Loki's Schutzengel

Kapitel 3

"Da muss ich wohl etwas mehr ausholen", seufzte Ikol und sammelte sich nochmal bevor sie mit der Erklärung begann.

"Ich bin eine von sehr, sehr vielen sogenannten Beschützern, wir beschützen seid der Entstehung Asgards die Asen. Jeder Ase hat seinen persönlichen Beschützer, der oder die ihn von Geburt an begleitet. Meist sind wir aber viel älter als der uns zugeteilte Ase. Wir werden auf unserem Planeten 'geboren' und dann schon wenige Jahre danach zu unserem ersten Asen geschickt. Je nachdem wie unser erster Schützling aussieht passt sich unser Aussehen an und verändert sich nie wieder. Wir zeigen uns unseren Schützlingen in der Regel sehr spät oder gar nicht. Den Rest der Zeit sind wir unsichtbar und auch nicht wahrnehmbar, außer in einem leichten Gefühl, das die Schützlinge oft nicht zuordnen können."

Nachdem sie geendet hatte, schaute sie Mutter und Sohn erwartungsvoll an.
Loki sah jetzt zwar nicht mehr verwirrt aus, dafür konnte man ihm seine Skepsis allerdings deutlich anmerken. Bei Frigga schien es ganz anders zu sein, sie war es auch die als erstes zu sprechen begann.
"Natürlich, ich erinnere mich! Ich habe viel über euch gelesen und sogar mal einen echten Beschützer getroffen!",sagte Frigga und lächelte Ikol warmherzig an.

"Also du bist also meine Beschützerin.",stellte Loki fest. "Ja, ist das ein Problem?",fragte Ikol unsicher und schaute den schwarzhaarigen an. "Ich weiß noch nicht. Aber warum bist du nicht unsichtbar geblieben, wie mein bisheriges Leben lang?"
"Naja, du warst in Begriff dich mit deiner Mutter zu verstreiten und das konnte ich einfach nicht zulassen!",sagte sie und Loki nickte zustimmend.
Es war bereits Abend und die Beiden streiften durch die Gänge des Palastes. Nun waren sie schon fast an Loki's Gemächern angekommen, als Loki stehen blieb und Ikol verwirrt anschaute.
"Warte, wo gehst du hin? Doch nicht in meine  Gemächer?"
"Ich habe bisher immer bei dir geschlafen, aber wenn dich das stört verstehe ich das natürlich", sagte die junge Frau vor ihm und schaute enttäuscht zu Boden.
Loki wollte sie aus irgendeinem Grund nicht so niedergeschlagen sehen und sagte deswegen schnell:
"Nein, du kannst gerne bei mir schlafen, aber vielleicht in einem Gästezimmer, wenigstens vorläufig."
Ikol schaute ihn dankbar an und dann überrascht.
"Du lässt mich in einem eigenen Bett schlafen? Bisher habe ich immer auf dem Teppich vor deinem Bett geschlafen.", fügte sie hinzu und Loki war ein wenig entsetzt, dass sie tatsächlich die vielen Jahre seines Lebens nur auf einem Teppich geschlafen hatte.

Am Abend lag Ikol in ihrem neuen Bett in Loki's Gästezimmer und konnte nicht schlafen. Für sie fühlte es sich an als wäre sie Meilen von ihrem Schützling entfernt. Sie hatte Angst ihm könnte etwas passieren und sie würde es von hier aus nicht bemerken.
Andererseits wollte sie Loki auch nicht zur Last fallen, sie wusste wie schwer seine Zuneigung zu erlangen war und sie wollte ihre Chance nicht verspielen.
Schließlich fiel Ikol doch in einen unruhigen Schlaf in dem sie wie immer von all ihren Schützlingen träumte, nur dass sie dieses Mal alle vor ihren Augen starben und zu ihr sagten, sie hätte alles falsch gemacht. Kurz gesagt war es keine angenehme Nacht für die Beschützerin.