„Sie wollen also über Mr Malfoy reden?" Er schloss die Tür hinter sich und blieb genau vor mir stehen.
Mein Herz sprang förmlich aus meiner Brust.
Alles was ich wollte? Ihm vor Augen zu führen, dass es nur ihn für mich gab.
Und ihn ausschließlich.
„Severus-" nuschelte ich und verschränkte die Arme vor meiner Brust „Können wir die Förmlichkeiten beiseite lassen? Angesichts dieses Momentes, wäre das wohl angebracht."
„Angebracht?" Belustigt und zugleich hinterfragend zog er eine seiner buschigen Augenbrauen nach oben „Angebracht sind viele Dinge. Ein gutes Beispiel-" er legte sein Jacket über den Stuhl der neben ihm stand „Wenn man eine bindende Beziehung mit jemandem eingeht, dann sollte man niemanden sonst begehren, außer diese eine Person."
„Das tue ich nicht." Entgegnete ich sofort „Das habe ich nie. Severus. Warum denkst du so etwas? Warum denkst du, dass es mir nahe liegt, jemanden zu begehren, der nicht du bist?"
„Manchmal zeigen Handlungen mehr als Worte es jemals könnten."
Und dieser Satz hatte es mir verraten- Er hatte mir verraten gehabt, dass er von dem ausging was ich dachte; Dass ich etwas von Draco wollte. Und natürlich hatte es danach ausgesehen gehabt, wie er und ich an der Wand standen, so nahe, dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten.
Doch war er etwa eifersüchtig gewesen?
Hatte er Angst?
Angst davor, verletzt zu werden?
Traute er es mir wirklich zu, zu so etwas im Stande zu sein?
Meine Gefühle waren verwirrt. Wussten nicht; was sie wahrnehmen sollten. Trauer, da ich ihm enttäuscht hatte, ohne es zu wollen? Weil er im einem falschen Moment aufgetaucht war und es tatsächlich anders gewirkt hatte, als es war? Oder Wut, weil er mir zutraute, jemand anderen außer ihm zu begehren?
„Reden wir darüber, dass er vor mir stand, während ich an der Wand lehnte? Denn falls ja, dann muss ich dir sagen, dass das was du gesehen hast nicht im Ansatz dem entspricht wie es wirklich war."
Immer noch beobachtete ich ihn dabei, wie er hin und her lief, sich umzog und mir ab und an einen bedeutenden Blick zuwarf.
Jede Sekunde der Stille verunsicherte mich mehr.
„Wie war es dann? Hatte ich eine Illusion vor Augen? Etwas gesehen was nie geschehen ist?"
„Du hast etwas gesehen und es falsch gedeutet."
„Wie sollte jemand etwas falsch deuten, wenn es ganz offensichtlich danach aussah wie sich zwei Junge Zauberer nahe stehen und sich tief in die Augen sehen?" Seine Stimme hatte einen dunklen Unterton gehabt. Einen warnenden Unterton, als wäre er kurz davor gewesen die Fassung zu verlieren.
„Da war nichts!" Rief ich und setzte mich auf sein Bett „Und da wird niemals etwas sein. Es ist Draco Malfoy von dem wir hier gerade sprechen. Du kennst meine Einstellung zu ihm und was ich über ihn und seine äußerst aufdringliche Art denke. Dieses Thema-" ich atmete für den Bruchteil einer Sekunde ein „Severus. Wir haben schon so oft darüber gesprochen." Fuhr ich mit ruhigerem Ton fort „Du weißt, wie sehr es mich quält. Wie oft ich ihm schon zu verstehen gegeben habe, dass er und ich nur Freunde sind und es immer sein werden. Er drängt sich mir auf, in so vielen Situationen. Was soll ich noch tun? Was kann ich noch tun, um dir zu zeigen, dass mir Draco Malfoy nicht wichtig ist. Dass du der Einzige für mich bist und es immer sein wirst. Denn das haben wir uns vorhin versprochen- Für immer."
„Und wie darf ich die Situation, die sich vor wenigen Minuten vor meinen Augen abgespielt hat, sonst deuten?"
„Draco wollte mit mir reden. Einer seiner üblichen Reden von wegen, dass ich ihm aus den Weg gehen und keines seiner Angebote annehmen würde." Klärte ich ihn über die Situation auf „Als ich darauf nicht eingegangen bin hat er mich am Arm gepackt und gegen diese Wand gedrückt. Aus dem Augenwinkel konnte ich dich sehen und wie du dich kopfschüttelnd wieder umgedreht hast, einfach weggelaufen bist. Danach habe ich ihn sofort von mir weggeschubst und bin dir hinterher, Severus."
Einen Moment lang sah er mich fassungslos an, als könnte er nicht glauben was er da gerade gehört hatte. Wut spiegelte sich in seinen Augen wieder und ich war mir meiner Sache ziemlich sicher, dass sie Draco und Draco ganz allein galt. Er drehte sich um und zog sich sein Shirt über den Kopf, dann ging er mit langsamen Schritten auf mich zu und ließ sich wenig später neben mir nieder. Seine Hand griff nach meiner und seine Finger verknoteten sich mit meinen, sodass ein Kribbeln über meine Haut fuhr, gefolgt von einer Gänsehaut.
„Sollte er dir noch einmal so nahe kommen-" presste er hervor und ich konnte ihm ansehen, dass es ihn Mühe kostete dabei komplett ruhig zu bleiben „Dann wird meine Wenigkeit mit ihm reden."
„Ist das nicht zu gefährlich? Wenn er eins und eins zusammenzählt dann könnte er-"
Doch Snape fiel mir ins Wort; „Das ist nicht relevant. Was relevant ist; Dass er dich in Frieden lässt."
„Höre ich da etwas wie Eifersucht heraus?" Ein kleines Lächeln spielte um meine Lippen.
„Wie könnte ich nicht den Hauch einer Eifersucht verspüren, mit dir an meiner Seite?" Seine Hand wanderte nun an meine Wange und er strich einige lose Haarsträhnen hinter mein Ohr „Das scheint mir nahe zu unmöglich. Und nun; Küss mich."
Und das tat ich. Meine Lippen lagen auf seinen.
Wie jedes Mal fühlte es sich gut an, perfekt. Und jedes Mal wieder stellte ich fest, dass ich ihn an meiner Seite wissen wollte. Bis zu meinem allerletzten Atemzug.
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Severus Snape - Der, den ich nicht lieben durfte
Romance„Ja, es ist gefährlich. Und ja, ich bin dein Professor. Aber ich liebe dich und werde es ewig tun- immer."