Todesser

1.1K 53 3
                                    

"Fuck" flüsterte ich, als ich das Bier verschüttete, was ich Fred von der Bar mitbringen wollte.
Ich verdrehte die Augen und sah hoch.
"Harry. Sorry ehrlich!"
"Schon gut, ich hab dich ja angestupst." sagte er, während er sich die Flüssigkeit vom Hemd strich.
"Jaja." sagte ich und strich Harry selber einmal über sein Hemd.
"Ich werde rüber zu Fred gehen, komm doch mit."
Ich nickte mit dem Kopf auf die andere Seite des Zeltes.
"Du bist eh immer so alleine Harry, also gib dir nen Ruck!" setzte ich nocheinmal nach als er sein Gesicht verzog.
Ich schob ihn in die richtige Richtung, als uns ein Lichtball nach drei Schritten den Weg versperrte.
Erschrocken ließ ich das Bier fallen und sah dabei zu, wie sich die klebrige Flüssigkeit auf dem Boden verteilte.
Er baute sich vor Arthur Weasley auf und formte sich zu Kingsleys Patronus.

"Das Ministerium ist gefallen. Der Minister ist tot." sprach die Kugel.
"Sie kommen! Sie kommen!"

Ein unglaublicher Tumult brach aus. Viele der Eingeladenen disapparierten, nur der Orden blieb, zusammen mit ein paar anderen.
Ich hatte keine Chance mich richtig vorzubereiten, als die ersten Todessern die Party versauten.
Ich war noch in keinen Kampf verwickelt, als Harry auf Ginny zustürtze.
"Harry!" schrie ich und hielt ihn an seinen Armen zurück, ohne auf dem verursachten Schaden auszurutschen.
"Harry, verdammt verschwinde!"
"Ginny!" schrie er als Antwort.
"Harry, such Hermine und Ron und verschwinde! Du bist die größte Hoffnung für uns! Geh!"
Ich ließ ihn los, nicht ohne einen kleinen Stups in die Richtung seiner Freunde.
Er blickte mich ein letztes Mal an, bevor er Hermines Arm berührte.
Es lag nichts als Schmerz in seinen Augen.
Einen Augenblick lang sah ich an die Stelle, an der sie disapparierten, bevor ich mich herumdrehte und meinen Zauberstab schwang.

Die Kämpfe waren heftiger als die, die ich bisher erlebt hatte.
Die Maskierten schienen wie besessen. Sie machten absolut keine Fehler.
Der beste Ausweg war es für uns alle zu disapparieren.
Auch das schrie mir Molly zu, nur wohin sollte ich?
Mich streifte ein Fluch an meinem linken Arm und schmerzvoll verzerrte ich das Gesicht.
Ich konnte spüren wie mir das warme Blut über den Arm lief und der Schmerz immer intensiver wurde.
Ich versuchte zu kämpfen, tapfer zu sein, doch die Anzahl der Todesser stieg rasant und mittlerweile war nur noch der Orden übrig.
Ohne Molly und Ginny.
Die Mutter hatte sich glücklicherweise das Mädchen geschnappt und rettete sie aus dem Gemetzel.

Der Orden versuchte sich so durchzukämpfen, dass sich die Grüppchen berühren konnten, die zusammen apparieren sollten.
Ich versuchte vergeblich Fred und George zu erreichen. Immer wieder blockierte mir ein Todesser den Weg.
Im Moment kämpfte ich gegen zwei Maskierte gleichzeitig, weshalb es mich nicht überraschte, dass mich einer der Flüche zur Seite stieß.
"Scheiße." flüsterte ich, als sich die Ecke eines Tisches in meine offene Wunde drückte.
Die Tränen rannen mir übers Gesicht, dennoch stand ich auf und kämpfte weiter.
Erneut versuchte ich, meinen Kampf in Richtung der Zwillinge zu lenken, doch auch diesmal landete ich auf dem Boden.
Ich stöhnte als mein Hinterkopf auf das Parkett der Tanzfläche schlug und blinzelte um die Sternchen verschwinden zu lassen.
Unklar nahm ich den Schrei von Fred war, welcher sich selber mit einem Todesser herumschlug.
Als ich wieder klar sehen konnte, stand einer der Maskierten über mir und zielte auf mein Herz, doch glücklicherweise war ich schneller und schleuderte ihn mit einem "Stupor!" gegen die Hochzeitsdeko.
Das Blut aus meiner Wunde tropfte immer weiter auf den Boden und als ich mich aufrappelte, hatte sich bereits eine Blutlache unter mir gebildet.
Das Rot klebte an meinem Rücken und meinem Kleid und machte es schwer zu erkennen, wo die eigentliche Verletzung war.
Plötzlich begann ich zu schwanken und mein Sichtfeld verschwamm komplett.
Unbeholfen wankte ich etwas, bis mich ein weitere Fluch traf und einige Meter zurück schleuderte.

Ich landete jedoch nicht auf dem Boden.
Arme fingen mich auf und hoben mich hoch.
Ein dumpfes "JETZT!" ertönte in meinen Ohren und im nächsten Moment würde ich in den bekannten Sog gezogen.
Ich apparierte zusammen mit der Person hinter mir.
Ob Todessern oder Freund könnte ich nicht erkennen.
Da es zu gefährlich war, sich während der Zauberei zu wehren, da jeder sonst zersplintern würde, wartete ich bis wir landeten, sprang auf und zückte meinen Stab.
Die müden Gesichter der Zwillinge sahen mir entgegen.
"Verdammt." sagte ich, bevor ich beide in die Arme zog.
"Geht's euch gut?" murmelte ich in ihre Haare.
"Es ging mir nie besser."
"Absolut nicht." ergänzte George den Satz seines Zwillings.
Sie waren unverletzt.
"Aber dich hat's erwischt." stellte Fred erschrocken fest und besah sich meinen blutüberströmten Körper.
"Ist schon in Ordnung." ich verdeckte meinen Arm mit meiner Hand, doch zog ich sie schnell schmerzerfüllt von der Wunde zurück.
"Wo sind wir?" stöhnte ich um mich abzulenken.
"Wir sind in Tantchen Muriels unbewohntem Haus. Es wurde vom Orden gesichert."
antwortete George.
"Wir haben absolut gar nichts dabei oder?"
Die Zwillinge schüttelten den Kopf.
"Aber von mir aus kannst du erstmal in dem Kleid bleiben." sagte Fred und lächelte.
"Ich weiß nicht mal mehr ob das Kleid schwarz oder rot ist." sagte George leise.
"Sieht schlimmer aus als es ist." versuchte ich ihn zu beruhigen, doch er zog nur seine Augenbrauen hoch.
Fred hob seine Hand und wischte mir einige Bluttropfen von der Wange.
"Lass uns das verartzen."

dear freddieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt