Kapitel 5

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Sie streckte sich auf ihrem Bett aus und beschloss alles vorgefallene Aaron, ein Freund aus Philadelphia, zu erzählen. Sie rief ihn an. "Hallo?" , meldete sich Aaron. "Heey naa, Birnenkopf wie gehts?" "Ach du bist's, Mondgesicht.", sagte er ."Alles gut! Was gibt's neues?" "Mir ist gerade was voll verrücktes passiert..." ... "Wow..", als Karo alles ausfürhlich erzählt hatte, staunte Aaron wohl nicht schlecht. " Wer weiß, vielleicht kriegt unsere Karo hier auch noch nen Freund und muss nicht als Jungfräuliche Nonne sterben!" Karo schmollte und sagte: "Nur weil du Mädels wie am Band abschleppst, heißt das nicht dass ich, weil ich mit 15 noch Jungfrau bin, mal Nonne werd." "Sicher? Du wirst nämlich in ein paar Monaten 16 und hattest gerade mal, warte lass mich überlegen..", Er war kurz still. "0 Beziehungen! " , rief er dann. "Und ohne mich, hättest du jetzt noch nicht mal deinen ersten Kuss hinter dir." Das stimmte. Und das dümmste an der Sache war, war das sie sich nicht mal freiwillig geküsst hatten, sondern weil sie an Silvester 2012 mal Flaschen drehen mit Aaron's Nachbarn gespielt hatten und sich küssen mussten. Es fühlte sich ungefähr so an, als ob sie gerade ihren Bruder geküsst hätte. "Ich bin nur nicht so frühreif wie du, du Sexmaschine." "Oh, jetzt schmeichelst du mir aber.",Aaron lachte, dann hörte man jemanden nach ihm rufen und Aaron rief genervt zurück:"Das ist nur Karo." Man hörte wie gefragt wurde wer genau 'Karo' war. "...Darf ich jetzt nicht mehr mit Mädchen reden?!" Leise hörte man ein "Aha, 'Mädchen' da lief doch was oder?! Oder läuft da etwa immer noch was?!" "Ja, Blut!", rief Karo beleidigt. "Hahah, iih Karo." Aaron lachte und meinte dann er müsse auflegen. "Soso, Aaron ist also gebunden. Viel glück, wir sind gespannt, wie sich das entwickelt." "Hahaha, ach halt doch die Klappe." Er legte auf und Karo stand aus ihrem Bett auf und stampfte rüber, zu ihrer Schwester Pilo (Eigentlich Pia-Louise, aber ihr werdet geköpft wenn ihr sie so nennt.). Diese plapperte Karo zu dass sie sich nun zu 1000 Prozent sicher war dass sie nun mit ihrem Freund Schluss machen würde. Das lief schon seit Monaten so, aber immer wenn er dann da war, durfte keiner mehr ins obere Stockwerk, wo Pilo's Zimmer war (Und ihr Bett stand). Sie legte sich, nachdem Pilo ihr wieder die Dinge, die an Benjamin soo schrecklich waren, doppelt und dreifach mit ausführlichen Beispielen vorgelegt hatte und Karo nur "Ach ja? So ein..." oder "Das hätte ich nicht mal ihm zugetraut" sagte, damit ihre Schwester sich verstanden fühlte, wieder in ihr Bett. Am nächsten Morgen beschloss sie, nicht in die Schule zu gehen, weil sie wirklich schlimme Schmerzen hatte. Stattdessen versuchte sie auf Tumblr ein bisschen über *ihn* heraus zu finden. Sie verfolgte den Blog schon länger, aber jetzt da sie den 'Besitzer' ein wenig kannte, war es sehr seltsam durch zu scrollen und nach Hinweisen über seine Identität zu suchen. Doch sie fand etwas heraus, er hasste Tomaten... Wow. Sie fand auch heraus dass er die Fifty Shades of Grey Bücher seiner Mutter gelesen hatte und seitdem von Alpträumen von Anastasia Steel und ihrem Lover Christian Gray geplagt wurde. Er schrieb oft lustige Kommentare zu den Kapiteln wie zum Beispiel: "Wenn ich die Wörter 'köstlich' oder 'innere Göttin' noch einmal lesen muss, besuche ich die Autorin persönlich und schenke ihr einen Duden." "Oh, Jahre lange Therapie hilft gar nichts, ihr braucht eine einfühlsame Jungfrau und ihr kommt über traumatisierende Kindheitserinnerungen hinweg die euch schon immer verfolgen. Wirklich. Erinnert mich an so ziemlich jede einzelne Bad Boy Story die es im Internet gibt." oder "Seitdem die geheiratet haben ist alles was ich raus lese 'SIE HEIßT JETZT ÜBRIGENS ANASTASIA GREY!! NICHT MEHR STEELE! OMG!!' Wir haben es verstanden Frau James. Sie haben geheiratet. Es reicht jetzt." "Letztes Buch, Ana ist schwanger. Wuhu. Mit geschätzt 23 oder so. Meine Mutter hat gesagt sie fand die Bücher gut und dass es ein überraschendes Ende war. Pfft. Ich wusste dass da noch ein Schreihals kommt seit raus kam das sie Jungfrau ist. (Und dass war ungefähr im ersten Kapitel des ersten Buches!)"

Doch da entdeckte Karo doch etwas sehr verhelfendes. Er hatte ein Bild von seinem Schwimmteam gepostet, weil einer eine Grimasse machte und der neben ihm sehr verstört schaute. Fieberhaft untersuchte sie die Gesichter und versuchte die Oberkörper zu ignorieren, was sehr schwer war. Sie konnte sich keinen der Jungen als den am Telefon vorstellen. Sie wusste zwei Buchstaben seines Namens, dass er ins Schwimmteam ginge und auf welcher Schule er war, doch jetzt auf die Homepage dieser Schule zu gehen wäre viel zu einfach und unspäktakuler gewesen. Sie wollte lieber hautnah heraus finden wie er aussah. Und außerdem hatte sie diese Möglichkeit vergessen, weil sie nun mal Karo war.

Karo klappte den Laptop zu und ging runter.

Sie rief Klassenkameraden an und fragte was Hausaufgaben war, es entstand kurz das Typische *oh geht es dir gut, ich hab mir echt Sorgen gemacht* Gespräch und dann legte sie auf und setzte sich daran. Als sie fertig war kam ihre Mutter nach Hause. Gestresst schmiss diese sich auf die Eckbank und fegte Karo's Unterlagen vom Tisch. "Ich will tauschen, kannst du ab jetzt ins Büro gehen?", jammernd zog sie ihre Schuhe aus und stüzte sich mit dem Ellenbogen vom Tisch ab. "Hmm, nee du. Bist ja eh nicht mehr lange dort, Omile. Die Rente naht, bleib stark." Ihre Mutter schnippte ihr gegen die Stirn und tapste dann rüber zu ihrem Mann ins Wohnzimmer.

Am nächsten Tag, in der Schule waren alle hell aufgeregt. Zoey, ein Mädchen aus Karo's Klasse rannte auf sie zu. "Wie übernachten in fast ner Woche in der Schule, das weißt du schon noch oder?" Karo war gespielt überrascht. "Und jetzt?" Zoey grinste und trat einen Schritt näher. "Wir spielen wir Pflicht oder Pflicht." "Hä? Wie alt seid ihr eigentlich? Und wieso ohne Wahrheit?" Karo hatte, wie erwähnt, blöde Erfahrungen mit diesem Spiel gemacht. Zoey kicherte. "Wir werden nicht so normale Aufgaben nehmen, wie du vielleicht denkst und Wahrheit ist langweilig." Dann schritt sie davon. Ein Gruppe Mädchen hatte sich um einen Tisch versammelt. Sie tuschelten eifrig und eine schien das Gespräch wie in einer Gerichtsversammlung zu Dokumentieren. Sie planten wohl Aufgaben für das Spiel. Die Jungs sahen die Mädchen verwirrt an, widmeten sich dann aber wieder ihren spannenden Gesprächen zu. Über Feuerwehrautos wahrscheinlich. Denn alle Jungs LIEBEN Feuerwehrautos, wie wir alle Wissen.Im Unterricht konnte Karo beobachten wie die Mädchen Zettel herum reichten und entweder begeistert nickten oder angewidert den Kopf schüttelten. Wenn sie dem Zettel zustimmten gaben sie ihn an die Gerichtsschreiberin weiter, wenn nicht, zerknüllten sie den Zettel und warfen ihn in den Papierkorb. Einmal landete ein Zettel auf Karo's Pult. Sie öffnete ihn. "Verstecke Nachts bei einem Lehrer 10 Wecker im Zimmer die jede Stunde unterschiedlich klingeln." Karo war positiv überrascht über die kreativität der Mädchen. Sie grinste und nickte unauffällig. Das Gerichtsmädchen sah sie auffordernd an und Karo versuchte es zu ihr zu werfen doch da hob plötzlich ein Junge vor ihr die Hand und das Papier fiel herunter, die Mädchen sahen Karo geschockt an. Gerade als der Junge sich bücken wollte um das Papier auf zu heben, kam Karo ein Geistesblitz. James Bond mäßig schmiss sie sich, mit ihrem gesamten Körper, auf das Papier. Erschrocken zog der Junge seine Hand zurück. Leider überhörte der Lehrer, den Aufprall von Karo's Stunt nicht und drehte sich um. Kühl sah er Karo an. "Miss, was suchen sie auf dem Boden? Geturnt wird im Sport." Der Lehrerliebling lachte, der Reste blickte wie versteinert auf Karo. Schnell setzte sie sich hin. "Entschuldigung, mein Stift ist runter gefallen und ich wollte nicht das er zerbricht." Irgendjemand schaltete und lies unauffällig einen Stift fallen, den Karo demonstrierend hoch hob. "Na schön, aber machen sie gefälligst nicht so einen Lärm und setzten sie sich wieder auf ihren Stuhl."

Karo nickte und ein leises 'puhh' ging durch die Klasse. Sie und der Rest der Mädchen beschlossen, telepathisch, Planungen auf nachdem Unterricht zu verschieben.

"Was war das denn??", war das erste was Simon sagte, als alle sich vom Lehrer verabschiedet hatten. Simon war der Junge, der das Chaos durch seine Hand verursacht hatte. "Ich hab alle James Bond Filme gesehen, ich weiß wie es läuft." , meinte Karo stolz. "Aha." Simon sah sie unbeeindruckt an und sah auf den Zettel in ihrer Hand. "Wusste nicht dass wertlose Papier zettel Spione als Bodyguarde brauchen." "Vielleicht ist er ja gar nicht wertlos.", das Gerichtsmädchen rupfte Karo den Zettel aus der Hand und huschte davon. Genervt verdrehte er die Augen. "Warum müsst ihr Mädchen immer Geheimnisse aus allem machen? Später finden wir es sowieso heraus." Doch 'Gerichti' war schon abgedampft. "Übrigens, gib mir meinen Stift wieder." Simon sah Karo auffordernd an. "Ja hier." Sie reichte ihm den Stift. Simon hob eine Augenbraue. "Kein 'Danke'?" "Wegen dir hab ich doch erst Ärger gekriegt?" Er schnaubte. "Selber schuld wenn man sich wie ein Walross vor meine Füße wirft. Du hättest dich auch ganz normal bücken können!" Karo kickte ihn leicht ans Schienbein und lief dann in die Pause.

Das Mädchen, der Junge und das 'Stille Örtchen'Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt