Kiss me, Bestie

Kapitel 8

Ich stand in meinem Zimmer und schminkte mich. Normalerweise tat ich das eher selten, da ich nicht so wie viele andere Mädchen Lust hatte vor der Schule extra früh aufzustehen, um mich zu schminken. Ich schlief lieber länger.

Nun schminkte ich mich, da ich gut aussehen wollte und nicht so normal wie immer, weshalb ich mir mit braunem Liedschatten einen dünnen Eyeliner zog und in meinem Augeninneninnenwinkel etwas Highlighter auftrug, damit mein Auge etwas wie ein Cateye aussah, was gerade modern war.

Den braunen Lidschatten trug ich ebenfalls etwas unter meinem Auge bei der Wasserlinie auf. Dann legte ich noch etwas Rouge auf und letztendlich tuschte ich meine Wimpern leicht.

Vorhin, nachdem ich nach Hause gekommen war, hatte ich schnell etwas kleines gegessen und dann geduscht, damit ich gut roch. Allerdings hatte ich meine Haare nicht mit gewaschen, weil ich sie erstens erst gestern gewaschen hatte und sie zweitens nach einer Nacht besser aussahen als frisch gewaschen.

Nun war es mittlerweile viertel sechs und ich sprühte etwas Trockenshampoo in meine Haare, da diese dadurch voluminöser wirkten und es meinen Pony besser aussehen lies, um sie dann durchzubürsten und locker über meine Schultern hängen zu lassen.

Erik verdiente es, dass ich gut aussah und ich wollte für ihn auch gut aussehen, da er trotz dass er der Mädchenschwarm und Fuckboy unserer Schule war, ganz nett zu sein schien und ich mich schon freute mit ihm auszugehen.

Ich zog mir also eine schwarze lockere Schlagjeans im Vintage Style in Distressed-Optik mit einem pinken Trägertop, auf dem Kirschen drauf waren und welches am Rücken geschnürt wurde, an. Ich mochte das Outfit sehr gerne, weshalb ich zufrieden in den Spiegel schaute und nickte.

V hatte mich vorhin nach der Schule nach Hause gefahren. Auch bei dieser Autofahrt redeten wir kaum. Er hatte mir nur nochmal viel Glück gewünscht und gesagt, dass wenn irgendetwas sein sollte, ich ihn immer anrufen kann.

Das, was in der Mittagspause passiert war, schien nicht nur mich, sondern auch ihn verwirrt zu haben. Wir verbrachten die restliche Pause auch bei den Rauchern. Dabei stand ich an V gekuschelt rum, was den Eindruck machte, als könnte ich nicht von allein stehen und redete mit Erik, mit dem ich nun gleich ein Daten haben würde.

Um die Gedanken los zu werden schüttelte ich leicht meinen Kopf und zog dann meine schwarzen - weißen Joardans an.

Mein Mund wurde plötzlich ziemlich trocken, weshalb ich nochmal in die Küche ging, um etwas Wasser zu trinken. Dabei fiel mein Blick auf die Uhr, die zeigte, dass es fast um sechs war. Noch zehn Minuten, dann würde ich das erste Date meines Lebens haben.

Da ich Erik dann nicht vor der Tür warten lassen wollte, drehte ich die Flasche schnell wieder zu und ging dann zu meiner Mom, die heute zu Hause war, um ihr bescheid zu sagen, dass ich gleich weg sein würde. Mein Dad hatte heute Spätschicht, weshalb er erst gegen um elf nach Hause kommen wird.

Als ich meinen Kopf ins Wohnzimmer steckte, saß meine Mom auf dem Sofa und schaute gerade Greys Anatomy. Vorhin, bevor ich mich fertig gemacht hatte, hatten wir es noch zusammen geschaut. Ich liebte meine Mom, auch wenn sie manchmal ziemlich schwierig war.

"Tschau Mom.", verabschiedete ich mich letztendlich.

Sie pausierte die Serie und schaute mich dann an, "Wo geht's denn hin?"

"Ich treffe mich nur mit einem Kumpel. Er holt mich gleich ab und wir fahren dann zusammen in die Stadt." Ach Mom ich habe nur ein Date mit dem Mädchenschwarm und Fuckboy meiner Schule, korrigierte die Stimme in meinem Kopf meine Aussage.

Eigentlich hatte ich ja die Wahrheit gesagt. Zwar war Erik nicht mein Kumpel und wir trafen uns nicht nur, sondern hatten ein Date, aber das war gerade eher nebensächlich.