Flucht [j.jk]

Ahn

Das alles wäre nicht mehr hoch gekommen wenn sie nicht zu mir gekommen wären. Wenn sie einfach zuhause geblieben wären. Sie hatten doch von Anfang an nicht nach mir gesucht..."

... Ich zitterte leicht und stieß Jungkook immer und immer wieder von mir weg. Als wäre das nicht schon schlimm für mich kam auch noch Jaesung in mein Zimmer, der durch mein Theater auch wach geworden war. "Wasn hier los?" fragte er verschlafen. Das war der Punkt an dem mir alles zu viel wurde. Ich stand auf und rannte die Treppen runter, verwandelte mich in meinen Wolf und rannte. Wohin wusste ich nicht, doch ich rannte solange bis die Sonne auf ging. Ich hatte Jungkook unrecht getan. Er konnte nichts dafür aber jede seiner Berührungen ließ mich erschaudern. Es fühlte sich nicht richtig an. Ganz und gar nicht. "Scheiße man" schrie ich und stolperte im Anschluss über eine Wurzel. Ich purzelte einen Hang hinab und als ich irgendwann einfach da lag seufzte ich. "Na was treibt dich denn hier her?" Ich zuckte heftig zusammen. "A-Ahn?" "Wer denn sonst?" "Wo warst du die ganze zeit verdammt nochmal?" fragte ich eher wütend. "Ich tauche nur dann auf wenn du Hilfe brauchst. Ach hatte ich nicht erwähnt, dass ich dich in ruhe lasse wenn ich sehe, dass du mit deinem Mate eine starke Bindung aufgebaut hast?" "Doch das hattest du irgendwann, aber als ich Entführt wurde warst du nicht da. Du warst nicht da um mich zu warnen. Du hättest mir beistehen können.."

Es war gerade schon wieder alles so unrealistisch. Ich stand alleine irgendwo im Wald und dann taucht Ahn auf einmal wieder auf. Was wollte mein Leben eigentlich von mir? "Ich hatte keine Verbindung zu dir Kleine. Du warst auf einmal weg. Vielleicht lag es an mir, Jungkook oder dir. Ich weiß es nicht. Aber ich werde dir jetzt wieder öfter bei stehen. Jetzt lass uns dich erst mal wieder nach hause bekommen. Sie machen sich bestimmt schon Sorgen." sagte Ahn dann wieder ganz ruhig. Diese Ruhe übertrug sich ein bisschen auf mich und ich konnte mich etwas entspannen. Langsam und leise liefen wir nebeneinander her und genossen die Waldluft. Ich wusste, ich musste das gleich irgendwie erklären und wurde dadurch etwas nervös. "Entspann dich, alles wird gut. Sie werden es verstehen." versuchte Ahn mir einzureden doch ich hörte ihm kaum zu. Ich hoffte nur, dass meine Eltern schon wieder weg waren. Die konnten mir echt gestohlen bleiben. Dann sah mir Ahn in die Augen und ich hatte das Gefühl er würde mich hypnotisieren. "Du musst keine Angst mehr haben. Das was vergangen ist kann dir nichts mehr anhaben. Lehne Jungkook und Jaesung nicht ab. Sie wollen dir nur helfen" sagte er ruhig und ich nickte. Dann liefen wir weiter als wäre nichts gewesen.

Nach einiger Zeit waren wir dann wieder in der nähe des Dorfes und Ahn blieb bei mir. Jedoch redeten wir nicht, da ich sonst leicht als Psycho dar gestellt werden könnte. Ich sah mich etwas um und versuchte den Geruch meiner Eltern einzufangen. Doch ich wurde aufgehalten. "Y/N? Jungkook hat gesagt ich soll nach dir sehen wenn du wieder da bist. Was ist los mit dir?" rief mir Sora zu. Ich zog sie in ihre Hütte in ihr Zimmer. "Jedes mal wenn ich meine Augen schließe spüre ich seine Hände. Ich fühle mich so schmutzig und eklig. Und jedes mal wenn Jungkook mich anfässt, sehe ich Yohan und kann nicht anders als ihn wegzustoßen. Das ist so seitdem meine Eltern hier sind und ich ihnen meine Gefühle offen gelegt habe" gab ich zu. "Was hast du da eigentlich für Schrammen überall?" fragte sie mich und ich erzählte ihr wie ich den Hang runterfiel. Eigentlich wollte sie mich sofort zu Jae schleifen doch dann viel ihr ein, dass das gerade keine gute Idee war. Dann redeten wir noch ein bissen und mir wurde klar, dass ich die ganze Sache mit Yohan nie wirklich verarbeitet hatte. Und jetzt war halt die Zeit das Thema abzuhaken.

Es verging der Tag und ich saß eigentlich nur bei Sora im Haus, da ich niemandem über den Weg lief der mir gerade auf die nerven ging. Doch es wurde Abend und ich dachte mir ich könnte langsam wieder zu Jae in die Hütte. Gerade als ich aus dem Haus ging liefen mir meine Eltern über den Weg. Ich drehte mich jedoch schnell weg und lief los. Ich ging in mein Zimmer und zog mir einen Pulli von Jungkook an und ging wieder nach unten. Dort holte ich mir ein Buch und setzte mich auf das Sofa. Es war ein eher langweiliges Buch und ich konzentrierte mich nicht wirklich auf die Geschichte. Meine Gedanken waren eher bei Jungkook. Sein Hoodie, der stark nach ihm roch, lies mich geborgen und sicher fühlen. Dann viel mir ein wichtiger Punkt ein. Jungkook war nicht Yohan. Ich musste mich bei ihm entschuldigen. Während ich so auf die Buchstaben in dem Buch starrte merkte ich nicht, dass mich jemand beobachtete. "Über was denkst du nach?" riss mich Jungkooks stimme aus meinen Gedanken. "Nichts ich lese" log ich und versuchte konzentriert zu klingen. Jungkook lachte und ich sah ihn an. "Muss man beim Lesen nicht auch irgendwann mal umblättern?" lachte er und ich facepalmte mich in meinen Gedanken. Dann schlich sich ein leichtes lächeln auf mein Gesicht. "Ich liebe dich. " flüsterte ich. Erst jetzt wurde mir klar dass Ahn mich irgendwie manipuliert hatte. Denn so wie ich heute morgen drauf war, im Gegensatz zu jetzt, war ich sehr entspannt was Jungkook's Anwesenheit anging...