Minervas Erlaubnis

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Während des Unterrichtes an diesem Tag war Hermine nervös und nachdenklich. Sie ließ die Kreide fallen und nannte den Schülern die falschen Seiten im Buch. Auch den Schülern fiel auf, dass ihre sonst eher gelassene Lehrerin für Verwandlung heute anders war, aber Hermine hatte einfach Bammel davor, was Minerva davon halten würde, dass sie und Severus sich ihren Anforderungen widersetzten.

Zwar war gestern Abend nach dem Besuch im Restaurant nichts 'Verbotenes' passiert und sie waren einfach schlafen gegangen, allerdings nagte es trotzdem an Hermines Gewissen. Severus hingegen befand es als weniger schlimm, da sie, abgesehen von den Küssen, nicht intim geworden waren und ihr zunächst unfreiwilliges Zusammentreffen nicht in Hogwarts stattgefunden hatte.

Minerva hatte aber nur von Intimitäten in Hogwarts abgeraten und war nicht auf Hogsmeade eingegangen, was Severus als ein gutes Argument für ihren 'Regelverstoß' sah.

Pünktlich zum Stundenende entließ Severus seine Schüler und begab sich dann selbst schnellstmöglichst hinauf zum Schulleiterbüro, weil er die Angelegenheit unbedingt geklärt haben wollte. Eindrucksvoll wehte seine schwarze Robe hinter ihm her, als er das Büro betrat, nachdem er noch im Lauf das Passwort 'Löwenmähne' gemurmelt hatte.

Im Büro sah er sich um und entdeckte Minerva am Fenster stehen. Hermine war noch nicht da, trotzdem räusperte er sich. Minerva drehte sich zu ihm um und blickte ihn erstaunt an.

,,Hallo Severus, was kann ich für dich tun''

,,Minerva, ich habe dir etwas zu beichten. Hermine und ich, wir sind seit gestern in einer Art Beziehung. Ich dachte du solltest es wissen und deine Anforderungen erneut überdenken, denn ich bin nicht bereit, mich wieder von ihr abzuwenden.''

Für lange Zeit sagte keiner ein Wort. Minerva sah ihn sprachlos und nachdenklich an und öffnete zwischendurch ihren Mund, schloss ihn dann jedoch wieder, ohne Etwas gesagt zu haben. Schließlich schien sie sich gefangen zu haben.

,,Wie ernst ist es dir, Severus?''

,,Ernster, als dir wahrscheinlich lieb ist, Minerva. Hör zu, während dieser erzwungenen Pause habe ich nachgedacht, viel nachgedacht und ich merkte erst, wie viel sie mir bedeutet, als ich sie nicht mehr treffen konnte, nicht mehr treffen durfte.'' 

,,Wie sieht Hermine das?''

,,Sie war etwas aufgewühlt, zugegeben ich habe sie gestern ziemlich überfallen, aber ich glaube sie erwidert es.''

Wieder schwieg Minerva und beäugte ihn konzentriert. Dann wurden ihre Gesichtszüge weicher.

,,Seit du selbst hier Schüler warst, kenne ich dich und ich glaube und hoffe für dich, dass es dir sehr ernst ist. Verletzt du Hermine in irgendeiner Weise, wird das Konsequenzen haben. Und das nicht zu knapp.''

Streng blickte Minerva ihn über ihre schmalen Brillengläser an und ein dünnes Lächeln erschien auf ihren Lippen. Severus deutete eine leichte Verbeugung an und wollte etwas erwidern, doch er wurde unterbrochen, da die Tür aufging und Hermine mit geröteten Wangen und leicht zerzaustem Haar herein.

Sie sah sich um und erfasste die Situation binnen Sekunden. Fragend musterte sie Severus, der nickte und ihr somit ihre Vermutung bestätigte. die Anspannung fiel von Hermine ab Und ihre schultern sanken etwas nach unten.

Dann blickte sie vorsichtig zu Minerva, die ihr, zu ihrer eignen Überraschung sanft zulächelte. 

,,Ich wurde aufgehalten, einige Schüler hatten Fragen zu einem Spruch, der...''

,,Es ist alles geklärt, zumindest fast''

Unterbrach Severus sie und sah nun auch Minerva an. Diese atmete einmal schwer und sah beide dann ernst an.

Snamine- Mehr als nur KollegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt