Lernen macht Spass

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"RELSOR!",ruft mein Onkel, und ich komme sofort heruntergerannt. Auf halbem Wege nach unten merke ich dass ich noch mein Nachthemd anhabe. Also sprinte ich zurück, ziehe das Nachthemd aus, werfe mir einen selbstgestrickten Pullover über und schlüpfe in meine Lederhose. Jetzt muss ich mich beeilen, denn mein Onkel kommt extra von Unterbrück um mich zu unterichten, jeden Montag. Ich hasse das, denn was bringt es mir lesen und schreiben zu können? Wie kann ich mich damit ernähren? Ich bin fest davon überzeugt, dass es mir nicht weiterhilft, aber meine Mutter besteht darauf. Unten angekommen begrüße ich ihn und muss erst einmal das ABC aufsagen. Nun lernen wir die Rechtschreibung. Während ich hier lerne muss, arbeitet meine Mutter draußen. Nach gut zwei Stunden sind wir endlich vertig. Mein Onkel geht wieder, und ich laufe nach draußen um meiner Mutter zu helfen. Sie jätet gerade das Unkraut als ich auf sie treffe. Sie sagt mir ich soll das Korn auf die Felder sträuen. Also hole ich die Getreidekörner und verstreue sie auf den Feld. Ich hoffe, dass aus diesen Körnern einmal etwas wird, denn sonst müssten wir uns verschulden um neue Getreidekörner zu bekommen. Wenn man dann immer noch keine Ernte erlangt, ist man verloren, denn aus diesen Schulden kommt man nicht mehr heraus. Dann muss man als Sklave bei dem, dem du es nicht mehr zurückzahlen kannst, arbeiten. Ich verstreue noch die restlichen Körner, dann gehe ich in zu meiner Mutter ins Haus, die mich gerade zum Essen ruft. Es gibt die Brotreste von gestern, denn wir werfen generell nichts weg. Nach dem kargen Mahl gehe ich ins Bett. Bevor ich einschlafe, denke ich noch einmal über den Tag nach.

EntamarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt