Hochzeit

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Das Timing für eine Hochzeit war etwas ungewöhnlich.
"Ich muss bleiben wegen einer Hochzeit." hatte Harry gestern Abend noch geflucht, trotzdem blieb er.

Ich stand mit Ginny und Hermine in ihrem Zimmer und strich mein Kleid glatt.
Ginny band sich die Haare und Hermine versuchte sich verzweifelt eine Kette umzulegen.
"Brauchst du Hilfe, Mione?" fragte ich dann schließlich, als ich nicht mehr länger mitansehen konnte, wie sie immer wieder den Verschluss verfehlte.
"Ich bekomm das hin!" sagte sie nur und probierte es erneut. Ich stöhnte nur und nahm ihr die Kette ab.
"Dein Ego ist immer noch dasselbe, wenn du Hilfe von anderen annimmst." grinste ich ihr im Spiegel zu, während ich ihre Kette mit dem ersten Versuch schloss.
"Ihr seht fabelhaft aus Mädels!" sagte ich begeistert uns klatschte einmal in die Hände.

"Amber dieses Kleid steht dir so unglaublich gut." lächelte Ginny.

"Fred wird Augen machen!"

Ägerlich zog ich meine Augenbrauen zusammen und drehte mich von ihr weg, damit sie nicht sehen konnte, wie rot ich geworden war.
Das Kleid war um meine Taille herum eng anliegend.
Ab meiner Hüfte wurde der Stoff etwas weiter und besaß einen Schlitz bis hoch zu meinem Oberschenkel.
Außerdem konnte ich meine Hände in die Taschen des Kleides versinken lassen.
Ich bückte mich und hob meine Schuhe.
Als ich mich wieder herumdrehte, bekam ich strafende Blicke zu spüren.
"Was? " fragte ich irritiert während ich in sie hinein schlüpfte.
"Weiße Chucks?" fragte Hermine entgeistert. "Zu einem Abendkleid mit Schlitz?"
"Du bekommst meine Füße mit keinen Mitteln in High heels.
Das ist nichts für mich, damit kann ich nicht mal einen Schritt gehen." energisch schüttelte ich den Kopf.
"Und ich dachte du würdest dich mal richtig schick anziehen." sagte Ginny augenverdrehend.
Lässig schob ich meine Hand in die Tasche meines Kleides.
"Ginny, du müsstest mich eigentlich besser kennen."
Ich zog nur noch einmal meine Augenbrauen hoch und fuhr mir durch meine kinnlangen, welligen Haare, dann verließ ich das Zimmer.

Ich lehnte an dem Rahmen der Hintertür des Fuchsbaus, dabei zusehend wie Arthur und ein paar andere das riesige weiße Zelt aufstellten.
Eine Hand berührte meinen nackten Oberarm und erschrocken zuckte ich zusammen.
"Niedlich." sagte Fred an meinem Ohr und küsste anschließend meine Wange.
Ich drehte mich zu ihm um und betrachtete sein Outfit.
Zufrieden nickte ich über den Smoking und richtete die Schleife an seinem Hemd.
"Gut siehst du aus." grinste ich dann und stopfte meine Hände wieder in die Taschen meines Kleides.
"Lass mich raten." sagte Fred. "Du hast Chucks an." grinste er und nickte hinunter zu meinen Füßen.
Ich zog meine Hand langsam wieder aus der Tasche und legte sie auf seine Lippen.
"Es bleibt unser Geheimnis." zwitscherte ich.
Er griff nach meiner Hand und zog sie aus seinem Gesicht.
"Nur weil du es bist."
Seine Hand griff in seine Gesäßtasche und er zog eine wunderschöne Kette hinaus.
Ohne ein Wort zu sagen, legte er sie mir um und verschloss sie geschickt in meinem Nacken.
Die goldene Kette zeigte eine kleine Biene, welche sich perfekt auf meinen Ausschnitt legte.
Etwas überrascht sah ich ihn in die Augen.
"Danke!" hauchte ich überwältigt.
Zwei seiner Finger hoben mein Kinn etwas und seine andere Hand fuhr an meinem nackten Arm hinab.
Unbewusst hielt ich die Luft an und versuchte die Schmetterlinge unter Kontrolle zu bringen.
"Dieses Kleid steht dir unglaublich gut." murmelte er, bevor sich Fred vorbeugte um mich zu küssen, als Molly aus der Küche nach Hilfe schrie.
Gleichzeitig verdrehten wir unsere Augen und lachten dann, bevor wir ihr zu Hilfe eilten.

Ungewöhnlich viele Gäste für diese Zeit lauschten, wie sich Bill und Fleur das Ja-Wort gaben.
Wild wurde geklatscht und Molly und Ginny schluchtzen beide etwas.
Hermine wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und auch ich war gerührt.
Eine lange Schlange bildete sich um dem frisch gebackenen Ehepaar zu gratulieren.

Die Tanzflache wurde von Bill und Fleur eröffnet und Molly und Arthur folgten. Ich stand an der Bar und beobachtete die Zwillinge wie sie Tantchen Muriel ärgerten.
So ganz wusste ich nicht ob sie sie noch mehr hassen konnte.
Ich hielt mich da raus und unterhielt mich etwas mit Viktor Krum, welcher auf Fleurs Bitte hin erschienen war.
Ich mochte ihn nicht wirklich und er hatte auch mehr ein Auge auf Hermine geworfen, doch diese war viel zu sehr damit beschäftigt, Ron auf sich aufmerksam zu machen.
Dieser Junge war absolut blind.
Er sah nicht mal das, was ihm seit der ersten Klasse zu Füßen lag und die arme Hermine versuchte alles um Ron die Augen zu öffnen, doch er war einfach ein wenig langsam.

"Möchtest du tanschen?" fragte mich Viktor gerade und ich stimmte ein.
"Klar, wieso nicht."
Er reichte mir seine Hand und zusammen bestiegen wir die Tanzfläche.
Er war schlecht.
Absolut schlecht und langweilig.
Aber ich fand einfach keinen Weg ihn abzuschütteln. Dort wo ich hinlief, wartete er schon auf mich. Es war zum verrückt werden.
Gerade hatte ich mich zu Remus und Tonks gesetzt, als ich ein paar Hände auf meinen Schultern spürte.
Ich stöhnte und drehte mich um.
"Fred?" fragte ich etwas erstaunt. "Wen hast du denn erwartet?" gab er belustigt zurück.
"Viktor Krum." sagte ich genervt. "Der Typ ist eine riesen Klette."
Ich verdrehte meine Augen und Tonks und Remus grinsten.
Fred lachte etwas.
"Na dann brauchst du ja mal Abwechslung. Darf ich meine Freundin zum Tanzen auffordern?" Er reichte mir die Hand.

"Deine Freundin?" unterbrach Tonks meine Antwort. "Deine FrEUnDiN?"
Auch Remus sah uns erstaunt an.
"Also seit ihr jetzt zusammen?" stocherte Tonks weiter.
Irgendwie wusste ich nicht genau wie ich darauf antworten sollte. Wir hatten es nie ausgesprochen und auch noch nie über unseren Beziehungstatus geredet.
Bisher war ja auch nicht mehr passiert als ein einziger Kuss.

Ich drehte meinen Kopf zu dem Jungen, welcher mich ebenso ratlos ansah.
"Uhm - also so richtig war das jetzt -"
Fred unterbrach meinen stotternden Versuch, aus dieser peinlichen Situation herauszufinden.

Er ging auf die Knie.
Schockiert sah ich ihm entgegen.
War das sein Ernst?

Auch Remus und Tonks rissen ihre Augen auf, doch Fred fragte lediglich:

"Amber, möchtest du mit mir zusammen sein?" übertrieben dramatisch grinste er.

Ich erholte mich einen Moment von meinem Herzstillstand und antwortete über das Gelächter von Tonks und Remus hinweg:
"Natürlich." Bevor ich selber in ihr Lachen mit einstieg.

Er stand auf und zog mich ebenso auf die Beine.
Wir bestiegen die Tanzfläche, zu einem relativ langsamen Lied.
"Bei deiner Anwesenheit kann ich nie klar denken." sagte Fred plötzlich unvermittelt und verstärkte seinen Griff um meine Hüfte.
Erstaunt sah ich ihn an.
"Das du sowas mal sagst." sagte ich.
"Du wirst ja zum Softie."
Kopfschüttelnd sah mir Fred entgegen.
"Normalerweise sagt man jetzt:'wie süß, mir geht's es ganz genauso'."
Gespielt angeekelt sah ich ihn an.
"Wie kitschig." sagte ich nur und versuchte im Takt zu bleiben.
Fred lachte.
"Dein Glück, dass ich weiß wie gern du mich hast."
Ich lächelte und stellte mich auf die Zehenspitzen um ihn zu küssen.

dear freddieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt