Ein Stern

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"George - oh mein Gott. " entsetzt sah ich zu ihm und Remus wie sie blutüberströmt durch die Büsche kamen.
Lupin stütze den Zwilling, doch schien er erschöpft.
Schnell rannte ich zur Georges freien Seite und wollte ihn stützen, doch sobald ich dort war, sank sein gesamter Körper auf meinen und ich kam keinen Schritt vorwärts.
Meine Beine fingen an zu wackeln und ich drohte unter Georges Gewicht einzubrechen, als Fred kam und meinen Platz einnahm.
So schnell es ging brachten wir ihn nach drinnen.

"Sein Ohr." sagte Molly leise. "Er hat ein Ohr verloren."
"So kannst du uns wenigstens auseinanderhalten." flüsterte George erschöpft.
Molly schüttelte lächelnd und gleichzeitig weinend den Kopf.
Ich kniete auf dem Boden neben dem Sofa wo er lag und hielt seine Hand.

"Wie fühlst du dich Georgie? " versuchte es Fred doch tatsächlich einmal ernst.
"Wie ein Schweizer Käse..." antworte er.
Irritiert blickten wir ihn an.
"Ein Schweizer Käse!" versuchte es der Zwilling erneut und sah enttäuscht von mir zu Fred.
"Ich bin löchrig, versteht ihr?" er deutete mit seiner freien Hand, auf sein immernoch blutendes Ohr.
Ich stöhnte. "Die ganze weite Welt der Ohrenwitze liegt dir zu Füßen und du entscheidest dich für 'ich bin löchrig'."
"Schwache Leistung." stimmte mir Fred zu.

Nach einer Weile stoppte die Blutung und ich half Molly, George einen Druckverband anzulegen.

Nachdem ich meine Hände von dem Blut befreit hatte, kehrte ich zurück ins Wohnzimmer und sah mich um.
"Wo sind Mundunges und Moony?" fragte ich verwirrt, während ich mir meine nassen Hände an Harry's viel zu großen Hose abstrich.
Bill räusperte sich und wir alle blickten zu ihm.
"Moody ist tot."

Ich lachte kurz verzweifelt und räusperte mich.
Vielleicht hatte ich mich ja verhört?
"Wie bitte?" brachte ich also heraus, bevor mir jemand von innen die Kehle zuschnürte.
"Mundunges ist nach einen Blick auf Voldemort disappariert und Mad Eye traf der Blitz, welcher für Mundunges gedacht war. Ich hab gesehen wie er vom Besen fiel."

"Dieses Schwein." krächzte ich, während ich mit der größten Mühe meine Tränen zurückhielt.
Meine Hände fingen an zu zittern und ich versteckte sie hinter meinem Rücken.
Alle anderen sahen betroffen zu Boden.
"Das hat er nicht verdient." sagte Harry. "Er hat es nicht verdient wegen mir zu sterben!"

"Harry!" sagte Ginny mahnend. "Es war seine eigene Entscheidung, du hast nichts mit seinen Handlungen zu tun."
"Es geht schon längst nicht mehr nur um dich." klingte sich Ron ein.
"Es ging schon immer nicht nur um dich!"
Er klang nicht böse oder arrogant, er klang ernst und wohlwollend.
Er war ein echter Freund.

Es war schon lange nach Mitternacht als ich mich schlaflos aus meinem Bett erhob. Ich schnappte mir meinen warmen, viel zu großen Pullover und schlich aus Ginnys, Hermines und meinem Zimmer.
Unten plünderte ich Freds, Georges und meine Feuerwisky Vorräte und öffnete leise die Hintertür um in den Garten zu gelangen.

Der Mond war voll und schien wie ein Rettungsring am Himmel.
Ich ließ mich auf die überwucherte Gartenbank fallen, zog meine Beine an die Brust und legte meinen Kopf in den Nacken.
Der Alkohol floss durch meine trockene Kehle, als ich die warme Flasche an meine Lippen setzte.

Nach einigen Minuten hörte ich ein knartzen.
Langsam drehte ich mich zu Tür und sah einen relativ großen Schatten.
"Alleine macht trinken keinen Spaß." sagte dieser Schatten dann schließlich.
"Wenn du wüsstest." gab ich Fred zu hören und leckte mir über meine Lippen.

Er ließ sich neben mich auf die Bank fallen und legte einen Arm um mich.
Liebevoll nahm er mir die Wiskyflasche aus der Hand und stellte sie auf den Boden.
Fred küsste meinen Scheitel, deutete nach oben und flüsterte, als wüsste er meine Gedanken galten dem getroffenem Zauberer:
"Der Himmel ist heute um einen Stern reicher geworden."

dear freddieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt