Kapitel 3.2

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„Lando mogelt", maulte Nicholas und stibitzte sich blitzschnell einen Kuss von seinem Italiener, als die allgemeine Aufmerksamkeit sich auf den jungen Briten richtete.

„Norris, für dich 20 Wiederholungen an dieser Station", bellte Drillsergeant Hamilton und blies in seine Trillerpfeife, „Auf, auf weitermachen, damit wir endlich zum Joggen aufbrechen können."


„Spinnst du?", entfuhr es Pierre, kaum dass sie sich wieder von einander gelöst hatten.

Peinlich berührt wischte er sich dann über seinen Mund und guckte Charles entsetzt an.

„Nein ich denke nicht, dass ich spinne", entgegnete dieser seelenruhig, „Der Kuss gerade war für uns beide nicht schön, was heißt, dass es keine Gefühle dieser Art mehr zwischen uns gibt."

„Wenn du es so sagst..."

„Meinst du wir können versuchen wieder Freunde zu sein?", hoffnungsvoll sah der Monegasse den Franzosen an.

„Das wäre schön", gab dieser ehrlich zu, „Du fehlst mir ehrlich gesagt auch sehr."


„Wie ist denn das jetzt bitte schön passiert?", irritiert beäugte Lewis Lando, der sich irgendwie in einem der Springseile verheddert und gerade eine filmreife Bruchlandung hingelegt hatte.

„Du bist vom Querfeldeinlauf befreit", seufzte der Engländer dann, „Carlos kümmere dich um deinen Bruchpiloten. Alle anderen, los geht's, jetzt wird gejoggt."

Nicht sonderlich motiviert setzte sich die Gruppe in Bewegung.

„Hast du dir weh getan mi amor?", besorgt musterte Carlos seinen Freund.

Dieser sprang mit einem freudigen War-was-Hüpfer wieder auf die Beine und kuschelte sich gegen seinen Spanier.

„Nö, war nur Taktik, damit wir ein wenig Zeit für uns haben. Du darfst mich aber trotzdem gerne ein wenig betüddeln."

Der Ältere verbiss sich ein Lachen.

„Dann lass uns hier wenigsten kurz aufräumen."

„Nicht nötig", ertönte es von Haus 2, aus dessen Tür gerade Pierre und Charles traten, „Wir würden den Parcours auch noch gerne bewältigen."

Jetzt lachte Carlos doch los, als er bemerkte, wie der Jüngere sich angestrengt auf die Zungenspitze biss, um nicht schon wieder mit seinen Ansichten herauszuplatzen.

„Ist okay Lando, sprich", lächelte Pierre und wirkte um Längen entspannter, als noch kurze Zeit zuvor.

„Seid ihr wieder Freunde?", purzelten die Worte aus dem jungen Briten heraus und Charles nickte.

„Eigentlich haben wir nie damit aufgehört Freunde zu sein", stellte der Monegasse dann nachdenklich fest, „Wir haben nur aufgehört miteinander zu reden, oder besser ich habe aufgehört mit Pierre zu reden. Hätten wir einfach, wie immer, alles miteinander besprochen, wäre es nie so weit gekommen."

„Ich werde nie damit aufhören, mit dir zu reden", teilte Lando Carlos mit und griff nach dessen Hand, „Mein Fuß tut vielleicht doch ein bisschen weh, kannst du dir den mal angucken?"

„Soll ich dich tragen, oder geht's?", besorgt wurde er nun wieder gemustert.

„Tragen wäre toll", kokettierte der Jüngste, „Da musst du sicherlich gleich erstmal pusten, damit es wieder gut ist."


„Bei den beiden bekommt man auch einen Zuckerschock", murmelte Charles und starrte dem McLaren Duo hinterher.

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