Kapitel 14 ✔

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Es fühlte sich an, als bräche eine Welt für mich zusammen. Erneut. Ich fühlte mich taub und hintergangen. Dachte, Brenda sei meine Freundin.
Ich stieß gegen einige der tanzenden Jugendlichen, als ich mir den Weg nach draußen bahnte. Die Stimmen drangen laut zu mir durch. Niemand beachtete mich. Ich lief ein paar Schritte über den alten Holzboden, bis sich eine Gestalt vor mir aufbaute. Mein Blick wanderte langsam nach oben und ich konnte den Mann sehen, der uns in diesen Raum gebracht hat.

"Schon genug von der Party?", fragte er grinsend.

"Was war in diesem Gemisch?", fragte ich, ohne ihm eine Antwort auf seine Frage zu geben.

Meine Sicht verschwamm immer wieder. Ich setzte mich auf die weiße Holzbank, die neben mir stand.
Grob wurde ich von dem Mann am Arm gepackt und nach oben gezogen.

"Hey!", rief eine mir bekannte Stimme. "Lass deine Finger von ihr!"

Der Mann ließ von mir ab und drehte sich zu der Stimme. Ich schwankte und drohte zu fallen, doch zwei Arme hielten mich davon ab. Ich sah nach oben und erkannte Minho, der mich angrinste.

"Wir haben dich schon vermisst."

Ein Schlag, gefolgt von einem Stöhnen ertönte. Mein Blick schnellte nach vorne. Der Mann ging zu Boden, vor ihm stand Rina, mit erhobener Faust.
Erleichterung machte sich in mir breit, als ich auch den Rest der Gruppe sah. Rina entgegnete meinen Blick und kam auf uns zu. Minho's Arme wurden durch die meiner besten Freundin ersetzt. Tränen drohten meinen Augen zu entrinnen und ich ließ sie einfach laufen. Reena fragte nicht, sondern ließ es einfach zu. Nach dem ich mich beruhigt hatte, löste ich mich von Rina. Jorge, so wie der Rest waren mit dem fremden Mann verschwunden.

"Die anderen sind schon rein gegangen.", klärte Rina mich auf.

"Die Party ist beendet! Alle raus!", rief Jorge von drinnen.

Nacheinander strömten die Jugendlichen Partygäste nach draußen und verschwanden um die Ecke. Wir gingen in den großen Raum, nachdem keiner mehr heraus kam. Jorge und Minho fesselten den Mann an einen Stuhl. Rina hatte sehr fest zugeschlagen, das bestätigte sein leicht blaues Auge.
Jorge hatte sich vor ihn gestellt, mit leicht schrägen Kopf und blickte zu ihm nach unten. Brendas schuldbewussten Blick entgegnete meinem, doch ich wandte mich ihrem ab und entdeckte Thomas schlafend auf einem Sofa vor. Neben ihm Teresa, die aufstehen wollte, doch ich gab ihr ein Zeichen sitzen zu bleiben. Wortlos nickte sie und setzte sich wieder neben Thomas.
Jorge drehte sich besorgt zu mir um und musterte mich.

"Geht es dir gut?"

"Mir geht's gut, Jorge. Mach dir keine Sorgen.", antwortete ich ihm und setzte mich neben Newt auf das Sofa.

Jorge wendete sich wieder dem Mann zu. "Was hast du ihnen gegeben?"

"Ich weiß nicht was du meinst.", grinste der fremde.

Jorge holte mit seiner Faust aus und schlug ihm ins Gesicht, so, dass er nach hinten umfiel. Minho half Jorge, ihn wieder nach oben zu ziehen.

"Ich Frage ein letztes mal, hermano. Was hast du ihnen gegeben?", fragte Jorge erneut, doch er schien gereizter.

"Nur einen kleinen Drink zum locker lassen. Und es scheint geklappt zu haben.", grinste der Typ und sah von Brenda zu Thomas, dann zu mir.

Fragend drehten sich die anderen zu uns um. Leicht stupste mich Rina mit ihrer Schulter an. Ich hatte nicht bemerkt, dass sie sich neben mich gesetzt hatte.

"Lange Geschichte.", wandte ich die fragenden Blicke ab und stellte mich neben Jorge. "Was machst du jetzt mit ihm?"

Jorge wollte zum sprechen ansetzen, als auch schon Teresa's Stimme ertönte.

Survival | ThomasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt