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Ich weiß nicht wie lange ich da so lag inmitten meines Blutes. Sekunden wurden zu Minuten und Minuten zu Stunden. Mein Verstand war leergefegt und ich fühlte mich paralysiert.

Irgendwann habe ich mich aufgerafft und alles sauber gemacht. Ich habe mich ins Bett geschleppt und jetzt liege ich hier. Ich starre einfach nur meine Decke an. Ich kann nicht begreifen was meine Mutter mir gerade angetan hat. Steckt in ihr wirklich gar kein einziger Funken Zuneigung zu mir? Wie beschissen ist mein Leben eigentlich?

Es wirkt so als hätte Gott mich versehentlich auf die Welt gesetzt und will mich jetzt loswerden. Natürlich nur langsam und qualvoll.

Was kann ich nur tun? Was würde Kageyama an meiner Stelle tun?

Ich stelle mir automatisch Kageyama in meinem Leben vor.

Und ich bereue es sofort. Kageyama ist viel zu toll dafür in solchen Gedanken zu sein. Ich sollte ihn wahrscheinlich gar nicht kennen. Am besten ich vergesse ihn und das ganze Team einfach, sonst bekommen sie noch etwas von meinem Unglück ab.

Ich seufze und drehe mich auf die Seite. Die Matratze auf der ich schlafe ist verdammt hart, und obwohl ich das gewohnt bin fühle ich mich sehr unwohl. Sie scheint auch noch viel unbequemer heute zu sein.

Mein Blick wandert von dem Loch in der Matratze, welches ich gerade noch anstarrte, zu meinen Fingern, und dem getrockneten Blut unter den Nägeln.

Normale Ober-Schüler würden wohl längst schlafen. Vielleicht was nettes träumen. Von ihren Freunden und ihrer Familie.

Ich stelle mir unfreiwillig vor wie ich in einem glücklichem normalem Leben wäre. Wie ich mit meinen Eltern und Geschwistern frühstücke und dann zur Schule gehe. An der Kreuzung würde ich meine beste Freundin treffen die mir von ihrem Kater erzählt. Er heißt Pazifik und hat rabenschwarzes Fell.

In der Schule werden wir von den Lehrern und anderen Freunden und Mitschülern begrüßt.

Ich bin so glücklich

*

Ich schrecke aus meinem Traum hoch. Kurz muss ich lächeln. Und dann fällt mir die harte Realität wieder ein.

Mein verdammtes Leben.

Der Traum erinnert mich nur daran was ich niemals haben werde.

Ich stehe auf und lausche an meiner Zimmertür. Mama ist wohl schon weg sonst würde man den Fernseher hören, oder Gerümpel aus der Küche.

Ich gehe erleichtert ins Badezimmer, jeder Schritt schmerzt und ich bin überrascht dass ich überhaupt laufen kann.

Nach einem Blick in den Spiegel sollte ich wohl schockierter sein als ich bin.

Ich habe tiefe Augenringe was auf wenig Schlaf schließen lässt und überall blaue Flecken und Blutergüsse.

Und Blut. Überall an meinem Körper ist getrocknetes Blut. So viel dass ich nichtmal die Schnitte die meine Erzeugerin mir zugefügt hat sehen kann.

Ich sehe wirklich abstoßend aus.

Ich ziehe mich vollständig aus und gehe unter die Dusche. Als das kalte Wasser mir den Rücken runterläuft zucke ich zusammen. Alles tut mir weh. Mit dem Wasser allein geht das Blut nicht ganz ab und ich muss einen Schwamm benutzen.

Es tut höllisch weh.

Aber als das Blut erstmal weg ist offenbart mein Körper hässliche Wunden.

Und sind das etwa...? Auf meinem Rücken sind Spuren die ebenso ein Löwe hinterlassen haben könnte. Ich habe gar nicht bemerkt dass sie mir ihre Fingernägel durch den Rücken gezogen hat.

Ich fahre mit meinen Händen vorsichtig darüber. Ein Brennen durchzuckt meinen Rücken.

Mir fällt auf einmal ein dass heute der Tag der Begegnung ist, der Tag an dem ich mich beim Volleyball Club angemeldet habe.

Das kann ja lustig werden.

*

Mein Problem fängt schon damit an dass ich in einem Sweatshirt Volleyball spielen muss. Es ist zwar dünn aber ich kriege trotzdem merkwürdige Blicke zugeworfen als ich aus der Umkleidekabine trete. Das kann aber auch daran liegen dass ich tatsächlich das einzige Mädchen bin. Ich weiß es nicht. Wenigstens sieht man mir meine Wunden nicht an, und an die Schmerzen habe ich mich erschreckend schnell gewöhnt.

Ich entdecke Sugawara am anderen Ende der Halle und laufe auf ihn zu. „Hey Sugawara. Ich will mich noch anmelden dass ich da bin."

Er lächelt mich sofort herzlich an als ich bei ihm ankomme. „Oh (D/N)! Freut mich dass du dich bei uns eingeschrieben hast obwohl du ein Mädchen bist." Ich zögere. Ist das doch falsch gewesen? „Äh... tut mir leid, meine Lehrerin meinte das wäre heute in Ordnung, ist es doch nicht so?" „Nein, kein Problem, ich freu mich wirklich darüber, und ich bin mir sicher die anderen auch. Aber sag mal, ist es nicht etwas warm in dem Sweater?

„Nein das geht schon, ich mach gerne so
sport." Er sieht mich ein bisschen verwirrt an aber scheint wohl nicht unhöflich sein zu wollen. „Jeder hat wohl so seine Sonderheiten, nicht wahr? Ich und Daichi sagen gleich was wir heute machen, du kannst dich schonmal da zu den anderen setzen."

Er deutet auf die Gruppe Jungen die in der Mitte sitzen und rumalbern. Wir sind insgesamt sieben. Ich kann nicht beurteilen ob das viel oder wenig ist.

Daichi und Sugawara nehmen vor uns platz und erklären uns dass sie und die anderen vom Club, die wohl gleich noch kommen, uns die Grundlagen von Volleyball erklären würden und mit uns trainieren. Das Ziel ist es dass wir am Ende des Tages ein kleines Trainingsspiel abhalten können.

Das klingt ganz gut ich hoffe nur mein Körper macht das mit.

***
Hey hey hey
Wow :O- warum hat diese Story 140 reads (oder so)?

Ich meine... da ist man mal eine Woche weg (sorry btw deswegen hatte viel mit Schule zu tun, scheiß Schule) und dann lesen auf einmal Leute deine Geschichte? Das ist krass.

Also guys wenn ihr mal Lust habt eine Story zu schreiben aber euch nd so richtig traut, macht einfach! (Also nur wenn ihr wollt) aber ich meine Leute LESEN tatsächlich die Geschichten.

Ich bin jedenfalls erstmal aus dem Bett gefallen als ich das gesehen habe.

Und habe aus einem nicht genauer definierten Grund angefangen zu lachen.

Wie Light Yagami :D

Sinnlos |Kageyama x Depressiver Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt