Beloved my John

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Dein leises Lachen.

Das sanfte Ozeanblau deiner Augen und die Lachfalten, die sich in ihren Ecken bilden.

Die Art, wie du deine Stirn runzelst, wenn du deine Notizen überprüfst oder eine deiner Novellen  liest. 

Deine Hände...gesprenkelt von der Sonne und dunklen Tintenflecken. 

Du bist noch immer die schönste Ablenkung von meiner Arbeit, die ich mir vorstellen könnte. 

Aber noch scheinst du nicht ganz verstanden zu haben, nicht wahr?

Ich sehe deine besorgten Augen, die mich von Zeit zu Zeit prüfend mustern, und obgleich es mich schmerzt dich so zu sehen, muss ich doch lächeln. 

Benutzt du denn meine Methoden nicht, mein liebster John? Sag, weißt du nicht, dass allein du der Grund für das Glück und das Grauen in meinem Herzen bist?  Weißt du nicht, dass ich dich liebe? Und weißt du nicht, wie sehr ich mich davor fürchte?

Mein Herz gehört dir, seit dem Tag an dem wir uns das erste Mal begegneten. 

Manchmal konnte ich mich nicht zurücknehmen, diese Gefühle nicht überspielen.

Wie oft ergriff ich deine Hand während eines Falles, um dich zu beruhigen, beugte mich zu dicht hinab zu dir, um dir etwas zuzuraunen. Mit manchem Berührungen überschritt ich eine Grenze, dass wusste ich. Aber dir schien dies nie etwas auszumachen...ob dies wohl anders wäre, wenn du über meine Gefühle Bescheid wüsstest? Würdest du im Ekel meine Hand beiseite schieben, dein Gebaren mir gegenüber ändern? Ich fürchtete mich vor den Antworten auf diese Fragen, und so schwieg ich weiter. 

Und doch... erlaubte ich mir noch mehr. Noch mehr kleine Sünden. War es überhaupt mein Recht, dich so anzusehen, mit solch offenen Begehren?

Mit Augen, die viel zu lange auf deinen Lippen verweilten, einem Kopf der sich ausmalte, wie es wohl wäre, diese zu küssen.

Wie war es wohl, dich zu berühren, intimer als ein Streifen der Arme oder Hände? Wie mochte sich dein Körper auf dem meinen anfühlen? 

War meine Neugier so falsch? Mich zu wundern, wie weich oder rau deine Lippen sind? War es falsch mich zu fragen, ob du wohl so schmeckst, wie ich es mir immer ausgemalt hatte?

Deine Haut auf meiner, deine Zunge an meiner...

Mir aber war all dies nicht vergönnt. Mir war es nicht vergönnt, dich zu küssen, zu schmecken, dich auf diese Weise zu berühren.

Aber, zu meiner Verwunderung...war es okay für mich, dich aus der Ferne zu bewundern, solange du nur bei mir bliebst

Bleib...einfach bei mir, mehr verlange ich gar nicht von dir. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen sollte... 

Doch...

Wie oft sah ich dich neben mir in meinem Schlafzimmer, spürte deine geisterhaften Berührungen auf meiner Haut...nur um dann ins Leere zu greifen, wenn ich meine Arme nach dir ausstreckte. 

Der Schmerz nach dieser simplen Erkenntnis, die Sehnsucht... Diese Momente waren kurz, aber oh, so intensiv und schmerzhaft wie kaum etwas. 

Wie oft hast du mich bereits getadelt, wenn ich nicht aus dem Bett kam?

Aber du musst verstehen, John... meine Träume sind der einzige Ort, an dem wir zusammen sein durften, an dem wir zusammen waren. Deshalb fiel es mir so schwer, mich mit der Realität zu befassen...

So vergingen die Tage, und wenn ich wachte, verfiel ich oft in eine Stimmung, welche du in deinen Erzählungen oftmals als recht finster beschriebst. 

Häufig  stritten wir in letzter Zeit...

Holmes/Watson OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt