Kapitel 7

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Nachdem wir gemeinsam Pancakes gebacken und beide einen Stapel gegessen hatten, gingen wir wieder hoch in V's Zimmer.

Er saß an seinem Schreibtisch. Ich las währenddessen auf seinem Bett ein Buch, welches ich letztens bei ihm liegen gelassen hatte.

Ich lag auf dem Bauch, hatte nur sein Shirt und meine Unterhose an, meine Beine schlenkerten eingeknickt in der Luft umher. Ich schaltete alles um mich herum ab, ich hörte nur die gedämpfte Stimme von V während er sich mit seinen Kumpels, mit denen er zockte, unterhielt.

Alles schien so weit entfernt, dass ich irgendwann die Augen wieder aufschlug und es plötzlich kurz vor um acht war, als ich auf V's Wecker, der auf seinem Nachttisch stand, schaute. Ich musste wohl eingeschlafen sein.

Erst nachdem weitere Minuten verstrichen, realisierte ich schwache Atemzüge an meinem Nacken und einen Arm, der von hinten um mich herum geschlungen war. V lag hinter mir und hatte die Augen geschlossen.

Ich drehte mich langsam in seinen Armen, sodass ich ihn besser anstarren konnte. Ich hätte aufstehen können, aber das wollte ich nicht. Ich fühlte mich geborgen in seinen Armen, es war warm und sicher. Ich war gerade in meiner eigenen rosa Blase gefangen und ich liebte sie, so sehr, dass ich nicht wollte, dass sie zerplatzt.

Ich merkte, wie seine Lider zuckten und schloss daraufhin schnell wieder meine Augen. Nachdem ich hörte, wie V leise "Shit." flüsterte, öffnete ich meine Augen langsam wieder und starrte direkt in seine smaragdgrünen Augen. Er starrte mich an während ich 'schlief', oh mein Gott.

Ich fing leicht an zu lächeln. Er starrte mich an während ich schlief. Ich musste bei dem Gedanken immer mehr lächeln. Er gefiel mir, der Gedanke, dass V mich beim schlafen beobachtete. Was war nur los mit mir?

Mir immer noch tief in die Augen schauend, fragte mich V: "Warum grinst du so?" Sein Blick wanderte nun zwischen meinen Lippen und Augen hin und her.

Seine Frage überraschte und sein Blick verwirrte mich. Warum schaute er mich so an? Und warum mussten seine Augen so verdammt grün sein?

Um auf seine Frage zurück zu kommen, zuckte ich mit meinen Schulten, "Ich hab nur gerade überlegt, wie es wäre dich vom Bett zu stoßen.", hab ich nicht.

Er schüttelte leicht, kaum merklich den Kopf, "Das würdest du dir nicht trauen." Stimmt, er hatte recht, was aber vermutlich auch daran lag, dass ich das gar nicht dachte, sondern stattdessen dachte, ihn noch näher an mich zu ziehen. Aber das wusste er nicht, denn glücklicher Weise erkannte er nicht dass ich gelogen hatte.

Das erkannte ich nun auch, als er auf mich kletterte, um mir zu beweisen, dass er stärker war als ich. Das war er nämlich und das wussten wir beide. Doch ich spielte mit, denn es war tatsächlich recht lustig, weshalb ich auf lachte. Gerade als er meine Handgelenke packen wollte, um diese über meinem Kopf zu verschränken, entwischte ich ihm mit einer eleganten Bewegung und legte meine Hände auf seinen Brustkorb, um V dann einen leichten Schubs zu verpassen.

Seine Augen weiten sich erschrocken und er fällt mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden, was mich nur noch mehr zum lachen bringt. Doch sein Lachen verstummt, was mich auch dazu bringt ebenfalls mit Lachen auf zu hören.

Warum gibt er keinen Ton von sich? Was war los mit ihm? Habe ich ihn getötet?
Meine Augen weiten sich, wie es vorhin seine vor Schreck getan haben. In meinem Kopf laufen alle nur möglichen Szenarien ab.
Er ist auf die Bettkante gefallen und hat sich das Genick gebrochen oder er hat sich an der Kommode den Kopf gestoßen und verblutet nun. Oder er hat durch den Aufprall eine Gehirnerschütterung.

Ich sprang also zum Bettrand, um nachzusehen, was mit ihm los ist. Doch anstatt einen toten V in einer Blutlache zu sehen, sehe ich einen breit grinsenden V, der mich an meinen Schultern packt und ruckartig zu sich nach unten zieht.

Kiss me, BestieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt