Kapitel 7

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"War es so offensichtlich?" "Wie sonst?" "Tyler oder Tacker?" "Hahah wer heißt denn Tacker? Wenn dann Tucker und das ist normalerweise ein Nachname." Er versuchte ein lautes 'Pfft.' zu machen aber es hörte sich nur wie ein feuchter Furz an. Karo lachte wieder. "Du hörst dich halt einfach wie ein Taylor an. Weiß auch nicht." Es war inzwischen dunkler und Taylor und Karo hatten mehrere Schneeflocken auf ihren Köpfen. "Boah, können wir telefonieren oder so? Bei mir schneits gerade voll rein und hier steht mein Bett!", rief Taylor. "Jaa, bei mir auch, außerdem tut meine Stimme langsam weh und die anderen sind bestimmt schon genervt." Sie blickten auf die Leute auf ihren Balkonen die das Gespräch wahrscheinlich mit verfolgt hatten. "Komm auf skype!" Karo nickte, schloss das Fenster und ging in ihr Zimmer. Sie schickte ihm ihren Skype Namen und schon bekam sie eine Anfrage."Heey.", rief er in die Kamera. Er hatte blaugrüne Augen und eine ich-find-meine-Bürste-seit-zwei-Tagen-nicht-mehr-Frisur. Karo war ein bisschen erleichtert dass es nicht der auf dem Foto war der so seltsam geguckt hatte, denn der sah echt daneben aus.Taylor sah im Vergleich schon fast wie ein Engel aus. "Hey." Karo grinste zurück. "Wir haben jetzt ernste Dinge zu bereden! Ich habe mich nämlich auf Recherche gemacht, wer der Toilletenschmierer ist und wieso nur du anrufst und niemand anderes, weil ich glaub dass du nicht die einzige wärst die Telefon streiche machen würde." "Das war kein Streich sondern toter ernst. Wie weit bist du schon?" "Noch überhaupt nicht weit. Wie denn auch?" "Also." Karo nahm ihren Block. "Ha! So leicht war mein Name also doch nicht oder?" Auf der Rückseite des Blockes standen hunderte Namen die mit T anfingen und auf r enden. "Die Schrift war mit Schwarzem Filzstift und schon ein bisschen verblasst so als ob es schon länger da stehen würde und es war eine sehr schöne Handschrift... Wie lange hast du die Nummer schon?" Er überlegte. "Ein paar Jahre schon. Meinst du, das war früher mal wirklich so ne Nummer und die haben jetzt halt eine neue Nummer und ich hab jetzt ihre?Außerdem lenk nicht vom Thema ab." "Dir sieht man sofort an dass du Taylor heißt. Genau! Oder es hat wirklich jemand es hin geschrieben mit dir im Sinne. Und falls es hilft, die Farbe war extrem abfärbend. Meine Hand war beim ersten mal noch ewig schwarz!" Grübelnd tippte er mit den Fingern auf seinen Tisch. "Ja schreib das auf, alles könnte nützlich sein!" Er schnippste mit den Fingern, wie Wickie, als hätte er gerade den super Einfall. "So Farbstifte sehen schon nach kurzer Zeit verblasst aus. Vielleicht war es erst vor kurzem. Ihr übernachtet doch bald in der Schule gell? Leg dich da auf die Lauer und.." "Jaa genau, wäre ich ein Schmierer würde ich niemals unbemerkt irgendwann in der Pause schmieren, sondern dann wenn ne ganze Klasse in der Schule übernachtet und es eine 80%ige Chance gibt, dass ich erwischt werde." ,unterbrach Karo ihn. "Stimmt.. aber vielleicht weiß der Schmierer es nicht..." "Ja, okay ich werd Ausschau halten. Sie kritzelte es auf den Zettel "Zac Efron hat nen kleinen Bruder." Karo fuhr herum und sprudelte los: "Jaa, der sieht so gut aus! Ich werd den Efron Eltern auf jeden fall noch danken müssen, dass sie Sex hatten!" Taylor lachte. "Schade das sie keine Tochter haben!" Sie grinste. "Du erinnerst mich an Harry Potter." "Wieso das?" "Keine Ahnung die Haare und die Augenfarbe." "Aber so ein cooler Gangster wie der bin nicht oder was?" Sie lachte. "Nee. Aber so wie du aussiehst, so hab ich mir Harry immer im Buch vor gestellt.", grinste sie. Geheimnisvoll sah er sie an. "Vielleicht bin ich Harry Potter." "Uhhh! Wo ist deine Brille?" Er zögerte. "Die Seeschwäche hat nachgelassen." Karo hob eine Augenbraue. "Ich bin ein Zauberer!" "Warte mal, dass erste Harry Potter Buch ist 1997 raus gekommen und da war er 11... dann heißt das du bist jetzt..." Sie schaute kurz in die Luft und rechnete vor sich hin. Abwartend verschränkte er die Arme und schüttelte den Kopf, als wäre es verständlich dass ma n die Lösung innerhalb 10 Sekunden wissen müsste, was wahrscheinlich auch so war aber Karo war nicht die Beste in Mathe. "..28!" Er klatschte in die Hände "Du musst einen IQ über 140 haben." "Pfft. Wenigstens weiß ich dass Tampons niemals so groß sind dass sie jemanden entjungfern und das Harry niemals eine GFS über sich selbst machen würde." "Achja? Letztens wusstest du es aber auch nicht. Jeder kann Google benutzen." "Was für Google?! Ich dachte du verarschst mich nur mit der Frage!" Taylor begann leicht beleidigt auszusehen. "Aber wir sollten aufhören vom Thema abzulenken, denn was wenn gar keiner kommt und ich umsonst neben der Toilette schlafe und die ganze Zeit geweckt werd weil alle rein und raus rennen?" Er lachte stolz auf. "Ich hab schon nen Plan B gemacht währrend du dich mit mir über Tampons gestritten hast." "Ach und der wäre?" "Wir hängen Kamera's im Klo auf!"

Karo prustete. "Ja genau, dass du schön Mädchen beim Geschäft machen zuschauen kannst!" "Ja dann prüfst du das halt nach! Als ob ich so was sehen will." Sie überlegte. "Hm, Na gut.Es wäre zwar trotzdem nicht okay... Aber wir können ja nicht in jedem Klo ne Kamera auf hängen und vorallem wo sollen wir die verstecken?" "Mein Bruder macht grad ne Ausbildung zum Techniker! Überlass das ruhig mir! Du musst mich nur in euer Klo schmuggeln! Wann hast du das nächste mal wieder Mittagschule?" "Erst Montag wieder. Ich bin schon gespannt." Sie beendeten das Gespräch.

Montag – Karo wartete vor der Schule und suchte mit den Augen den Eingangshof ab. Plötzlich kam jemand großes mit dickem, pinkem Pulli auf sie zu gerannt. Ein großes Pony war darauf bedruckt. Nach Luft schnappend hielt Taylor sich an ihr fest. "Ich hab vorher gefühlte 4 Stunden was gescheites zum Anziehen gesucht und hab die Zeit vergessen.", hechelte er und zog sich die Kapuze so über den Kopf, dass man sein Gesicht nicht sehen konnte. Karo bemerkte den Rucksack mit Blümchen ( der eigentlich ganz süß aussah) den er bei sich trug. "Du hast was gescheites gesucht und das war das beste was du gefunden hast?", sie lachte. Schnell liefen sie ins Schulgebäude. Ein paar andere Leute saßen im Gemeinschaftsraum und bemerkten die beiden. Schnell machte Taylor sich klein und meinte mit hochgestellter Stimme: "Und dann hat Ian gesagt dass er gar nicht mit Katy geschlafen hat sondern nur geküsst und Brittney hats ihm geglaubt." Dann kicherte er übertrieben und hackte sich bei Karo ein und trabte mit ihr weiter. "Musste das sein? Kein normales Mädchen redet so.", peinlich berührt schlug Karo sich die Hand an die Stirn. Er stand wieder normal hin. "Egal komm jetzt, wir müssen uns an die Arbeit machen." Sie huschten ins Klo. Taylor sah sich gründlich  um und checkte alle Klo's, ob seine Nummer vielleicht irgendwo stand, Karo zeigte ihm kurz die schwarz verschmierten Stellen, dann sagte er zu ihr. "Ok und jetzt pass auf dass ja keiner ins Klo kommt!" Er streifte die Kapuze ab und Karo sah schnell weg. Man hatte es per Video-chat schon gesehen, aber in Person sah er  noch mehr aus wie ein Supermodel. Karo spickelte unauffälig zur Tür hinaus. "Niemand zu sehen." Meinte sie und drehte sich um. Taylor hatte schon allmögliches Werkzeug ausgepackt und schraubte an dem Bewegungsmelder, der das Licht an und aus machte. Er stand auf den Zehenspitzen und sah sehr gestresst aus. "Kann man helfen?" Er grinste sie kurz an. "Ja du kannst mir Sachen geben. Ich will nicht dass du nen Stromschlag kriegst." "Uhlala, so ein Gentleman.", Karo stellte sich neben ihn. Taylor sagte ihr am laufenden Band was genau für einen Schraubenzieher er brauchte ("Doch nicht der Rote, der ist bestimmt drei Millimeter zu groß. Nimm den mit dem Holzgriff") und schnell kam sie sich vor wie in einem schlechten Doktor-Film. Nach einer guten halben Stunde wurde plötzlich die Tür mit einem Ruck geöffnet und ein Mädchen kam herein. So schnell wie möglich warf Karo Taylor auf den Boden, über die Werkzeuge. Erschrocken trat das Mädchen einen Schritt zurück. Beruhigend streichelte sie ihm über den Rücken und sagte:"Lass es alles raus Tay-Teresa... Bald ist es vorbei." Taylor spielte sofort mit und gab ächzende Geräusche von sich und krümmte sich schmerzhaft. Das Mädchen drehte sich schnell angewidert um und lief raus.

Das Mädchen, der Junge und das 'Stille Örtchen'Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt