Kapitel 12

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Blutüberströmt, dreckig und müde kletterten die Avengers eine halbe Stunde später nacheinander aus der Klappe und vom Dach runter. Bis auf den Golden Retriever den Steve und Thor trugen, hatten alle Hunde ihr Leben lassen müssen und ein wenig niedergeschlagen waren die 'Helden' dadurch schon.

Im Quinjet war glücklicherweise genug Platz für den riesigen Hund, trotzdem konnten die Avengers nicht so weit von ihm fernhalten, wie sie es gerne hätten. Ja, der Hund war ohnmächtig und klar in der Unterzahl, aber trotzdem hatte keiner mehr Lust auf einen erneuten Kampf.

Ohne Zwischenfall kam der Quinjet bei einer S.H.I.E.L.D-Einrichtung an und das mutierte Tier konnte ausgeladen werden. Die Normalisierung war jetzt nicht mehr das Problem der Avengers, die konnten endlich zurück zum Stark/Avengers-Tower zurück und sich ausruhen.

"Loki, wie geht es dir?", fragte Steve und legte seine Hand auf die Schulter des Schwarzhaarigen, was der mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte.
"Ich wüsste nicht was dich das angeht", antwortete er kühl.
"Du hast an meiner Seite gekämpft und wurdest ziemlich stark verletzt, da hielt ich es für angebracht mich zu erkundigen, wie es dir geht."

"Ach komm Capsicle, schwing keine Reden der Ziegenpeter ist wie jeder hier einfach nur erschöpft.", quatschte Tony dazwischen und zwinkerte Loki fröhlich zu. Er sah kein bisschen erschöpft aus, aber er hatte recht, Loki war zu erschöpft um sich mit Steve zu unterhalten. Und auch wenn er nicht unbedingt gerne Ziegenpeter genannt wurde, fand Loki Tony immer sympathischer.
Und Ikol? Sie langweilte sich schrecklich, weil sie sich mit niemandem unterhalten und nichts schönes machen konnte, trotzdem folgte sie ihrem Schützling brav auf Schritt und Tritt.

Loki folgte Pepper, die ihn zu seinem Zimmer führte und wimmelte sie an der Tür schnell ab, um mit Ikol allein zu sein. Dabei konnte er nicht wissen, dass er nicht nur Pepper sondern auch seiner Beschützerin die Tür vor der Nase zu schlug. Anders als Pepper konnte Ikol aber einfach durch die Tür gehen, wenn sie wollte.

"Ikol?", fragte Loki in den Raum, eine Spur Unsicherheit war in seiner Stimme.

"Ich bin hier", sagte Ikol direkt hinter ihm, sie saß auf dem Bett. Loki streckte die Hand in ihre Richtung aus, ließ sie dann aber wieder sinken.

"Willst du ein bisschen mit mir spazieren gehen, irgendwo wo du wieder wahrnehmbar werden kannst?", sagte er stattdessen und guckte seine Hand an, als wollte er sie dafür bestrafen, was sie gerade getan hatte.
"Gerne", antwortete Ikol und lächelte, bis ihr einfiel, dass er das nicht sehen konnte. Dann stand sie auf und öffnete die Tür. Loki drehte sich um und folgte ihr nach draußen.

Nachdem sie eine ganze Weile gelaufen waren, fanden die beiden sich an einem Strand wieder. Es waren weit und breit keine Leute zu sehen, zum Baden war es noch zu kalt und auch sonst war der Strand eher wenig besucht.
Ikol schaute sich noch einmal um und wurde dann wieder wahrnehmbar. Loki schaute zu ihr und in seinen Augen war ein Leuchten zu sehen.
Nebeneinander liefen sie den Strand entlang und hingen ihren Gedanken nach, zumindest bis Ikol eine neue Idee hatte. Wie ein kleines Mädchen sprang sie in die Ausläufer der Wellen oder wich ihnen aus, während Loki's Grinsen immer breiter wurde. Als sie dann aber bis zur Hüfte nass war, ging Ikol wieder einen halben Sicherheits-Meter neben der Brandung.
Schlagartig wurde Loki klar, dass jetzt der richtige Moment war und sein Grinsen wurde schmaler. Er wollte jetzt ein für alle mal  diese verwirrende Beziehung zwischen ihnen aufklären.

"Bleib mal kurz stehen"
Ikol kam der Aufforderung nach und musste sich die wild umher fliegenden Haare aus dem Gesicht streichen.
"Was gibt es?" Ihre Augenbrauen wanderten nach oben.

"Ich weiß seit ich dich kenne nicht mehr wo mir der Kopf steht. Nein, unterbrich mich jetzt nicht! Also, ich weiß echt nicht, wie du das in der kurzen Zeit angestellt hat's, aber ich habe mich in dich verliebt. Ich hätte kein Problem damit, wenn du nur befreundet bleiben willst, aber ich will endlich wissen, wie du zu dem Ganzen stehst.", sagte Loki und holte tief Luft.

Ikol war offenbar kein bisschen überrascht und überlegte auch nur kurz über ihre Antwort.
"Am Anfang hatte ich Angst. Es ist ungewöhnlich für einen Beschützer solche Gefühle zu haben und eigentlich sind sie ja auch verboten. Aber jetzt, da die Regel aufgehoben ist würde ich wirklich unglaublich gerne mit dir zusammen sein."

"Das war ja eher schon ein Heiratsantrag"

"Jetzt zerstör doch nicht die Stimmung!"

Sie mussten beide lachen und dann zog Ikol Loki an seinem Kragen zu sich herunter und küsste ihn. Es war eigentlich schon ihr dritter Kuss, andererseits aber auch der erste der richtig zählte. Loki schwirrten einige Wörter, die das Gefühl beschreiben könnten im Kopf herum, andererseits könnte aber auch keines davon beschreiben, was er fühlte. Also konzentrierte er sich stattdessen auf Ikol's sanfte Lippen auf seinen.
Langsam löste er sich und schaute ihr in die Augen.
"Wow, dich lass ich nicht mehr gehen!"
Darauf folgte ein atemberaubendes Lächeln, dass Ikol dazu veranlasste ihn nochmal zu küssen.

                                            

Ohne zu übertreiben kann ich sagen, dass ich das ganze Kapitel lang nur an Tom's Lächeln gedacht habe. Tja, es ist aber auch einfach toll!
~Finni ❤️

Loki's Schutzengel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt