Kapitel 32

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Ich schaute mich um. Es sah noch alles so aus, wie ich es damals nach dem Sommer verlassen hatte. Ich suchte meine Eltern, doch zu meinem Erstaunen waren sie nicht da. Das wunderte mich etwas. Ich ging in mein Zimmer und legte mich aufs Bett. Mein Blick lag auf der Decke und ich dachte nach. Wo waren meine Eltern? Wann würden sie wieder kommen? Würden sie mir die Wahrheit erzählen?

Auch den ganzen Abend über kamen meine Eltern nicht nach Hause. Ich machte mir etwas Sorgen, sonst waren sie immer zuhause. Doch ich konnte sie nicht anrufen oder ähnliches, ich wollte sie mit meinem Besuch überraschen. Wenn sie es wirklich gewesen waren könnten sie sich so eine Ausrede überlegen und das wollte ich nicht. Ich wollte den Überraschungsmoment nutzen.

Zum Abendessen machte ich mir etwas, was unsere Küche zu bieten hatte. Es waren nur ein paar Nudeln mit irgendeiner undefinierbaren Soße. Es schmeckte nicht sonderlich gut, war aber besser als gar nichts. Von meinen Eltern war immer noch keine Spur. Meine Sorge stieg.

Gegen 22 Uhr legte ich mich in mein Bett und schloss die Augen. Eigentlich wollte ich nicht schlafen bevor meine Eltern wieder da sind, doch durch die Aufregung war ich sehr müde. Doch kurz bevor ich einschlief hörte ich Geräusche von unten. Es klang so, als würde jemand die Tür aufschließen. Augenblicklich war ich hell wach und verließ mein Zimmer um nach unten zu gehen und zu schauen wer dort ist.

Ich ging die Treppe runter und sah meine Eltern im Eingang stehen. Ich räusperte mich und die beiden drehten sich um. Sie zuckten zusammen, als sie mich dort auf der Treppe stehen sahen.

"Mein Gott Olivia was machst du hier?", fragte meine Mutter mich ganz aufgebracht.

"Ich muss mit euch reden!", antwortete ich ihr.

"Weiß die Schulleitung, dass du nicht mehr in Hogwarts bist?", hakte mein Vater nach und guckte mich sofort skeptisch an.

"Ja weiß sie, aber das spielt jetzt keine Rolle. Wir müssen wirklich dringend reden!"

"Sofort, aber jetzt komm erstmal her, wir haben dich voll vermisst!", meinte meine Mutter noch und dann schloss sie mich in eine feste Umarmung.

Ich erwiderte diese und umarmte danach auch meinen Vater kräftig. Ich freute mich sehr die beiden wieder zu sehen, ich hatte sie tatsächlich mehr vermisst, als ich gedacht hatte.

Dann gingen wir gemeinsam in die Küche. Ich setzte mich an den Küchentisch. Meine Eltern erwärmten noch kurz meine restlichen Nudeln und setzten sich dann zu mir. Sie guckten mich fragend an. Jetzt war der Zeitpunkt, wo ich anfangen sollte zu erzählen. Etwas Aufregung herrschte schon in mir und ich probierte sie mir nicht an zu merken.

"Also gut, wo fang ich nur an.", meinte ich irgendwann und vergrub meine Hände in meinen Haaren.

"Alles okay mein Schatz?", fragte meine Mutter mich besorgt und streichelte mit ihrer Hand meinen Oberarm. Ich nickte und sammelte mich wieder.

"Ja also gut, ich fange ganz am Anfang an. Ich habe mich gut in Hogwarts eingelebt, habe tolle Freunde gefunden und bin auch einem Jungen näher gekommen."

"Das ist doch schön.", sagte meine Mutter und lächelte mich liebevoll an.

"Es ist Draco Malfoy.", antwortete ich kühl und ich merkte, wie sich meine Eltern erschrocken anblicken. Mein Vater stand auf und raufte sich die Haare.

"Wie nahe?", hakte er nach.

"Das spielt keine Rolle, es ist nur relevant, dass er mir etwas bedeutet!"

"Aber du weißt, was zwischen uns und den Malfoys passiert ist, oder?"

"Ja Mama das weiß ich und das war mir egal. Und ihm eigentlich auch."

In dem Moment stockte ich und zögerte. Jetzt war der wichtige Moment gekommen in dem sich die Wahrheit herausstellt. Hatten meine Eltern Lucius Malfoy getötet?

"Es klingt aber so, als wäre das nicht mehr der Fall?", fragte meine Mutter nach und ich wusste, dass sie merkte, dass etwas nicht stimmte.

"Ja dann ist etwas vorgefallen und er verabscheut mich."

"Und was?"

"Malfoys Vater ist Tod. Aber ich denke das wisst ihr bereits. Denn er und seine Familie denken, dass ihr die Mörder seid. Deshalb frage ich euch, habt ihr ihn umgebracht?", sagte ich einfach heraus und guckte in zwei erstarrte Gesichter meiner Eltern.

Sie sagten kein Wort und guckten auch beide mich nicht an. Ich merkte sofort, dass sie etwas wussten, was ich nicht weiß. Und das wollte ich verständlicherweise augenblicklich herausfinden.

"Mama, Papa, habt ihr  ?", fragte ich die beiden, doch mein Vater ließ mich nicht ausreden.

"Nein das haben wir nicht! Um Gottes Willen, was denkst du denn von uns?"

"Tut mir leid, ich bin nur so dermaßen verzweifelt. Bitte erzählt mir was passiert ist, damit ich endlich in Ruhe schlafen kann."

"Es ist kompliziert mein Schatz!"

"Mama ich bin alt genug, ich kann das verstehen. Lasst mich nicht mehr im dunkeln stehen und klärt mich endlich auf. Ich will das zwischen Draco du mir klären, es belastet mich sehr!"

"Du magst den jungen Malfoy oder?", fragte mein Vater mich etwas skeptisch.

Ich nickte nur stumm. Sie hatten Recht. Ich mochte ihn tatsächlich sehr. Ich hatte es probiert zu verdrängen, aber seit dem wir so verstritten waren merkte ich erst, wie wichtig er mir war.

"Okay mein Schatz wir waren es nicht und wir wissen auch nicht genau wer es war, aber es gibt Leute, die uns diesen Mord andrehen wollen.", erklärte mir meine Mutter schließlich.

"Inwiefern?"

"Es gibt eine Organisation, sie heißt Black Wing und sie vernichten nach und nach alle ehemaligen Todesser. Und wir zählen auch dazu. Sie haben Lucius umgebracht und es so dargestellt, dass es aussieht als wären wir das gewesen, damit die Familie Malfoy uns umbringen will. Sie hetzten die Todesser gegeneinander auf.", erzählte mein Vater weiter.

Ich schaute die beiden schockiert an.

"Habt ihr Beweise?", hakte ich nach.

"Nicht direkt. Wir haben einen Brief erhalten. In diesem steht, dass wir an dem Abend der Ermordung zu einem bestimmten Ort kommen sollte, so haben wir kein Alibi. Auf dem Brief war das Siegel von der Organisation. Hier schau.", sprach mein Vater weiter und zeigte mir den Brief, den er aus einer Schublade herausholte.

Ich nahm den Brief in die Hand und guckte in mir genau an. Da stand Datum und Uhrzeit und ein Standort. Meine Eltern waren es also tatsächlich nicht gewesen.

"Wieso habt ihr den Brief niemandem gezeigt?"

"Wir waren gerade bei Narzissa, doch sie sprach nicht mit uns und hat uns gedroht. Wir haben keine Chance.", meinte meine Mutter und klang dabei sehr verletzt. Ich nahm ihre Hand und lächelte sie an.

"Und wenn ich mit Draco rede?"

"Nein das können wir nicht von dir erwarten!", antwortete mein Vater sofort.

"Doch ich kann das.", sagte ich weiter und sprang enthusiastisch auf, "Wenn ich ihm den Brief zeige wird er mir glauben!"

Meine Eltern zögerten. Sie schauten sich skeptisch an. Innerlich betete ich, dass die beiden zustimmen würden. Und das taten sie letztendlich auch. Ich fiel den beiden um den Hals. Das machte mich so glücklich. Jetzt hatte ich endlich die Chance Draco zu beweisen, dass meine Familie keine schlechten Menschen sind.

Doch ich beschloss erst morgen wieder nach Hogwarts zurückzukehren und den heutigen Abend und Nacht noch bei meinen Eltern zu verbringen. Wir unterhielten uns noch ein wenig und dann legte ich mich irgendwann ins Bett. Ich konnte zwar nicht schlafen. In meinem Kopf schwirrten so viele Gedanken umher. Ich war froh mit meinen Eltern geredet zu haben und noch froher einen Beweis zu haben, mit dem ich Draco zeigen kann, dass meine Eltern unschuldig sind. Jetzt musste ich nur noch mit ihm reden und es ihm erklären. Das machte mir trotzdem etwas Angst, immerhin war er unberechenbar. Doch er bedeutete mir etwas, ob ich es wollte oder nicht, und damit würde ich alles in meiner Macht stehende tun um das zwischen uns wieder hinzubekommen.

wenn hart auf weich trifft - a Draco Malfoy FanFiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt