Gemeinsam (Supernatural AU)

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"Doktor Watson! Doktor Watson! Kommen sie schnell! Bitte..." Augenblicklich schoss ich von dem Sessel hoch, auf den ich bis eben gesessen hatte und auf unsere Vermieterin zu. Es war in der Tat wahr, dass so manche Frau zur Hysterie neigte... Mrs Hudson jedoch war nie eine von ihnen gewesen. Sie war sehr robust; ihre Nerven glichen Drahtseilen. Durch Mieter wie Holmes und mich war sie so einiges an Aufregung gewohnt...doch nun stand die arme Frau vor mir, dicke Tränen liefen ihr über die runzligen Wangen und sie zitterte fürchterlich. Ich ergriff ihre Hände, hoffend, sie so ein wenig beruhigen zu können. 

"Mrs Hudson, erst einmal ganz ruhig. Was ist passiert?" 

Sie holte tatsächlich einmal Luft und fuhr dann bedeutend ruhiger fort:

"Es...es geht um Mr. Holmes..." 

"Ist er denn schon wieder zurück vom Kontinent?" Verwirrt runzelte ich die Stirn. Normalerweise nahm ich es sofort wahr, wenn Holmes von einem Fall nach Hause kam.

 Er war unverkennbar für mich.

 Sein Geruch, der Klang seiner Schritte... 

Doch da war nichts gewesen...

"Oh ja, Doktor. Ich öffnete die Tür; eigentlich wollte ich Besorgungen machen, wissen sie...aber da erkannte ich Mr Holmes direkt vor mir auf der Straße... Er taumelte auf mich zu, hat auf keine meiner Worte reagiert... und dann...brach er einfach im Eingang zusammen, wie einer dieser Marionetten... "

"Dann verstehe ich ihre Aufregung", erwiderte ich und hetzte in mein Zimmer um meine Arzttasche zu holen.

"Liegt er noch immer im Flur?" 

"Ja...wie sie wissen ist unser Holmes kein Schwergewicht, isst er ja kaum was...aber selbst er ist für eine alte Frau wie mich zu schwer um ihn irgendwohin zu schaffen. Dafür konnte ich ihn richtig auf die Seite drehen, so wie sie es mir gezeigt haben, wenn jemand ohnmächtig ist!" 

"Sehr gut, Mrs Hudson!" Sie führte mich hinab und mir wurde das Herz schwer; es fühlte sich beinahe so an, als würde ich einen Tatort betreten. Wüsste man nicht, dass dort tatsächlich ein Mensch lag, hätte man angenommen, es handele sich bloß um einen Haufen unsorgsam weggeworfener Klamotten...

Ich kniete mich neben ihn und nahm zunächst das Riechsalz zur Hand. Seine Augen öffneten sich lediglich einen Spaltbreit; er kämpfte offenbar mit einer erneuten Ohnmacht, doch ein schwaches Lächeln zierte seine Lippen. "Mein guter Doktor!", lallte er. Seine Hand suchte nach der meinen, sackte dabei aber immer wieder auf den Boden.

"Stark  genug um zu gehen?" 

"Mh..." Nachdem ich seinem dürren Arm um meine Schulter gelegt hatte, zog ich ihn behutsam nach oben.

"Mrs Hudson, wären sie so gut, mir meine Tasche hinterherzutragen?" 

"Aber natürlich!"

Beinahe Holmes' komplettes Gewicht lag auf mir, was nicht weiter schlimm war. Wie Mrs Hudson bereits gesagt hatte, verhinderten Holmes' spärliche Essgewohnheiten das er an Gewicht zunahm, weshalb es mir ein leichtes gewesen wäre, ihn komplett nach oben zu tragen. 

"Was ist denn mit ihm?", fragte Mrs Hudson, die sich auf meinen Sessel fallen ließ, sobald ich den kranken Detektiv auf den Divan abgelegt hatte, eine Hand auf seiner Stirn ruhend. 

"Er zeigt deutliche Erschöpfungssymptome; sie wissen ja, wie er zu leben pflegt, wenn wir nicht auf ihn aufpassen... Außerdem hat er allen Anschein nach ziemlich hohes Fieber. Vermutlich eine verschleppte Grippe, die er solange ignoriert hat, bis es nicht mehr ging. Nichts, was sich mit etwas Ruhe nicht kurieren lässt. Sie können ihre Besorgungen machen, Mrs Hudson. Er ist in guten Händen."

Holmes/Watson OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt