Das Urteil

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"Und hiermit bist du verurteilt. Begebe dich in der nächsten Stunde zu Yohan und füge dich deinem Schicksal." rief unser Rudelführer San. In der einen Ecke meine enttäuschten Eltern und in der anderen lachten die, die ich einst "Freunde" nannte. Warum hatte ich mich auch darauf eingelassen? So begab ich mich erst in das Haus meiner Eltern, welche ich nie verletzten wollte und packte die Sachen die ich mitnehmen durfte. "Y/N. Ich habe besseres von dir erwartet. Wieso bist du nur so?" rief mein Vater, doch er konnte sich das eigentlich sparen. "Wie gesagt, ich wollte einmal irgendwo dazu gehören." murmelte ich jedoch leise und ging. Hätte ich das doch alles geahnt. Ich hätte weiterhin einfach alleine bleiben sollen. Mich in meinem Zimmer einsperren sollen und darauf warten, dass ich verkümmere. Genau das wollten doch meine Eltern. So hörten sie sich zumindest an. Das wäre immer noch besser als diesem Miesepeter das Dienstmädchen zu spielen. Ich habe mal wieder versagt und das diesmal komplett. Wer wäre nicht von mir enttäuscht? Natürlich hätten sie mich auch verstoßen können, aber dafür wusste ich zu viel. Meine Eltern, beide Beta's, waren wie die rechte Hand des Anführers und ich nur deren tollpatschige Strebertochter die nie etwas hin bekommen hatte. Bis auf meine Noten, die waren immer perfekt.

Bei Yohan angekommen, atmete ich erst mal durch und klopfte. "Na sie einer an. Mein neues Spielzeug, hm? Mein Haus meine Regeln. Auf deinem Bett liegt dein neues Outfit. Und wehe du trägst es nicht. Ich hole dich nachher zum Abendessen. Bis dahin hast du auch die Regeln gelesen die auf dem Tisch liegen." sagte er streng und ich nickte nur. Auf dem Bett lag ein Dessous, welches viel zu viel Haut zeigte. Ich trug nur Pullis und lange Hosen, da ich mich in so kurzen Sachen nicht wohlfühlte. Aber ich zog es an. Danach ging ich auf den Tisch zu und las mir den Zettel mit den Regeln durch.

Regeln:
1. Ich mache die Ansagen und du gibst nur dann einen Ton von dir wenn ich es sage.
2. Dein ganzer Körper ist allein mein Eigentum. Ich werde alles damit machen was ich möchte.
3. Einspruch oder Widerstand werden bestraft.
4. Solltest du dich beschweren, wirst du bestraft.
5. Wenn ich mich gut fühlen will, stehst du mir jederzeit zur Verfügung.
6. Ich bin dein Meister, also Nenn mich so.
7. Jeglicher Kontakt nach außen ist verboten
8. Wenn ich dich bestrafe, wird nicht um Vergebung gebettelt.
9. Jeder Ausbruchsversuch hat schwere Konsequenzen.

Ich schluckte. Der würde mich vergewaltigen wann immer es ihm passt. Lange halte ich das nicht hier aus. Ganz sicher nicht.

Es war mittlerweile dunkel und ich wartete schon ewig bis irgendwer herkam. Langsam bekam ich Hunger und lief in dem Zimmer auf und ab. Normalerweise wäre ich jetzt alleine draußen und würde mir ein Eck suchen wo ich einfach nur ich sein konnte, aber hier war das anders. Es klopfte an der Tür und ich zuckte zusammen. "Sexy kleines. Na komm es gibt Essen." sagte Yohan und ich ging ihm hinterher. Er hatte ein riesen Buffet aufgebaut. Aber natürlich nur für sich allein. Ich bekam ein Brot mit Butter. Noch nicht mal Fleisch hatte er für mich. Langsam kaute ich auf dem trockenen Ding herum. Nachdem Yohan dann auch fertig war, brachte er mich zurück auf das Zimmer. Er schubst mich schon förmlich hinein. Ich hörte nur noch ein klicken als Zeichen, dass er abschloss. Ich begann nachzudenken, da mir nichts anderes übrig blieb. War ich die einzige hier? Wann soll ich denn jetzt meinen Mate finden? Habe ich überhaupt einen oder wurde ich noch mehr damit bestraft? Warum war ich so naiv? Ich hätte da nie rein gehen dürfen. Ich bin für alle eine Enttäuschung.

In dieser Nacht schlief ich ungefähr 3 Stunden. Ich hatte Hunger und ich musste mal dringend laufen gehen. Immerhin bin ich ein Wolf und das sind so Grundbedürfnisse. Aber ich wurde ja verurteilt und werde wohl langsam hier eingehen. Immer wieder las ich mir diese Regeln durch. Wieso war der Typ so krank? Und warum musste ich ausgerechnet hier her? Meinet wegen einer der mich den ganzen Tag arbeiten lässt aber doch nicht einer der 24/7 horny ist und mich dafür missbrauchte. Ich bin zwar schüchtern und keiner mag mich aber ich kann trotzdem stur sein. Dann hörte ich die Türe aufgehen und setzte mich auf. Ich bekam ein Tablett mit einem, eher etwas mager ausfallendem, Frühstück und einem Glas Wasser. War ich etwa echt im Knast. Also nicht das ich mich erinnerte aber ähnlich war es. Yohan verschwand wieder und verriegelte die Tür wieder. Ich aß, da ich zu großen Hunger hatte um das Stehen zu lassen.

Mittlerweile waren schon 2 Wochen vergangen und Yohan hatte seinen Spaß. So wie heute auch. Er ging jedes mal einfach und sperrte mich wieder ein. Ich saß dann nur weinend auf meinem Bett und traute mich nicht zu schlafen. Ja, ein Alptraum quälte mich seit dem Tag als ich dieser Gruppe begegnet bin. Jeden Tag das gleiche. Wie sie mich erst in den Wald schickten und dann verraten hatten. Und dann die Verurteilung. Einmal in diesem Traum gefangen kam ich nicht mehr raus. Es muss doch eine Möglichkeit geben dass ich hier raus komme...

Flucht [j.jk]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt