Kapitel 4

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Ihre Worte halten mir durch den Kopf: "Bleib bitte bei uns."
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Von ihren Worten war ich geschockt. Jedoch auf eine positive Art und Weise. Das Einzige was ich konnte, war sie anzulächeln. Ebenso guckte ich Bucky an, der über diese Bitte ebenso erfreut zu sein schien. Dann traf mich der Schlag. Mein Lächeln verschwand und die Traurigkeit überkam mich. Sie hätte mich nicht darum bitten sollen. Wirklich nicht. Auf einmal spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Es war Buckys. "Sag bitte ja Ella. Bleib hier bei mir." sagte er mir mit flehenden Augen. Es schmerzte mich leider noch mehr es ablehnen zu müssen. "Helen..Bucky..ich kann nicht bleiben. Es tut mir leid..". Stille kehrte ein, weswegen sich auch Tränen bildeten. Sagt man nicht immer, dass es "Zu schön um wahr zu sein" ist? Dies war nun so ein Moment. Die Stille wurde durch eine weinende Stimme durchbrochen. Es war Bucky der sprach. "Was? Warum? Was hält dich bei deinem Vater denn noch Ella? Willst du das es nochmal passiert? Ich zumindeststens nicht!" - "Bucky..ich kann nicht einfach meine Mutter zurück lassen. Ich bin alles Glück was sie noch hat. Ich erwarte nicht, dass du es verstehst, aber ich kann sie nicht alleine dort lassen." entgegnete ich ihm. Nun wandte ich mich an Helen, deren Blick ich nicht richtig entziffern konnte. "Danke für das Angebot Helen und noch mehr Dank dafür, dass du mir geholfen hast mit meinen Wunden. Sowas würde nicht jeder machen.." fügte ich noch hinzu.  Ich meine eine gewisse Art von Verständnis in ihren Augen zu sehen. "Wenn du dich eines Tages mal anders entscheiden solltest, bist du herzlich Willkommen Ella. Vergiss das niemals Liebes." erwiderte sie sanft. Nickend versicherte ich Helen, dass ich mir ihre Worte merken werde. "Ich sollte lieber gehen.." setzte ich an. Als ich mich zu Bucky drehte, sah er mich an. Sein Blick war kaum zu deuten, aber trotzdem tat dieser weh. Warum weiß ich nicht.

"Sehen wir uns morgen wieder Bucky?" fragte ich. Von ihm kam einfach nur ein einfaches Nicken. Bevor es wieder zu einer unangenehmen Stille kam, entschloss ich mich dazu mich zu verabschieden. Helen umarmte ich und flüsterte ihr noch ein "Danke" zu. Als ich mich von ihr löste lächelten wir uns noch an. Nun gab ich auch Bucky eine Umarmung. Mir war es in diesem Moment egal, ob er sie erwiderte oder nicht. Einige Sekunden später ließ ich Bucky los und wollte dann auch schon zur Tür gehen. Zögernd öffnete ich die Tür und bevor ich hinaus ging rief ich noch einmal leise "Bis morgen" und schloss sie darauf hin. Kaum war ich im Innenhof angekommen blieb ich stehen. "Geh nicht dort hin!" schrie Bucky zu mir. Schnur stracks drehte ich mich auf der Stelle zu ihm und ich bin der Meinung einige Tränen sehen zu können. "Bucky..mach es mir doch nicht schwerer als es ist. Ich muss-" - "Nein Ella. Du musst nicht wieder dort hin und dir das gefallen lassen. Warum lässt du mich dich nicht einfach beschützen?" Unterbrach er mich auf eine fragende Art und Weise. "Weil ich.." kam nur von mir. "Weil du was?" sagte er etwas lauter. "Weil ich nicht möchte, dass dir etwas passiert und das nur, weil du mich beschützen willst Bucky." gab ich zu. Bevor er etwas antworten konnte lief ich auch schon los. Kurz darauf merkte ich, dass er mir folgen wollte, aber seine Mutter ihn daran hinderte. Um ehrlich zu sein war ich froh darüber und ging wieder normal, als sie mich nicht mehr sehen konnten.

Mit einem etwas eiligen Schritt machte ich mich auf den Heimweg. Kurze Zeit später stand ich auch schon vor meinem Haus. Mal wieder hört man Papa brüllen, aber nicht nur ihn. Nein. Mama schrie ebenfalls. Schnell öffnete ich leise die Tür und schloss diese auch wieder. Näher trat ich in Richtung Wohnzimmer bis ich sie klar und deutlich hörte. "Wir verlassen dich!" schrie meine Mutter. "Das werden wir ja noch sehen. Ohne mich bist du nichts. Alleine bist du wertlos du billige Hure und deine Rotzgöre ebenso!" schrie er zurück. "Sie ist auch deine Tochter Walter." sagte sie laut, aber jedoch so, sodass sie nicht schreien musste. "Ich habe keine Tochter du elendes Balk." sagte er trocken. Egal wie sehr er mir schon weh getan hatte.. Trotz allem traf mich das am meisten. Plötzlich weinte ich und schluchzte auf. Beide sahen mich nun an. Mein Vater hatte einen wütenden Ausdruck und meine Mutter war geschockt. Langsam wollte Dad sich in Bewegung setzten, doch Mama hielt ihn am Arm fest und schrie mich mehrmals mit "LAUF WEG ELLA! LAUF!" an. Bevor ich raus stürmte hörte ich, wie sie vor Schmerz aufschrie, aber ich hörte auf sie. Immer schneller rannte ich weg bis ich das Haus nicht mehr sah.

Flashback (Ella ist 8 Jahre alt):

"Hey Schatz. Komm mal bitte her." sagte Mama mit ihrer zarten Stimme. Natürlich kam ich sofort auf sie zu und wartete darauf, dass sie sprach. "Also mein Schatz.. du weißt ja das Daddy nicht immer so gut drauf ist, oder?". Durch ein Nicken bejahte ich ihr die Frage. "Okey. Das was ich die jetzt sage mein Engel ist ganz, ganz, ganz wichtig. Du musst es dir unbedingt merken. Wenn ich dir jemals sage, dass du laufen sollst, dann läufst du. Läuft so schnell wie es geht weg von hier bis du unser Haus nicht mehr siehst und komm nicht zurück. Ich werde nachkommen. Versprochen mein Engel. Überall würde ich dich finden. Okey?" fragte sie zum Schluss. "Ja Mama. Das werde ich. Versprochen! Ganz doll!" versicherte ich ihr lächelnd. "Super mein Schatz. Nun auf, geh wieder spielen."

Ende des Flashbacks

Da ich wusste, dass ich nicht zurück kommen sollte, machte ich mich auf den Weg zu einem sicheren Ort nachdem ich meine Atmung reguliert hatte. Ich wusste, dass ich dort zu einhundert Prozent Hilfe bekommen würde..

After all the TimeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt