahr 1981. Heute war der 5. Juni und somit der erste Geburtstag von meiner Tochter Hermine und meinem Sohn Draco. Sie waren zusammen kaum zu bändigen, meine kleinen Zwillinge. Hatte sich der eine beruhigt, schrie die andere. Auch wenn ich wusste, dass es normal war, würde ich sie am liebsten manchmal auf den Mond zaubern, um ein bisschen Ruhe zu bekommen. Besonders, da der Dunkle Lord gerade zu dieser Zeit oft Aufträge verteilte und ich, als seine rechte Hand, oft ausgewählt wurde, diese zu erfüllen. Also blieb mir nicht viel Zeit mit meinen Kindern und meiner Frau.

Sie sah es jedoch nicht so schlimm, denn sie wusste ja, wie er sein konnte. Und sie konnte die beiden Racker, die seit neuestem liefen und somit immer viel Unordnung anrichteten, bändigen. Nur heute nicht. Keine Ahnung, ob sie es verstanden oder nicht, doch sie spürten, dass heute etwas besonderes war. Sie waren aufgeregter als sonst. Ich weiß, ich hätte mich auch freuen sollen, doch ich konnte nicht. Lord Voldemort hatte mir befohlen, meine Tochter in die Hände der Muggel, die sowohl er als auch ich verabscheuten, zu geben. Er meinte, er würde keine Magie bei ihr spüren und sie würde höchstwahrscheinlich ein Squib werden. Der Gedanke, dass MEINE Tochter deswegen gehänselt werden würde, machte mich traurig, doch sie dewegen weggeben zu müssen zerbrach mein Herz. Auch wenn ich äußerlich versuchte, die kalte Maske aufrechtzuerhalten, erhaben und arrogant zu wirken, entglitt sie mir immer häufiger, was zur Folge hatte, dass ich Malfoy Manor nicht mehr verließ. Und das vorraussichtlich bis zum 31.10, der als Übergabedatum, an die Familie Granger, notiert worden war.

Narcissa POV

Heute war es also soweit. Ich würde meine Tochter weggeben müssen und sie vermutlich nie wieder sehen. Wir waren schon extra früh nach London appariert und hatten Draco bei Abraxas gelassen, um ihm den Abschied nicht noch schwerer zu machen. Nun standen wir hier. An dem Treffpunkt. Ich versuchte sie zu trösten, doch es gelang mir nicht. Sie konnte es unmöglich wissen. Aber sie spürte die innere Unruhe von Lucius und mir.

In der Ferne sah ich ein Ehepaar auf uns zukommen. Und wie nicht anders zu erwarten waren es die Grangers. Sie gingen Hand in Hand und ich war mit einem Mal froh, dass sie Hermine adoptieren würden. Sie machten einen freundlichen Eindruck. Auch wenn sie Muggel waren. Sie begrüßten uns herzlich und schauten mit leuchtenden Augen zu Hermine. Diese versuchte, sich hinter mir zu verstecken, doch ich ließ sie nicht. Aus den Augenwinkeln sah ich ihren Blick, doch ich erwiederte ihn nicht. Ich konnte ihr nicht in die Augen sehen.

Lucius schob sie auf die Grangers zu. Mrs. Granger nahm sie hoch und begrüßte auch sie herzlich, während mein Mann an meine Seite zurückkehrte und mich in den Arm nahm. Auch wenn er manchmal kalt und abweisend war, verstand er es, mit Menschen umzugehen. Das einzige, was ich noch wahrnahm, war ein ,,Wir werden uns gut um sie kümmern, Mrs. Malfoy",, bevor sie sich abwanden und mit einer weinenden Hermine auf dem Arm durch die Dunkelheit davongingen. Lucius nahm meine Hand, drückte sie tröstend und apparierte mit mir zurück. Und ich wusste damals schon, dass ich nie wieder so fröhlich und glücklich sein könnte.


So. Damit beginnt also die Überarbeitung der Story. Ich weiß, Donnerstag ist ein bisschen her, aber durch die Feiertage hat sich das alle ein bisschen verschoben. Ich hoffe, der Auftakt hat euch gefallen und am 31.12 geht es dann weiter.

Viele Grüße, eure Amaria

the missing daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt