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„Hey Natsuo." Touya stand an diesem Morgen früh auf, um ins Krankenhaus zu gehen und betrat sein Zimmer. „Ist untypisch für mich um diese Uhrzeit wach zu sein, aber hier bin ich. Du kannst froh sein, dass du dir das Zimmer nicht mit jemanden teilen musst."
Er schloss die Tür wieder, schnappte sich einen Stuhl und saß sich an das Bett. „Ich hätte letzte Nacht früher ins Bett gehen sollen." fing er an und rieb seine Augen. „Du hast dieses Problem zum Glück momentan nicht."
Er machte eine kleine Pause und sprach dann weiter. „Tut mir leid, wenn ich gestern nichts gesagt hab. Ich denke aber Mom und Dad haben dir genug erzählt. Wäre doch witzig, wenn du doch nicht wahrnimmst, was um dich rum geschieht findest du nicht?" kicherte er leicht. „Ich bin keine fünf Minuten hier und rede nur wirres Zeug. Viel spaß mich den ganzen Tag ertragen zu müssen. So wie ich dich kenne, wirst du das als Zeitverschwendung sehen, dass ich hier bin. Aber das ist es nicht. Zu Hause hätte ich eh nichts zutun gehabt." Dann fällt Touya wieder etwas auf, eigentlich hätte er heute um diese Uhrzeit doch etwas zutun. Er legt seine Arme auf die Matratze und stützte seinen Kopf auf diese, während er zur Seite schaute. Im Sichtfeld hatte er Natsuos Gesicht.

„Weißt du, ich war gestern mit Tomura, Jin, Toga, Rumi und Keigo unterwegs und danach bei Jin zu Hause. Ich hab ihnen noch nichts erzählt davon. Ich weiß du sagst mir immer, dass ich mich anderen Leuten gegenüber mehr öffnen soll. Aber hey, ich hab wenigstens zwei neue Freunde. Das ist doch schon Mal etwas, nicht?"

„Rumi und Keigo kennst du noch gar nicht. Von Keigo habe ich zwar schon erzählt, aber du musst sie beide unbedingt..." ein Gähnen unterbrach seinen Satz. „...kennenlernen. Vor allem Keigo." ein weiteres Gähnen unterbrach ihn. „aber leider geht... das... gerade nicht..." Gegen Ende seines Satzes, hat den Jungen seine Müdigkeit eingeholt und er ist eingeschlafen.

*Ding Dong*

Es klingelte bei der Familie Todoroki, als Rei die Tür aufmachte, sah sie ein unbekanntes Gesicht.

„Hallo, ich bin ein Freund von Touya, er hat gestern seine Jacke vergessen und ich wollte sie ihm zurückbringen. Ist er zufällig da?"

„Ah Hallo! Komm doch rein!" Bat sie ihm höflich an und lief in das Wohnzimmer, Keigo lief ihr nach. „Touya ist leider nicht da, er ist heute früh schon direkt ins Krankenhaus gegangen. Ich denke er wird erst am Abend wieder nach Hause kommen." „Entschuldigen Sie, aber sagten Sie gerade Krankenhaus? Ist ihm etwas passiert?" „Ihm nicht, aber seinem Bruder. Ich wollte mich gerade auf dem Weg machen, willst du mitkommen und ihn sehen? Ihm wird etwas Ablenkung bestimmt gut tun." Keigo war etwas überfordert, aber auch überrascht. „Wenn das für Sie in Ordnung ist, gerne, vielen Dank." „Natürlich ist das in Ordnung. Touya wird sich sicher freuen. Übrigens kannst du mich gerne Rei nennen, wie war dein Name noch gleich?" Sie schloss gerade die Haustür und lief mit Keigo zum Auto. „Mein Name ist Keigo... Takami"

„Wie haben du und Touya euch kennengelernt? Ich höre von dir das erste Mal." versuchte Rei den Jungen besser kennenzulernen, als sie im Auto saßen. „W-wir kennen uns auch noch nicht all zu lang... Ich bin dieses Schuljahr in seine Klasse gekommen und seitdem kennen wir uns." Irgendwie beruhigte es ihn, dass Touya ebenso wenig seiner Familie von ihm erzählt hat, doch ebenso hatte er ein mulmiges Gefühl, welches die Nacht zuvor zu verantworten hatte.

*Klopf Klopf*

Rei öffnete die Tür zum Krankenzimmer und betrat ihn mit Keigo. Ein warmes Lächeln bildete sich auf den Lippen der Mutter, als sie ihre Söhne so sah. „Er scheint wohl eingeschlafen zu sein..." Sie lief zu ihm hin, lag ihre Hand auf seine Schulter und versuchte ihn sanft zu wecken. Touya wand sich etwas und wehrte sich dagegen, aufzuwachen. „Wach auf mein Schatz, ich hab eine Überraschung für dich." „Mom?" fragte er verwundert und drehte seinen Kopf, immer noch liegend auf seinen Armen, zu ihr. „Seit wann bist du da?" Seinen Freund konnte er noch nicht sehen, da er noch an der Tür des Raumes stand.

„Ich bin gerade reingekommen und hab dich schlafen sehen. Ich bin aber nicht alleine hier." lächelte sie ihren Sohn an. Touya hob daraufhin seinen Kopf an und blickte durch den Raum, bis er die Person fand.

„Keigo, ich..." „Willst du vielleicht spazieren gehen?" „K-klar."
„Bitte ruf mich an, wenn es was Neues gibt." Letzteres wandte er an seine Mutter, ehe er mit dem Blondhaarigen das Krankenzimmer verließ, auf dem Weg zum Park des Krankenhauses.

„Danke, dass du da bist."

Das hätte Touya liebend gern über seine Lippen gebracht, doch er tat es nicht. Er konnte es einfach nicht. „Bitte erzähl niemandem etwas davon" fing also Touya nun wirklich an. „Keine Sorge, das hatte ich nicht vor."

„Keigo, wenn du hier bist um über das von gestern zu reden, dann-" „Nein, deswegen bin ich eigentlich nicht hier." unterbrach er ihn schnell. „Ich bin hier, weil ich bei dir sein will. Eigentlich bin ich zu eurem Haus gegangen... Toga hatte mir deine Adresse gegeben, du hattest gestern deine Jacke vergessen und ich wollte sie dir wieder geben." „Wo hast du sie hin getan?" „ Ich hab sie mit hierher genommen und im Zimmer gelassen, was im Endeffekt ziemlich dumm war. Ich hätte sie auch einfach bei dir lassen können" Der Schwarzhaarige fing daraufhin an zu lachen und steckte Keigo mit seinem Lachen auch an. Es ist schön für ihn zu sehen, dass er es trotz der Umstände schafft, seinen Kumpel zum Lachen zu bringen.

„Hast du schon gefrühstückt?" „Ne, warum?" „Dann lass uns doch zusammen frühstücken gehen, was hältst du davon?"

Kaum war dieser Vorschlag gemacht worden, fanden sich die beiden Jungen in einem Café wieder. Sie bestellten Kaffee und Gebäck, Touya fing an über Natsuo zu erzählen. Er fand Keigo hat eine Antwort verdient, auch wenn er noch nicht gefragt hatte.

„Aber wie du schon sagtest, die Ärzte sagten er wacht bald auf oder nicht? Und das wird er auch. Versuch bitte dich nicht den ganzen Tag damit zu beschäftigen und dich auch etwas abzulenken."
„Das werde ich" danke.

„Isst du noch dein Crossaint?" „Kannst es ruhig haben du Vielfraß." „Du kannst froh sein, dass dieses Crossaint nicht in deinem Gesicht landet. Dazu ist es viel zu lecker."

Nachdem Keigo das Essen von seinem Begleiter auch noch aß, beschloss er beide Bestellungen zu bezahlen, es sei nur fair. Der Schwarzhaarige war davon nicht so begeistert, nachdem er aus den Toiletten rauskam. Und als wäre das nicht schon genug, hatte der Blondschopf ihm noch die Ausgangstür aufgehalten. „Nach dir" grinste er ihn an, während er nur einen Todesblick zurück geworfen bekam und sie den Weg zurück liefen.

„Bist du auch sicher, dass ich mitkommen soll?" „Warum denn nicht?" „Naja, ich kenne deinen Bruder ja gar nicht, ich denke es könnte komisch sein für dich und deine Familie." „Meine Mom hätte dich sicher nicht hierhin geschleppt, wenn sie was dagegen haben würde. Also mach dir nicht so einen Kopf um sowas." ermutigte er ihn und legte die Hand auf seine Schulter.


Es war eine kleine Geste, eigentlich unbedeutend. Das denkt Keigo zumindest. Würden ihre Freunde Touya so sehen, würden sie ihren Augen kaum trauen.

Second chance || DabihawksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt