In der Mittagspause verschwand sie, wie sooft im Klo, als sie an die Tür blickte, stand dort wieder "Bei Problemen anrufen" und die Nummer von dem Jungen. Karo war sowieso langweilig, also rief sie an, um ihn einfach so auf dem Laufenden zu halten. Es tutete. "Harry Potter Fakt: Voldemort heißt auch Französisch frei übersetzt 'Der Kampf gegen den Tod'" Überrascht, von der schnellen Antwort blieb Karo still. "Die Dementoren sind Zeichen der Depression die J.K. Rowling hatte als sie den dritten Teil schrieb." "Oha, Deeper Shit." "Ja nicht? Dumbeldore war schwul, er war in einen Nachbars jungen verliebt, der sich am Ende als Böse herausgestellt hat, aber Liebe macht ja Blind." Karo lachte. "Woher weißt du das alles?" "Ach, ich muss eine GFS darüber machen und hab mich durch tausende von tausend Seiten durch geklickt, sodass mir das ganze Zeug schon aus der Nase raus trieft, egal ich nehme an du hast einen Grund dass du anrufst." "Da hat wieder jemand deine Nummer an die Tür geschrieben, aber dieses mal an eine andere." Die Stimme seufzte. "Oh man, wer ist das immer? Schau mal in den anderen Klo's, obs da auch steht." Sie schaute nach. "Nope, nur hier. Ist irgendwie gruselig, ich will einmal pinkeln und schon steht da deine Nummer." "Naja, wie auch immer, was geht, homeboy?" "Nix, wir übernachten bald in der Schule... Bei dir, homegirl?" "Ich bin grad im Auto mit meinem Bruder, der mich fragt was mit den Klos ist." Es kam ein Hintergrundgeräusch. "Und meine Schwester will es auch Wissen." "Du darfst das ganze nicht ernst nehmen. Hier stehen allmögliche Sachen an den Türen. Genau hier steht zum Beispiel das Tiffanie schon wieder mit Luke zusammen ist." "Ach Tiffi kann sich auch nicht entscheiden." Karo lachte. "Ja, Luke hatte mal Ashley und verlässt sie dann für Tiffi." Geschockt zog er die Luft ein. "Was?! Wenn man Ashley hat, dann nimmt man doch nicht Tiffi." "Genau!" Mit Handy in der Hand, lief sie zum Wasserhahn und schnappte sich ein Papiertuch und wischte wieder die Nummer weg. "Aber bei uns in der Jungstür steht sowas auch. Die bewerten die Mädchen immer, als hätten die nix besseres zu tun in ihrem Leben." Man hörte eine Autotür zu fallen. "Oh, hast du auch mal was hin geschrieben?" "Ja, ich hab geschrieben 'Misses Ziehmann ist aber auch n' Sahneschnittchen', Die ist aber in Wirklichkeit die Gewitter hexe von neben an." "He, hüte deine verdammte Zunge, Freundchen. Diese Jugend besteht doch nur noch aus Popowackelnden Idioten!!", rief Karo aggressiv ins Handy. "Ja, genau so ist sie." Er lachte. "Ist eigentlich kein anderer bei euch im Klo das du so brüllen kannst?" "Die gehen hier immer nur einzeln hin, damit niemand mit bekommt wer was hin schreibt." "Hm, verständlich. Du sagtest ihr übernachtet in der Schule?" "Ja, das macht man hier so jedes zweite Jahr, damit der Klassenlehrer sich irgendwie besser an die Klasse gewöhnt und umgekehrt." "Heh, wieso machen die das bei uns nicht?!" "Tja.. Die Pause ist gleich aus, ich leg auf. Tschau." "Jo, tschüss, übrigens, wir wohnen in der selben Gegend." "Hä, woher weißt du das?" "Man sieht deinen Standort auf Tumblr." "Oha, tschüssi." Sie legte auf und ging in den Unterricht.
Auf dem nach Hause betrachtete sie die Häuser genau, bis ihr auffiel dass ihr das wenig nützte. Zuhause angekommen, hatte der Abend angebrochen und es war halb dunkel. Sie schrieb ihm. "Ok, wo genau wohnst du?" "Steh mal auf die Terrasse oder ähnliches und heb ne Taschenlampe hoch." Karo stapfte hoch auf die Bühne und öffnete das Dachfenster und machte auf ihrem Handy die Taschenlampe an und hob sie so hoch wie möglich. Nervös sah sie sich um. Der Himmel strahlte in einem dunklen Lilaton und Karo sah die unübersichtlich durch gemischten Reihen von Häusern und wartete. Ein paar Dachfenster waren auch geöffnet und wenige Leute standen verteilt auf ihren Balkonen und rauchten oder betrachteten den Nachthimmel und sahen ein paar mal zu ihr herüber und sahen dann wieder weg. Da es bald Winter war und gerade sogar ein wenig schneite, fröstelte Karo, wartete aber trotzdem. Dann auf einmal, sah sie jemanden in einem riesigen, schwarzen Haus, etwa 130 Meter schräg rechts von ihr, am Dachfenster der auf und ab sprang und eine schlecht zu sehende Taschenlampe hoch hielt. Die Person verschwand kurz im Haus und kam dann mit einer großen, hellen Taschenlampe heraus. Karo winkte mit der Taschenlampe. Die Person machte es ihr nach. Sie fuchtelte wild herum und die Personen machte es auch. Sie war sich nicht sicher ob es der vom Handy war oder einfach irgendjemand der sie gesehen hatte und das lustig fand also nahm sie tief Luft und rief laut: "Hallo!" Nach wenigen Sekunden kam ein lautes: "Heey!" Sie war sich noch nicht sicher, also sprang sie einmal hoch und winkte noch mal. Ein paar Arbeiter die auf einem Dach eine Satelliten Schüssel installierten winkten zurück und riefen auch:"Hii!" "Ist euch nicht kalt?" Die Taschenlampe von ihm schien auf die Arbeiter und Karo konnte Umrisse des Jungen erkennen. Er hatte stark zerzaustes Haar und er hatte einen dicken Pulli an. "Aber hallo!" Während der eine Schraubte stand der andere mit den Händen auf der Hüfte neben dran und grinste zu ihnen rüber. "Kann man euch was bringen, einen Kaffee? Tee?" "Ein Cappuccino, die Herren?", rief jetzt Karo. Sie lachten und der andere Mann stand auf und schraubte in der Schüssel selbst etwas, warf davor aber noch einen Seitenblick zu uns und rief: "Passt auf dass ihr nicht aus den Fenster fällt." Karo hob sich mit einem Ruck hoch und stand auf der großen Betonfläche die neben dem Fenster war. Erschrocken machte der Junge eine greifende Handbewegung und lies die Hand wieder sinken als er sah es war alles O.K.. "Man, mach mir doch keine Angst, Karo." Karo zuckte zusammen. Es war also er. Sie hatte noch ihre Uniform an, das hieß, ein viel zu kurzer Rock und dünne Strümpfe. Sie setzte sich hin. "Haha, keine Sorge, ich bin hier öfters." Das war gelogen. Sie hatte extreme Höhenangst und ging nur höchst selten auf die Ebene. "Aber frierst du nicht?" Und wie. "Ach, es geht." "Jaja, erzähl das jemand anderem. Ich hab viel mehr an wie du und ich friere gleich ein." Der Arbeiter rubbelte sich seine Arme. Karo stand auf und sah den Jungen an. Ein leichter Wind lies ihren Rock flattern und sie noch mehr zittern. "Ja,ihr habt recht, ich geh lieber wieder rein." Sie hüpfte ins Fenster und knickte beim aufkommen mit ihrem Fuß um. Sie zog schmerzhaft die Luft ein und blieb auf dem Boden und umklammerte ihr Fußgelenk, steckte aber wieder tapfer ihren Kopf samt Taschenlampe aus dem Fenster. Die Arbeiter waren verschwunden. "Die sind gerade gegangen." , rief er erklärend. "Weißt du jetzt eigentlich wie ich heiß?" "Taylor.", rief Karo nebenbei.
Hey! Ich wünsch euch Frohe Weihnachten wenn ihr's feiert! Wenn nicht - dann schöne Ferien! :)
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Das Mädchen, der Junge und das 'Stille Örtchen'
HumorKaro erlebt gerade eine der größten Katastrophen ihrer Schulkarriere. Wegen einem "Unfall" hockt sie auf der Mädchentoilette und ist kurz vorm durchdrehen - bis sie eine geheimnissvolle Handynummer an der Klotür entdeckt. Diese stellt sich am Ende...