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„Kyle"
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T H R E E

Inzwischen war es bereits Freitag und mir ging es wieder besser. Nachdem mich Layla am Dienstag nach Hause gebracht hatte, hatte alle sich mächtige sorgen um mich gemacht. Ist auch verständlich, immerhin bin ich die zukünftige Luna dieses Rudels und somit auch sehr wertvoll.

Würde mir was zustoßen wäre die Zukunft unseres Rudels schwarz und wir würden untergehen. Das gleiche gilt auch für Kyle. Als zukünftiger Alpha dieses Rudels ist er sogar noch wichtiger wie ich. Den ein Rudel ohne Alpha ist kein Rudel.

Murrend stand ich auf und schüttelte mich. Ich hatte in der Nacht mich in meinen Wolf verwandelt, da ich mich sehr unwohl gefühlt hatte. Auch jetzt hatte ich noch ein flaues Gefühl im Magen. Es klopfte an der Tür und kurz darauf kam Layla herein. Mit hochgezogener Augenbraue sah sie mich an und kam näher zu mir.

„Ich hab Neuigkeiten bezüglich Kyle für dich.", sagte sie während sie mir durch mein Fell strich. Aufgeregt wedelte ich mit meinem Schwanz und sah sie abwartend an. „Erst verwandelst du dich aber...", kicherte sie wurde aber von jemand anderem harsch unterbrochen.

„Lass es gut sein. Geh bitte ich will allein mit ihr sein!", ertönte es aus dem Türrahmen und jagte mir einen Schauer über den Rücken. Ich erstarrte. Dieses Stimme würde ich unter tausenden wieder erkennen, auch wenn er sehr kalt klang. Layla zuckte leicht zusammen und verbeugte sich. „Sehr wohl. Ich werde dann jetzt gehen.", murmelte sie und hastete aus dem Zimmer.

Noch immer wie festgefroren stand ich da und starrte ihn an. Er schloss die Tür und kam auf mich zu. Ich schaute ihn dabei ganz genau an. Seine Statur war anscheinend noch muskulöser geworden, seine Haare länger und verwuschelt während ein paar vereinzelte Strähnen ihm im Gesicht hingen und seine Haut eindeutig viel brauner aussah. Dann trafen sich unsere Augen und ich zuckte leicht zusammen.

Seine sonst so warmen, blauen Augen waren kalt und härter. Über seinem Auge zierte eine Narbe, welche seine Augenbrauen spaltete, sein Gesicht. „Hallo Evelyn.", brummte er mit seiner tiefen Stimme und kam kurz vor mir zum stehen. Ich beugte meinen Kopf nach unten und schnupperte an ihm.

Kein Zweifel! Es war Kyle! Endlich war mein Kyle zurück gekehrt! Aber wieso hatte ich ihn vorher nicht schon bemerkt. Auch seine sonst so starke Alpha-Präsens schien er, genau wie sein Geruch, zu verstecken. Ich winselte leise und ging ein Schritt zurück. „Verwandel dich zurück Evelyn.", kam es sanft aber mit Nachdruck von ihm.

Zögernd verwandelte ich mich zurück und sah ihn durch meine wilden schwarzen Haare hindurch an. Für einen Moment sah ich Sehnsucht in seinen Augen aufblitzen, welche aber so schnell wieder verschwand wie sie gekommen war.

Das ich komplett nackt war störte mich nicht im geringsten. Für uns Werwölfe war das normal und immerhin war das hier Kyle. Er hatte mich schon öfters so gesehen wenn wir uns zurück verwandelt hatten.

„Komm her.", kam es heißer von ihm und er streckte mir seine Hand entgegen. Wie auf Knopfdruck rannte ich auf ihn zu und ließ mich in seine Arme fallen. Vorsichtig zog er mich an seine Brust und vergrub seine Nase in meiner Halsbeuge, während er seine Arme um meinen Körper schlang. „Kyle?!", wimmerte ich leise und krallte mich an ihn. „Ja ich bin wieder da Prinzessin.", hauchte er und küsste meinen Hals.

Wieder lief ein Schauer über meinen Rücken. „K-Kyle?", fragte ich ihn überrascht. Es war neu das Kyle mich küsste. Er hatte mir ab und zu mal einen Kuss auf die Stirn gegeben, aber noch nie hatte er mich am Hals geküsst. „Du riechst so gut meine Luna.", hörte ich ihn leise gegen meinen Hals murmeln währender weitere Küsse auf meinem Hals verteilte.

„W-was soll das Kyle? Ist alles in Ordnung mit dir?", keuchte ich und versuchte ihn von mir zu drücken. Das war nicht der Kyle den ich kannte. Er würde mich nie so bedrängen. Auch hatte er mich noch nie als sein Betitelt. Was war mit ihm nur passiert?!

Doch plötzlich knurrte er bedrohlich, was mir fast schon Angst machte: „Wer ist es?". „K-kyle..?". „WER? Du richst regelrecht nach ihm!", knurrte er und sah mir wütend in die Augen. Seine Krallen sprangen raus und er sah mich zitternd an. „Beruhig dich bitte wieder. Ich weiß nicht was du meinst?", versuchte ich ihn zu beruhigen. „WELCHER WOLF HAT DICH ANGEFASST?", knurrte er laut und ich zuckte zusammen.

So hatte ich ihn noch nie erlebt. Was war nur in ihn gefahren?! „ANTWORTE MIR!", knurrte er und seine Augen fingen an zu glühen. „I-ich war g-gestern bei d-den W-welpen und hab mit ihnen ge-gespielt.", antwortete ich ihm Wahrheitsgemäß. Er blieb still. Ich schaute in seine Augen welche wütend und.. eifersüchtig?! leuchteten.

„Was ist den mit dir Kyle? So kenn ich dich nicht.", murmelte ich und strich im sanft über die Wange. Er schmiegte sich brummend gegen meine Hand und schloss seine Augen für einen kurzen Moment. Seine Krallen zogen sich zurück.  „Zieh dir bitte etwas an Evelyn. Gleich wird der Rat zusammen gerufen. Ich möchte gerne dich Evy, als meine zukünftige Luna, an meiner Seite haben. Es ist wichtig dich heute dem Rat offiziell vorzustellen.", brummte er, während er seinen Augen öffnete.

Ich nickte und schaute wie hypnotisiert in seine blauen Augen. Langsam ließ er mich los und ich blinzelte ein paar mal. „Ich werde unten auf dich warten. Beeil dich Evy.", brummte er erneut und küsste kurz meine Stirn bevor er aus dem Zimmer verschwand. Leicht verwirrt fasste ich mir an die Stirn an der er mich gerade geküsst hatte.

Erneut ging die Tür auf und Layla kam hinein. „Was stehst du so herum und schaust wie ein zerstreutes Schaf? Du musst dich beeilen Evy der Rat ist gleich da.", scheuchte sie mich und ging geradewegs auf meinen Schrank zu. „Gib mir bitte Kyles großen blauen Pulli.", murmelte ich und drehte mich zu ihr.

„Den hat er aber doch gerade an.", sagte sie verwirrt und ich sah sie einfach nur stumm an. Sie seufzte und gab mir Unterwäsche, weiße Socken und eine graue Legins. „Ich bin gleich zurück. Ich geh und hol den Pulli. Zieh das solange an.", sagte sie und ich nahm es nickend entgegen. Während Lay den Pulli holte zog ich die Sachen an und kämmte meine Haare.

Zwei Minuten später ging die Tür wieder auf und Lay kam mit dem Pulli wieder. Sofort nahm ich ihn entgegen und zog ihn über. Sofort umhüllte mich Kyles wärme und Duft. Ich seufzte und Layla kicherte. Prüfend sah sie mich von oben bis unten noch mal an und gab mir noch meine Vans. Ich zog sie an und zusammen gingen wir nach unten.

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KING*pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt