Kapitel 3

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Es war Freitag die sechste Stunde und ich saß allein, ohne einen meiner Freunde, im Chemieunterricht, wo ich ein Experiment mit meiner Sitznachbarin durchführte.

Gestern war V gegen neun gegangen, nachdem wir zusammen einen Film geschaut, gekuschelt und gegessen hatten. Heute früh hat er mich abgeholt und wir sind zusammen zur Schule gefahren, so wie wir es eigentlich immer machen, wenn ich mal nicht verschlafe. Außer, dass wir uns begrüßten, als ich in sein Auto einstieg und uns verabschiedeten, wechselten wir kein Wort. Bis jetzt hatte ich auch noch keinen Unterricht mit ihm und im Schulhaus bin ich ihm auch wieder noch nicht über den Weg gelaufen.

Als es endlich zum Stundenende klingelte, räumten wir die Chemikalien und Gerätschaften, die wir für das Experiment benötigten weg. Ich verabschiedete mich von meiner Experimentpartnerin mit einer Umarmung und ging dann geradewegs zur Cafeteria, wo ich mich in der Mittagspause, die jetzt war, immer mit meinen Freunden traf.

An einem Tisch sah ich meine Freundinnen, Jessi, Nadine und Elli, die schon ihr Essen hatten und angeregt redeten. Ich winkte ihnen lächelnd zu und holte mir daraufhin auch etwas zu essen; einen Salat und einen Donut.

Schnell lief ich zu dem Tisch, an den meine Freundinnen platzgenommen hatten, stellte mein Essen auf den noch freien Platz und setzte mich dann hin.

"Naaa . . . wie war Chemie, du kleines Chemiegenie?", fragte Jessi lachend und wackelte dabei mit ihren Augenbrauen.

"Suuuuper", antwortete ich ironisch und verdrehte dann meine Augen, nur um dann auch los zu lachen.

Wir unterhielten uns weiter, wobei ich die ganze Zeit nach V Ausschau hielt, der normaler Weise um diese Zeit auch immer hier war mit seinen Kumpels. Ich fand ihn nicht.

Er kam erst mit etlicher Verspätung, wobei er mich keines Blickes würdigte, sonst sagte er mir meistens 'Hi'. So nicht heute, mein bester Freund ignorierte mich einfach. Der Kuss muss ihm also noch weniger bedeutet haben, als ich erst dachte.

Meine Freunde bemerkten, dass etwas nicht stimmte, fragten aber nicht nach, wofür ich ihnen ziemlich dankbar war. Als wir alle fertig waren mit essen, räumten wir unseren Müll weg und liefen dann nach draußen. Jessi und Nadine trennten sich von Elli und mir, da sie jetzt zusammen Astro hatten. Elli und ich hatten jetzt Englisch.

"Ich muss nochmal zum Spind", sagte ich dann zu ihr, "du kannst ja schonmal vorgehen."

Als ich in dem Gang ankam, in dem mein Spind stand, sah ich Erik, der an seinem Spind gelehnt stand und mit seinen Jungs redete. Ich nickte ihm kurz lächelnd zu, er tat das gleiche, dann ging ich geradewegs auf meinen Spind zu und öffnete ihn, um mein Englisch Buch unter dem Haufen von Zetteln hervor zu kramen.

Gerade als ich es gefunden hatte und das doch etwas dickere Buch herausziehen wollte, merkte ich, wie sich jemand mit dem Rücken neben meinen Spind lehnte. Ich holte also das Buch heraus und machte dann die Tür meines Spindes zu, woraufhin ich in die grünen Augen V's blickte, der mich skeptisch musterte.

"Hey Jodyphine", begrüßte er mich nach einigen Sekunden der Ruhe mit einem Lachen auf den Lippen.

Ich verdrehte nur meine Augen. "Du sollst mich nicht so nennen, das habe ich dir schonmal gesagt", erklärte ich mit einem noch kühleren Ton, als ich eigentlich wollte.

Er sah mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an, "Ist Madame heute nicht so gut drauf?"

Vielleicht sollte dieser Typ sich mal fragen, warum ich nicht so gut drauf war. Jedoch seine Frage unbeantwortet lassend, stellte ich eine Gegenfrage: "Was willst du V?"

Er machte es mir gleich und antwortete mit einer Frage: "Warum stehst du hier alleine und nicht bei Erik, mit dem du nächste Woche ein Date hast?"

Kiss me, BestieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt