Abstand

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Die kommenden Tage, Wochen und Monate waren sowohl für Hermine, als auch für Severus nicht leicht. Ihre Treffen mit den Diskussionen und der Zusammenarbeit im Labor waren innerhalb der drei Wochen zur Gewohnheit geworden, weswegen sie auf einmal unnatürlich viel Freizeit hatten. 


Zwar hatten sie zunächst versucht, ihre Art Freundschaft aufrecht zu erhalten, allerdings entfernten sie sich dadurch nur noch mehr voneinander. Hermine und Severus hatten sich ein paar Tage nach ihrem Geburtstag bei Haus getroffen, um sich zu unterhalten und um ihr gemeinsames Projekt, den Trank Felix Felicis, den sie begonnen hatten gemeinsam zu behauen, fortzusetzen.

Allerdings war ihnen Minervas Mahnung, sie immer im sie immer im Auge zu behalten trotzdem beständig, weshalb das Treffen nach gut einer Stunde wieder geendet hatte und sie sich danach nicht wieder getroffen hatten. Hinzu kam, dass sie sich mittlerweile wieder förmlich Ansprachen, was daran lag, das Severus sie, nachdem Minerva sie erwischt hatte, gesiezt hatte. 

Ihm selbst war dies erst aufgefallen, als er wieder im Unterricht saß und mittlerweile bereute er es. Das 'Miss Granger' war ihm aus Versehen herausgerutscht, um die Distanz herzustellen, die Minerva kurz vorher von Ihnen gefordert hatte. Zwar traf sich Hermine zwischendurch mit Minerva und Filius Flitwick, um sich mit ihnen über Dinge, wie zum Beispiel den Krieg oder den Unterricht auszutauschen, allerdings fehlten ihr die hitzigen Debatten und leidenschaftlichen Zusammentreffen mit Severus sehr. 

Auch Severus, der im Kollegium keine wirklichen Freunde hatte, zog sich zurück und braute alleine den Felix Felicis weiter oder setzte sich mit anderen Tränken und deren Verbesserung auseinander. Immer wieder versuchte Hermine am Lehrertisch ein Gespräch mit Severus zu beginnen, allerdings endeten diese meist nach kurzen Sätzen wieder. 

Auch, wenn es Severus nicht zugeben würde, fehlten auch ihm ihre Treffen und allgemein die Zweisamkeit mit Hermine. Ihr ging es dabei wenig anders. Beiden, sowohl Hermine als auch Severus, wurde klar, dass man erst bemerkte, wie wichtig einem eine Person war, wenn die Beziehung zu eben dieser endete. 

In den Herbstferien zog Hermine zum Grimmauld Place, wo sie sich mit Ron, Ginny, Harry und den anderen Bewohnern schöne Ferien machte. Severus hingegen, blieb mit einigen Lehrern und Schülern im Schloss und genoss die Ruhe. 

Mittlerweile war es Dezember und das ganze Schloss in Weihnachtsstimmung. Überall standen prachtvoll geschmückte Tannenbäume, in der großen Halle rieselten feine Schneeflocken von der magischen Decke und im ganzen Schloss roch es nach Tee und Lebkuchen. 

Hermine war es gelungen, sich soweit von Severus zu distanzieren, dass sie ihn nahezu ignorieren konnte. Auch Severus war es möglich, Emotionen und Gedanken soweit seine erstarrte Mimik zu verschleiern, das ist fast unmöglich war zu bemerken wie aufgewühlt er im Inneren doch war. 

Zu Minervas Zufriedenheit hielten sich ihre beiden Kollegen daran, keine Intimitäten auszutauschen. Allerdings fiel ihr auf, dass sie auch sonst nicht mehr viel miteinander zu tun hatten. Höchstens in typischen Streitereien zwischen Gryffindor und Slytherin, die deutlich weniger heftig ausfielen als noch vor dem Krieg, kamen sie sich näher. 

Dies meisterten beide mit genügend Diskretion und hielten den ,von Minerva angeordneten, Abstand ein. Allerdings fiel Minerva auf, dass sich beide anders verhielten und in sich gekehrter wirkten. Zwar war dies bei Severus Normalität und nicht allzu ungewöhnlich, allerdings merkte sie das Hermine unglücklich und etwas verloren wirkte. Außerdem stürzte sie sich, sogar für Hermine ungewöhnlich, sehr in die Arbeit und schien nur noch für ihr Lehrerdasein zu leben. 

Weihnachten rückte immer näher und damit die Schüler Geschenke für Freunde und Verwandte kaufen konnten, wurde am dritten Advent ein Hogsmeade Wochenende veranstaltet. Hermine war mit Filius und Pomona als Aufsicht eingeteilt und sie begleiteten die Schüler, die nach Hogsmead wollten, von den Ländereien in das kleine Dorf, dass an Hogwards grenzte. 

Schon lange war sie nicht mehr hier gewesen und während sie durch die verschneiten Straßen lief, kamen in ihr alte Erinnerungen hoch und die vergaß für einen Moment, dass sie mittlerweile seit drei Monaten kaum Kontakt zu Severus hatte. Es war bereits kurz vor 19 Uhr und Hermine müsse die letzten Schüler versammeln, damit sie pünktlich zum Abendessen um 19:30 Uhr in Hogwarts erschien. 

Mit Hilfe ihrer Kollegen suchte sie nach vereinzelten Schülergruppen, die noch in Hogsmeade waren und schickte diese zum Schloss. Sie selbst blieb zurück und ging in einen kleinen Buchladen, denn sie kurz durchstöberte und danach mit 2 neuen und sehr interessanten Büchern bepackt wieder auf die Straßen trat. 

Auch Hermine begab sich nun zum Schloss und war vollkommen in Gedanken an die neuen Bücher versunken, als sie plötzlich gepackt und in einer dunklen Nische, die leicht zu übersehen war, gezogen wurde. Gerade wollte sie sich wehren und ihrem dunklen Gegenüber erzürnt etwas fieses an den Kopf werfen, als zwei große, raue Hände ihr Gesicht umklammerten und ihre Worte von Lippen verschluckt worden, die sich sanft auf ihre legten. 

Vor Schreck ließ sie die Bücher fallen und sie wollte sich weg lehnen, allerdings stieß sie nur mit dem Rücken gegen die kalte Steinmauer. Hermine saß in der Falle. In Abwehrstellung legte sie ihrem Gegenüber die Hände auf die Brust und wollte ihn gerade wegdrücken, als ihr ein bekannter Duft nach Kräutern und etwas stickiger Laborluft in die Nase stieg. 

Severus löste den sanften, keuschen Kuss und sah ihr tief in die Augen. 

,,Ich liebe dich.'' 

Flüsterte er dunkel und sah sie weiterhin an, da er anscheinend eine Antwort von ihr erwartete . Nach einem kurzen inneren Konflikt, stieß sie Severus mit einem kräftigen Stoß von ihr weg und sie stierte ihn wütend an. Dann holte sie aus und gab eine Ohrfeige, die zwar nicht wirklich fest war, trotzdem ruckte sein Kopf leicht zur Seite. 

Ungläubig sah sie ihn an und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn jedoch wieder, ging einen Schritt auf ihn zu und küsste ihn. Diesmal war der Kuss inniger und leidenschaftlicher und dauerte einige Zeit an. Hermine faste an seinen Kragen und zog ihn zu sich heran. 

Erst als Severus ihr seine Liebe gestanden hatte, er kannte sie, dass es ihr genauso ging . Sie verstand, dass es deswegen so schwierig war ihn einfach zu vergessen und sie versuchte ihm mit diesen innigen Kuss verstehen zugeben, dass sie diese Gefühle, die er ihr anscheinend gegen brachte, erwiderte. 

Severus vergrub währenddessen seine Hände in ihren unordentlichen Locken und sog ihren Duft nach Büchern und Blumen ein. Nach einiger Zeit lösten sich beide schwer atmend voneinander und Hermine ging wieder ein Schritt zurück. 

,,Minerva wird uns lynchen und mindestens einer von uns wird seinen Job verlieren.''

,,Ich weiß und trotzdem finde ich, wir sollten versuchen, es ihr vorsichtig beizubringen und abzuwarten, bevor wir den Teufel an die Wand malen.''

,,Wann sagen wir es ihr?'' 

,,Morgen.'' 

,,Und jetzt?''

,,Du sieht hungrig aus. Wollen wir etwas essen gehen? Allein, nicht in Hogwarts.''

,,Gern, wo wollen wir hin?''

,,Ich kenne ein kleines Restaurant ganz in der Nähe''

,,Okay, da bin ich ja mal gespannt.''

Sagte Hermine keck und mit einem verschmitzten Lächeln folgte sie Severus die Straßen entlang zu einem kleinen, gemütlichen Restaurant.

An Diesen Abend schliefen beide eng umschlungen in Hermines Bett ein und wachten am nächsten Morgen sehr ausgeschlafen auf. Nachdem sie sich ausgiebig einen guten Morgen gewünscht hatten, standen sie auf und gingen getrennt zum Frühstück. Vorher hatten sie abgemacht Minerva nach dem Unterricht in ihrem Büro aufzusuchen und die Situation zu klären.


Frohes Neues Jahr wünsche ich euch ;) Ich beeile mich und versuche schnell weiterzuschreiben.


Snamine- Mehr als nur KollegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt