Prolog ✔

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Die weißen Gänge WICKEDs waren leer. Niemand war auf den Fluren unterwegs. Mit schnellen Schritten lief ich auf mein Zimmer, um die wichtigsten Sachen zu packen. Heute kam der Tag, an dem ich vor WICKED flüchte. Mit gerade mal fünfzehn Jahren. Sie ließen mir keine andere Wahl. Ich konnte es nicht länger mit ansehen, wie sie meine Freunde, einen nach dem anderen in dieses Labyrinth steckten. Ich konnte sie nicht sterben sehen. Proviant hatte ich für ein paar Tage in einem großen Rucksack. Ich lief den Weg zurück und öffnete jede Tür mit meinem Pass. Ich hatte erkannt, dass WICKED nicht gut war. Sie stecken Jugendliche in Labyrinthe und fanden so heraus, wer immun war und wer nicht. Ich kam in der Eingangshalle an und wollte die Tür öffnen, als Schritte hinter mir ertönten.

"Olive!", rief eine Jungen Stimme.

Ich drehte mich um und sah Thomas, Teresa und Janson.

"Tu das nicht.", flehte Teresa.

In all den Jahren, wo ich hier gelebt hatte, war Teresa zu meiner besten Freundin geworden. Wir waren unzertrennlich. Bis ich herausfand, was WICKED mit uns vor hatte und Teresa dies unterstützte.

"Ich werde nicht länger mit ansehen wie ihr meinen Freunden wehtut!", sagte ich.

"Wir tun ihnen nicht weh, Olive! Wir versuchen ein Heilmittel zu finden.", versuchte Janson zu erklären.

"Ein Heilmittel finden? Indem ihr sie in ein Labyrinth sperrt und sie sterben lasst?", fragte ich aufgebracht.

"Bitte, Olive. Tu das nicht.", flehte diesmal Thomas. "Tu mir das nicht an."

"Tut mir leid, Tommy.", sagte ich leise.

Ein letztes mal drehte ich mich weg und öffnete die riesige Metalltür. Mir schlug der Wind entgegen, sowie die kleinen Sandkörner.

"Olive!", rief Janson.

Ich ignorierte ihn und lief los. Ich rannte über den Sand und kam desöfteren zum stolpern. Ich konnte Janson rufen hören, dass man mich zurückbringen sollte. Meine Schritte beschleunigend, rannte ich eine Düne hinauf und konnte wenige Meter entfernt ein Gebäude erkennen. Ich lief darauf zu und entdeckte ein eingeschlagenes Fenster. Ohne mich zu verletzen, kletterte ich hindurch und rutschte einen Hang herunter. Wenige Meter entfernt, sah ich eine Gestalt auf dem Boden liegen. Leise nahm ich die kleine Taschenlampe aus meinem Rucksack und lief langsam auf die Gestalt zu.

"Wer ist da?", wisperte eine leise Mädchenhafte Stimme.

Ich atmete erleichtert auf. Ein Crank war es nicht. Die konnten nicht sprechen. Mein Finger drückte auf den Knopf der Lampe und helles Licht leuchtete mir den Weg zu dem Mädchen. Mir stockte der Atem als ich das braunhaarige Mädchen sah. Ich stürzte auf sie zu und kniete mich neben sie.

"Oh mein Gott, Rina!"

Sie sah schlimm aus. Blut klebte an ihren Klamotten. Ihre Haare zerzaust und ihre Haut blass. Rina war neben Teresa meine beste Freundin. Vor einer Woche war sie verschwunden und niemand wusste wo sie war.

"Olive.", flüsterte sie heiser.

Ich nahm meinen Rucksack vom Rücken, öffnete diesen und nahm eine Wasserflasche heraus. Leicht hob ich ihren Kopf und ließ das kühle nass in ihren Mund laufen, dass sie gierig trank. Rina setzte sich auf und zischte.

"Mein Bein. Ich glaube es ist gebrochen."

Ich setzte mich neben sie und reichte ihr erneut die Flasche.

"Trink aus und sag mir was passiert ist. Wir haben dich überall gesucht, Rina."

Survival | ThomasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt