Das Mädchen, der Junge und das 'Stille Örtchen'

Kapitel 10

Er sah Karo an und bemerkte ihre Uniform. "Oh wie ich sehe sind wir Konkurrenten... Sollen wir kämpfen?" Er ballte seine Fäuste und hampelte auf und ab. Sie spielte bei so etwas nur zu gerne mit, weshalb sie sich schnell eine Geschichte ausdachte und ihn lächelnd ansah. "Nein, nein kleiner, wenn dann schon in der Arena. Ich kämpfe nicht gegen Anfänger." "Arena?" Erstaunt stand er wieder gerade hin. "Ohje, du bist nicht mal Anfänger. Weißt du Junior, es gibt viele Leute wie mich und dich. Die sogenannten Triplets. Sie kämpfen in der ganzen Stadt, sobald sie jemanden der verfeindeten Schule antreffen, die Kämpfe sind meist einfache Spiele wie, Kirschkern-weit-spucken oder Uno. Es gibt geheime Arenen wo du alles auffindest was du dafür brauchst, dazu gibt es eine mit Computern simulierte Jury die du dir selbst aussuchen darfst, ob es deine alte Nachbarin ist oder Tyra Banks. Du findest die Arenen den verschiedensten Ecken in Washington. Die Eingänge sind versteckt und nur Auserwählte werden sie finden können. Die Triplets nehmen gerne neue Kämpfer auf doch.." , sie musterte den Jungen prüfend, "Man braucht schon Gewisses Talent um Teilnehmen zu dürfen." Mit glitzernden Augen sah der Junge sie an. "Glaubst du ich hab das Talent dazu?" "Naja, du warst sofort Kampfbereit als du mich gesehen hast und.." "Und ich habe Muskeln! Vom Schwimmen! Jaja!" Stolz klopfte er sich auf die Brust. "Oh Junior, Muskeln sind dabei unnützlich. Was du brauchst ist Grips und Mut!" Er kratzte sich am Kinn. "Ja, du hast recht. Beim Kirschkerne spucken muss man wirklich gute Mathekenntnisse haben alleine um auszurechnen in welchem Winkel man die Kerne jetzt spuckt. Bei Uno muss man überlegen und den Mut haben seine +4er Karte für den Notfall aufzuheben und was man alles für Gehirnzellen für Schere-Stein-Papier braucht..." Karo entwich ein kleines, zufriedenes Lachen. "Wie sich's anhört bist du wie dafür gemacht, Junior!" " Meinst du das ernst?", gerührt faltete er seine Hände zusammen. Sie nickte. "Klingt ja interessant.", sagte eine bekannte Stimme. "Ah, Taylor! Hast du das gehört? Wenn ich Glück habe, werde ich auch Schulkämpfer." Taylor grinste und hob die Augenbrauen. "Ja, das hört sich schwer nach etwas für dich an, Justus." "Oh nein! Die Außenwelt hat etwas davon mit bekommen! Schnell, Junior! Besiege ihn bei Schiffe versenken, damit die Triplets nicht in Gefahr kommen! Ich hätte nicht so unvorsichtig sein sollen!" "Ja, ist gut, John Erwin."

'Justus' sah Taylor enttäuscht an. "Wieso denn John Erwin? Das hat sie doch nicht erfunden?" Taylor schüttelte den Kopf. "Sie ist Psychisch gestört, sie hat es nur so überzeugend erzählen können, weil sie denkt es gibt das wirklich." "Wow und so was direkt vor mir zu sagen. Dir wurden echt keine Manieren beigebracht." "Dass du so was sagst ist ja unglaublich, was du mir schon alles unmanierliches erzählt hast. Hast du schon vergessen warum wir uns überhaupt kennen? Du hast doch.." "Ja! Ist ok! Wir habens verstanden! Ich bin diejenige ohne Manieren, nicht du." Justus sah sie mit einem dümmlichen Gesichtsausdruck an. "Ihr scheint euch aber gut zu kennen." "Sagen wir mal, besser als gewollt.", Karo schaute Taylor deprimiert an. Beleidigt starrte er zurück. "Das heißt?" "Wenn du mal was brauchst, mit was du mich 'mobben' könntest, hättest sofort ungefähr 10 Optionen." "Pfft. Als ob ich so was machen würde." Justus räusperte sich, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen. "Das hört sich alles höchst interessant hab, vor allem weil ich euch noch nie zusammen gesehen hab, noch hast du je was über sie erzählt und trotzdem redet ihr hier als würdet ihr euch seit Lebstagen kennen." Taylor kicherte leicht. "Bei Notfall Situationen lernt man sich halt besser kennen als normal." Karo lief rot an. "Was für Not.." "Oh, genau Taylor! Was ich sagen wollte! Unsere Lehrerin hat gesagt um 22:00 Uhr müssen alle still und im Bett sein. Ich schätze die sind dann alle noch gut bis 24:00 Uhr wach, aber ab dann ist es glaub ich am sichersten aufs Klo zu gehen und auf jemanden zu warten der vielleicht her kommt.", unterbrach Karo Justus schnell, bevor Taylor zu sehr ins Detail ging. "Auf dem Klo warten? Auf wen?? Auf Hanako?" Verwirrt sah Taylor Justus an. "Auf wen?" "Na, auf Toire no Hanako-san. Dieser Schulklogeist in Japan!", gespannt sah Justus sie an. Als keiner der beiden reagierte, setzte er erneut an. "Das kleine Mädchen dass man auf Schultoilleten ruft und sie kommt und euch tötet oder so!" Taylor lachte. "Ja, genau, für so was rennt sei extra an unsere Schule. Nee, irgendjemand schreibt an ihrer Schule immer meine Handynummer an die Tür, ohne dass ich da je war oder jemanden kenne." "Oh, verstehe. Klingt ja blöd, hat schon jemand angerufen?" "Ja, ich. Sonst glaub ich niemand." Justus kratzte sich an seinem imaginären Bart und und sagte dann:"Taylor, ist dir schon in den Sinn gekommen dass sie hier...", er zeigte auf Karo, "Einfach irgendeine Nummer gewählt hat, so getan hat als ob jemand es hin geschrieben hat? Vielleicht verarscht sich die ganze Zeit nur, weil sie sich in dich verliebt hat. " Karo und Taylor sahen sich an. "Ist das der Kumpel der dachte Tampons entjungfern einen?", fragte Karo ernst. Taylor lachte los. "Ja, das ist er." Karo wandte sich an Justus. Während Taylor weiter vor sich hin lachte, fragte sie: "Ich rate jetzt mal dass du Aufklärungsunterricht geschwänzt hast?" Er wurde rot und zeigte nicht mehr auf Karo sondern spielte mit seinen Händen. "D-Du lenkst aber schnell ab!" Taylor fing sich wieder. "Es ist nicht auzuschließen, es würde nämlich so einiges erklä-" "Wow! Dieses Vertrauen das man hier bekommt ist ja überwältigend.", fuhr sie ihn an und stampfte beleidigt durch den Schnee an ihnen vorbei. "Frechheit.", murmelte sich vor sich hin, doch Taylor und Justus ließen sich nicht abschütteln. "Aaw. Nicht beleidigt sein. Du wärst nicht Chancenlos bei mir." Er lief neben ihr, stütze seinen Arm auf ihrer Schulter ab und zwinkerte ihr zu. Karo sah weg um das rosa, dass sich auf ihrem Gesicht ausbreitete, zu verstecken. "Heh, ja genau." Justus gesellte sich zu ihnen. "Aber die Sache hört sich interessant an. Was dagegen wenn ich mit komme?" "Nein, gar nicht! Unterstützung ist immer gut." 

Ein kalter Windstoß kam ihnen entgegen und Justus griff schnell nach Karo's Rock, um ihn unten zu halten. "Die aus deiner Schule spinnen doch, euch bei diesem Wetter mit sowas rum rennen zu lassen!" "Danke." , schützend hielt sie sich den Arm vors Gesicht und grinste ihn an. Taylor löste sich von ihr und musterte die beiden. "Lasst uns weiter laufen."