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Wenn dieses Stück Metall tatsächlich, ein Teil des Iron Man Anzugs war, dann bedeutete womöglich, dass es sich hierbei, um die Gegenwart handeln könnte. Schlagartig blickte Jyn nach vorne, machte eine wischende Handbewegung durch die Luft, da aber nichts geschah, wiederholte sie Bewegung abermals, dann ein drittes Mal, doch erst, als sie locker ließ, Ruhe einkehrte und nicht krampfhaft versuchte, ein Portal zur Erde erscheinen zu lassen, geschah es auch. Ein schwarzes Loch erschien, bei dem man meinen würde, es würde rauchen, denn kleine Rauchfäden stiegen in die Höhe.

Beim Umschauen in der Wohnung trat Jyn auf etwas Hartes, dass sich als ein Buch herausstellte. Eines von denen, die sie aus dem Sanctum hat mitgehen lassen. Als wäre sie nie weg gewesen. Höchstens für ein paar Stunden aber keine Monate. Mit einem fertigen Seufzer ging sie in die Hocke, nahm die aufgeschlagenen Bücher vom Boden auf und stapelte diese auf dem Tisch neben sich. Lass gut sein, sagte sie sich immer wieder, vorbei ist vorbei.

Fürs erste, um nicht sofort übertreiben zu wollen, gab es für Jyn bloß eine Aufgabe zu erledigen, nämlich, die Bücher zurückzubringen und mehr nicht. Was auch wieder gelogen war, denn es gab da noch jemanden, der ein ernsthaftes Problem mit ihr bekommen wird, denn alles, was wir tun, hat Konsequenzen. Regel und Konsequenzen, eine Sache, ohne die es nun mal nicht funktioniert, ansonsten könnte jeder das tun, was er wollte. So funktioniert die Welt jedoch nicht und das, dürfte jemand schon bald zu spüren bekommen.

Kein Wort", sagte Jyn erschöpft während sie dabei war, die Bücher einzusortieren, da hinter ihr, Schritte zu hören waren, "Ich habe es verstanden. Das Leben ist scheiße und das einzige, was wir tun können, ist, unsere Rolle im Universum zu akzeptieren, sie zu spielen und uns damit abzufinden. Bin gerade dabei."

"Ich hatte einen Traum. Einen merkwürdigen Traum", begann Stephen, wodurch Jyn innehielt, schnaufend die Augen schloss und kurz darauf, hoch zur Decke schaute, weil etwas in ihr sagte, dass sie bereits wüsste, was nun käme, "Du, dein jetziges ich, taucht kurz nach unserer Scheidung bei mir auf und war äußerst nett. Der Unterschied ist allerdings folgender, damals, warst du nicht zu all dem fähig, wozu du heute in der Lage bist. Was wolltest du wirklich?"

"Etwas, was nicht geht, sondern nur aufgeschoben wird", entgegnete Jyn matt, schob das letzte Buch in die leere Lücke und drehte sich zu Stephen um, "Wenn du damals, nicht diese furchtbare Art besessen hättest, hätte ich gesagt, dass es vielleicht ratsam wäre, nicht beim Autofahren zu telefonieren, insbesondere, wenn es regnet und man mit einem scheiß Lamborghini unterwegs ist, der ohnehin hässlich war. Farbe ja, der Rest nein."

"Okay", irritiert zog Jyn bei der ungewohnt knappen Antwort die Augenbrauen zusammen und beobachtet Stephen leicht skeptisch, der zu lächeln begann "Gut zu wissen."

"Okay", entgegnete Jyn langsam, weil dies, ein recht ungewöhnlich Verhalten von Doctor Stephen Strange war, "Falls nichts mehr sein sollte, dann mache ich jetzt meinen Job und sorge dafür, dass ein kleiner Bastard, endlich das bekommt, was er verdient."

Manches dauerte nun mal, viel zu lange. Und wie ein Titan einst sagte. Fürchtet es. Flieht davor. Das Schicksal holt euch dennoch. Oder sollte ich vielleicht lieber sagen, ich bin hier?

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