𝙸'𝚖 𝚓𝚞𝚜𝚝 𝚜𝚘 𝚍𝚊𝚖𝚗 𝚑𝚎𝚕𝚙𝚕𝚎𝚜𝚜!

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𝓐𝓷𝓭 𝓲𝓷 𝓽𝓱𝓮 𝔀𝓸𝓻𝓼𝓽 𝓽𝓲𝓶𝓮, 𝔀𝓱𝓮𝓷 𝓽𝓱𝓮 𝓭𝓪𝓻𝓴𝓷𝓮𝓼𝓼 𝓲𝓼 𝓽𝓱𝓮 𝓭𝓪𝓻𝓴𝓮𝓼𝓽, 𝔂𝓸𝓾 𝓼𝓽𝓪𝓻𝓽 𝓽𝓸 𝓯𝓲𝓷𝓭 𝓲𝓽 𝓬𝓸𝔃𝔂 𝓭𝓸𝔀𝓷 𝓽𝓱𝓮𝓻𝓮 𝓲𝓷 𝓽𝓱𝓮 𝓫𝓵𝓪𝓬𝓴 𝓱𝓸𝓵𝓮 𝓸𝓯 𝔂𝓸𝓾𝓻 𝓭𝓮𝓹𝓻𝓮𝓼𝓼𝓲𝓸𝓷

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Tief sog Taehyung den giftigen Rauch in seine Lunge und pustete ihn dann in die kühle Abendluft. Weiße Schwaden bildeten sich um den jungen Mann herum und Yoongi beobachtete es mit bedrückter Miene. Mit jeder Zigarette näherte der Jüngere sich dem Tod ein Stück weiter.

Und Taehyung wusste das. Er wusste, dass er sich langsam, aber sicher selber umbrachte.

Beinahe genüsslich nahm er einen weiteren Zug an seiner Zigarette und schloss die Augen.

Die Balkontür klapperte, als Yoongi ebenfalls nach draußen trat. Beide jungen Männer waren lediglich mit dünnen T-Shirts bekleidet und der Schwarzhaarige zitterte leicht, als die kalte Abendluft auf die Stellen seiner Haut traf, die nicht von dem weißen Stoff des Verbandes umwickelt waren.

"Taehyung. Ist alles in Ordnung?" , fragte Yoongi leise angesichts des gebrochenen Anblicks des zierlichen Braunhaarigen, der seine Augen geschlossen hielt, damit man den Schmerz und die Zerrissenheit in ihnen nicht erkennen konnte.

"Alles gut" , wisperte der Jüngere und drehte sich weg, damit der Schwarzhaarige ihm nicht mehr ins Gesicht sehen konnte.

Selbst für Taehyungs Verhältnisse klang seine Stimme ungewöhnlich rau. Er öffnete seine Augen wieder und ließ seinen Blick über die Aussicht schweifen, die sich ihm bot. Unter ihnen lag still eine Straße, die tagsüber dicht befahren wurde. Sie war in ein sanftes orangenes Licht von den Straßenlaternen getaucht.

So ganz konnte Yoongi ihm keinen Glauben schenken. "Wirklich?"

"Wirklich." Doch die Stimme des Jüngeren zitterte und klang brüchig. Der Schmerz sicherte durch die Risse, die Taehyungs Maske bekommen hatte. Denn es war Abend. Und abends war es immer am Schlimmsten für den Braunhaarigen.

Seine Finger griffen hektisch nach der Packung Zigaretten, die sich in der Tasche der Lederjacke befand und fahrig zog er eine neue Zigarette hervor, obwohl er die Alte noch gar nicht aufgeraucht hatte.

"Hey Sieh mich an" , forderte Yoongi den Jüngeren sanft auf. Dieser schüttelte den Kopf und sog hektisch an dem Stiel seiner Zigarette. "Taehyung." Jetzt verlieh der Ältere seiner Stimme deutlich mehr Nachdruck, was dafür sorgte, dass die Schultern, die der Braunhaarige abwehrend hochgezogen hatte, schlaff heruntersackten.

Ergeben drehte Taehyung seinen Kopf zu dem Älteren herum und Yoongi stockte der Atem, als er in die Augen des Jüngeren sah.

Es war, als würde der Schwarzhaarige in einen Strudel aus Schmerz, Zerrissenheit und Trauer gerissen. Beinahe ertrank der Ältere in der Tiefe des Schmerzes, dessen Ausmaß er erst jetzt wirklich erkennen konnte. Yoongi schnappte nach Luft.

"Taehyung" , hauchte er. "Oh Taehyung."

Eine einzelne Träne verließ die Augen des Jüngeren und schniefend zog er die Nase hoch. "Mir geht es nicht so gut", gestand er schluchzend. "Eigentlich geht es mir komplett beschissen."

Mit wenigen Schritten war Yoongi bei ihm und zog ihn in seine Arme. "Warum sagst du mir denn nichts?"

Der Jüngere musste bitter lachen. "Ich soll dich ernsthaft noch zusätzlich mit meinen Problemen belasten, obwohl du selber schon so sehr leidest?"

Seufzend vergrub Yoongi seinen Kopf in dem T-Shirt des Jüngeren. "Ja. Denn ich will mich genauso um dich sorgen dürfen, wie du dich um mich sorgst." Ein leises, ersticktes Wimmern entkam Taehyungs Lippen. "Im Endeffekt sorgt sich doch eh niemand um mich", brachte er gebrochen hervor. "I-ich bin abscheulich!"

Denn so dachte Taehyung von sich selber. Er hasste sich selber so abgrundtief, dass es schmerzte denn es gab kaum etwas, was mehr wehtat, als der eigene Hass, den man gegen sich selber hegte. Auch, wenn man das meistens überhaupt nicht bewusst wahrnahm. Viele wussten nicht, woher der Schmerz kam, den sie mit ihrem Selbsthass hervorriefen.

Yoongi wusste nicht, was er sagen sollte. Denn er verstand den Jüngeren doch so gut. Das Gefühl des Selbsthasses war dem Schwarzhaarigen so vertraut, da es doch das war, was er selber fast ununterbrochen fühlte.

"Du bist nicht abscheulich", murmelte er gegen den Stoff von Taehyungs T-Shirt, obwohl er genau wusste, dass diese Worte nicht fruchten würden. Er wusste es so genau, weil er wusste, dass er ihnen auch nicht glauben könnte, würde das Jemand zu ihm sagen.

"Doch bin ich. Ich hasse mich", der Braunhaarige klang verzweifelt und frustriert. Sein Atem war hektisch, beinahe panisch. Endlich sprach er die Worte aus, die schon so lange in den Tiefen seiner verletzlichen Seele herumgeisterten und ihn innerlich zerstörten.

Hilflos strich Yoongi ihm über den Rücken, nicht wissen, was er sagen, oder tun sollte. Denn eigentlich war er selber viel zu schwach, um auch noch die Sorge um Taehyung auf der Seele zu tragen. Er fühlte sich überfordert und machtlos.

"Wir sind schon am Arsch, nicht wahr?" , lachte Taehyung bitter unter seinen Tränen. Zustimmend brummte der Ältere und verstärkte die Umarmung.

"Aber ich brauche dich. Deswegen darfst du nicht aufgeben", sagte Yoongi schließlich leise. "Du bist mir wichtig und ich will dich nicht verlieren."

Früher wären diese Worte, wie Balsam für die geschundene Seele des Braunhaarigen gewesen, doch jetzt prallten sie an der harten, kalten Oberfläche ab, die sich als Schutzpanzer um Taehyungs Seele herum gebildet hatte, ab.

"Okay", murmelte der Jüngere, obwohl er den Worten keinen Glauben schenken konnte.

"Versprich mir, dass du bei mir bleiben wirst", bat Yoongi und Taehyung nickte. "Ich verspreche es." Doch dieses Versprechen war nur eins von Vielen, die für den Braunhaarigen wertlos waren. Die er ohne mit der Wimper zu zucken brechen würde.

Denn sein Hass auf sich selber, und der Schutzwall, den er um sich herum gebaut hatte, trübten seine Sicht, ließen ihn nicht die Wahrheit in Yoongis Worten erkennen. Die Hingabe und das Vertrauen, die der Ältere ihm offenlegte.

Ein sanftes, zufriedenes Lächeln legte sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen. "Danke."

Taehyung seufzte und löste sich aus der Umarmung, um sich mal wieder eine Zigarette anzuzünden und den weißen Rauch in die Dunkelheit der Nacht zu pusten, die sich inzwischen über die Stadt gelegt hatte.

Yoongi beobachtete die Silhouette des Jüngeren, die sich in der Dunkelheit an das Geländer des Balkons lehnte, umhüllt von dem weißen Rauch der Zigarette, die als rot glühender Punkt in der Dunkelheit immer wieder hell aufleuchtete, wenn Taehyung an ihr zog.

Und er fragte sich, ob der Jüngere jemals glücklich gewesen war.

𝐂𝐈𝐆𝐀𝐑𝐄𝐓𝐓𝐄𝐒【𝐓𝐚𝐞𝐠𝐢】✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt