Es waren seit dem Treffen mit Draco Malfoy genau drei Tage vergangen. Ich war im die ganze Zeit aus dem Weg gegangen. Ich konnte auch nicht anders, da Ginny und Hermine kontinuierlich wie zwei bodyguards um mich herum liefen und jeden mit ihren Blicken töteten, die mich auch nur eine Sekunde kaum anschauten. Ich war den beiden echt dankbar, da ich aktuell nicht in der Verfassung war mich mit irgendjemandem anzulegen. Mir ging es scheiße und das sah man auch. Ich hatte tiefe Augenringe und meine Haare waren auch nicht wirklich gemacht. Aber das interessierte mich auch nicht. Ich wollte mich am liebsten in mein Bett verkriechen und nie wieder raus kommen.
Doch heute war alles anders. Als ich heute den Unterrichtsraum von Professor Slughorn betrat hatte ich schon ein komisches Gefühl, doch als ich dann noch Malfoy auf seinem alten Platz sitzen sah, rutschte mir das Herz komplett in die Hose. Wieso saß er da wieder? Er hatte sich doch extra weggesetzt? Genau jetzt, wo ich mich gefreut hatte nicht neben ihm zu sitzen, saß er da wieder.
Hilflos und schockiert schaute ich zu Hermine, die mich genauso entgeistert ansah.„Du schaffst das.", formte sie mit ihren Lippen.
„Ich hoffe es.", flüsterte ich zurück, bevor sie zu ihrem und ich zu meinem Platz ging.
Ich drängelte mich, ohne ein Wort zu sagen, an Malfoy vorbei, welcher sich ziemlich breit machte, und setzte mich. Holte meine Sachen aus meiner Tasche und merkte dabei seinen Blick die ganze Zeit auf mir liegen. Ich ignorierte ihn und schaute nicht einmal zu ihm. Zu gerne würde ich sein Gesicht sehen, doch ich musste stärker als er sein. Ihm keine Aufmerksamkeit schenken. Es tat schrecklich weh und fühlte sich doch so gut an wieder in seiner Nähe zu sein. Es machte mich wahnsinnig, dass mein Körper so positiv auf ihn reagierte. Ich wusste, dass ich ihn tief im inneren mochte und das egal was er machte ich ihm trotzdem immer verzeihen konnte, doch das durfte ich nicht nach außen zeigen. Das war jedoch etwas schwer, wenn ich schon eine Gänsehaut bekam, wenn ich nur an seine Berührungen dachte.
„Willst du mich nicht mal anschauen? Tust du doch sonst so gerne Preston.", fragte der platinblonde Junge plötzlich neben mir und ich zuckte zusammen, als ich seine raue Stimme hörte.
Ich ignorierte diese Aussage und konzentrierte mich weiter auf den Unterricht. Ich durfte keine Schwäche zeigen. Doch mein Herz hatte sich trotzdem beschleunigt. Innerlich ohrfeigte ich mich selbst dafür.Eine Zeit lang kam auch nichts von meinem Sitznachbarn und ich hatte schon die Hoffnung, er hatte keine Interesse mehr an mir. Doch ich täuschte mich, denn plötzlich spürte ich seinen Atem an meinem Hals. Auch jetzt ging mein Blick weiterhin nach vorne zu Professor Slughorn, der etwas über irgendeinen Zaubertrank erklärte. Ich wollte nicht wissen, was die ganzen Mitschüler gerade darüber dachten oder ob sie es überhaupt mitbekamen.
„Du hast das was.", sagte Malfoy plötzlich zu mir und fuhr mit seinem Zeigefinger federleicht über meinen Hals. Ich musste schlucken, er hatte recht, an der einen Stelle hatte sich nach unserem Treffen ein blauer Fleck gebildet. Er hatte mich doch fester festgehalten, als es sich anfangs angefühlt hatte. Er war nicht auffällig, aber wenn man genau hin sah konnte man ihn erkennen. Es waren wie die Abdrücke von zwei seiner Finger.
Augenblicklich packte ich seine Hand am Handgelenk und riss sie weg von mir. Ich schaute ihn hasserfüllt und verletzt zugleich an.
„Fass mich nicht an!", fauchte ich leise, aber energisch und schaute sofort wieder nach vorne. Ich konnte den Schock in seinen Augen sehen und ich glaubte auch etwas Schuldgefühle zu sehen. Doch ob er diese ernst meinte konnte ich nicht wissen. Ich wünschte es mir zumindest.
„Oh ist da etwa jemand böse?", fragte er nach und ich konnte genau merken, wie er dabei frech grinste. Er bekam keine Antwort von mir, er hatte keine verdient. Ich hatte ihm schon viel zu viel Aufmerksamkeit gezeigt.
Wieder wanderte seine Hand langsam zu meinem Knie und wanderte dann meinen Oberschenkel hoch. Innerlich verdrehte ich die Augen und wäre am liebsten aufgesprungen und hätte ihn angeschrien, dass er die Finger von mir lassen soll.
Doch ich bemerkte schon jetzt, dass immer mehr Schüler uns beobachteten, also tat ich erstmal gar nichts und ignorierte seine Berührung. Das war aber schwer, da mein Körper schon jetzt anfing zu kribbeln.„Möchtest du das vom Wochenende nochmal wiederholen?", flüsterte er mir auf einmal wieder ins Ohr. Ich konnte es nicht fassen, wieso ließ er mich nicht einfach in Ruhe? Er merkte doch das ich keine Interesse habe. Was war seine Mission? Mochten wir uns oder mochten wir uns nicht? Was war das zwischen uns? Er sollte endlich aufhören mit meinen Gefühlen zu spielen! Er konnte mich nicht im einen Moment berühren und im anderen ignorieren.
Ich schlug seine Hand weg und es zischte. Das war etwas lauter als geplant und Professor Slughorn schaute uns wütend an. Ich entschuldigte mich leise und er fuhr mit dem Unterricht fort.
Kaum schaute Professor Slughorn wieder weg drehte ich mich zu Malfoy um. Er grinste frech und unschuldig zu gleich.„Finger weg von mir oder ich mach hier gleich eine Szene.", fauchte ich ihn an.
„Das traust du dich eh nicht."
„Provoziere mich nicht Malfoy." Meine Stimme klang so selbstbewusst und ich war extrem stolz auf mich.
„Im einen Moment bist du sauer und im anderen fällst du eh wieder über mich her."
Ich musste auflachen. Was bildete er sich ein?
„So weit ich weiß hast du bist jetzt immer den ersten Schritt gemacht. Also wer ist bitte über wen hergefallen?"
„Einvernehmlich war es aber auch nicht."
„Dazu sage ich jetzt nichts mehr, ich möchte deine Gefühle nicht verletzen.", sagte ich noch und grinste frech.
Er sagte jetzt nichts mehr und drehte sich nach vorne. Siegessicher grinste ich und ignorierte ihn wieder. Den Rest des Unterrichtes passierte kein Zwischenfall mehr mit Malfoy, worüber ich sehr erleichtert war.
Ich konnte das nicht mehr. Das war eindeutig ein zu großes Gefühlschaos für mich.

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wenn hart auf weich trifft - a Draco Malfoy FanFiction
FanfictionOlivia Preston. Neue Schülerin nach der Wiedereröffnung von Hogwarts. Zusammen mit Harry, Ron, Hermine und Ginny erlebt sie eine aufregende Zeit, wäre da nicht Draco Malfoy, der ihr gerne mal das Leben schwerer macht. Doch täuscht diese harte Hülle...