Harte Arbeit

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"RELSOR!", schreit Mutter und ich wache auf. Ich werfe mir meine Lederjacke um und komme die morschen Treppenstufen heruntergerannt. Meine Mutter gibt mir die Anweisungen über dass was heute unbedingt getan werden muss: Kühe melken und den riesigen Acker pflügen soweit ich es schaffe. Ich werde versuchen alles zu schaffen. Ich helfe meiner Mutter soviel wie möglich, da mein Vater schon früh an einer Lungenentzündung gestorben ist, und in diesen Zeiten das Essen allen knapp ist. Mein Vater war Goldschmied und konnte uns dadurch gut ernähren und manchmal konnten wir sogar Feste feiern. Also mache ich mich auf, meine Jobs zu erledigen. Ich gehe durch das Gatter das unsere Wohnfläche von dem Stall trennt, zu den Kühen. Auf der Straße sehe ich einen verhungerten Bauer. Durch die hohen Steuern unseres Königs Entamar, die ein fünftel unseres Geldes und Ertrages umspannen, sterben viele Leute den Hungertot. Früher als noch ein anderer König regierte war das nie so. Aber seit er gestorben ist, und sein Sohn regiert, geht es allen schlecht. Jetzt hole ich mir einen Eimer, reinige den Euter und fange endlich an die Kühe zu melken. Ungefähr zur Mittagszeit werde ich fertig. Und da ruft mich auch schon Mutter zum Mittagessen. Es gibt leckeren Gemüseeintopf mit kleinen Fleischstückchen. Manche Leute sagen dazu Kenkalaf. Auf jeden Fall gibt es nichts besseres. Plötzlich klopft es laut an der Tür. Mutter öffnet, und die Schergen des Königs platzen herein.

Ich bekomme Angst. Normalerweise kommen die Soldaten nur, wenn man seine Steuern nicht bezahlt hatte oder wenn man über den König lästerte. Also was habe ich, oder meine Mutter verbrochen? Wenn mann die Steuern nicht bezahlen kann, kommt man in den Kerker bis der fehlende Betrag abgesessen, oder von Angehörigen bezahlt wurde. Wer beim Lästern über den König erwischt wird, wird bei einer öffentlichen Versammlung getötet. Wenn man einen Aufstand anzettelt, werden alle Mitstreiter zu Tode gefoltert und deren Familien eingesperrt. Doch sie sagen nur, dass ich jetzt volljahrig bin und mehr steuern berechnet werden, da man ja mehr arbeiten kann wenn man älter ist. Ich weiß nicht woher sie mein Alter wissen, aber ich vermute dass es in unserem Dorf einen Spitzel gibt, der mich verraten hat. Nicht dass wir den dazugekommenen Betrag nicht bezahlen könnten, aber ich dachte dass in unserem Dorf alle gegen die Unterdrückung zussamenhalten. Wir geben den Soldaten was sie wollen, und sie gehen wieder. Wir müssen wieder an die Arbeit. Also pflüge ich mit meiner Mutter den ganzen Acker bis wir, so ungefähr um 10 Uhr schließlich vertig sind. Endlich darf ich ins Bett gehen, kann aber nicht einschlafen weil ich immer an die an die fiesen Soldaten denken muss.

EntamarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt