𝓘𝓽 𝓼𝓮𝓮𝓶𝓼 𝓵𝓲𝓴𝓮 𝔂𝓸𝓾 𝓱𝓪𝓿𝓮 𝓰𝓲𝓿𝓮𝓷 𝓾𝓹. 𝓐𝓷𝓭 𝔂𝓸𝓾 𝓭𝓸𝓷'𝓽 𝓼𝓮𝓮 𝓽𝓱𝓮 𝓵𝓲𝓰𝓱𝓽 𝓻𝓲𝓰𝓱𝓽 𝓲𝓷 𝓯𝓻𝓸𝓷𝓽 𝓸𝓯 𝔂𝓸𝓾.
Yoongi war schwindelig. Er hatte das Gefühl sich kaum noch auf den Beinen halten zu können, denn der Schlafmangel machte sich bemerkbar und auch der Blutverlust machte ihm zu schaffen.
"Du bist totenbleich", durchbrach Taehyung die Stille.
"Geht schon", murmelte der Ältere, denn er traute sich nicht schlafen zu gehen. Er hatte Angst, dass die schrecklichen Bilder wieder durch seinen Kopf schießen würden.
"Nein es geht nicht." Taehyung stand auf und umrundete den Tisch um sich besorgt vor Yoongi hinzuknien und ihm ins Gesicht zu sehen. "Du siehst aus, als würdest du jeden Moment umkippen."
Der Schwarzhaarige ließ den Kopf hängen.
"Hey... Was ist los?" Die Stimme des Jüngeren hatte einen sanften Ton angenommen und er griff nach Yoongis Hand, um dem Anderen deutlich zu machen, dass Dieser nicht mit seinen Problemen alleine war.
"Ich will nicht schlafen gehen", wisperte Yoongi bedrückt. "Sonst wird es mir wieder schlechter gehen."
"Oh...Oh Yoongi" Taehyungs Stimme war voller Mitgefühl und angestrengt überlegte der Jüngere, wie er dem Schwarzhaarigen helfen konnte. "Soll ich... bei dir schlafen? Vielleicht klappt es dann besser."
Langsam nickte Yoongi und erwiderte zögernd den Blick des Jüngeren. "W-wenn es dir nichts ausmacht."
Taehyung lächelte und zog den Anderen hoch. "Nein. Es macht mir nichts aus." Er schenkte Yoongi eine sanfte Umarmung, die Dieser zittrig erwiderte.
Alles drehte sich und der Ältere konnte sich kaum auf den Beinen halten. Stützend legte Taehyung einen Arm um Yoongis Hüfte und half ihm dabei ins Schlafzimmer zu wanken. Schon wieder war die Sonne dabei aufzugehen, als die beiden jungen Männer sich endlich Schlafen legen wollten.
Taehyung hob die Bettdecke an, damit der Ältere darunter krabbeln konnte, dann schlüpfte er selber darunter.
Eine Weile hörte man nur den Atem der Beiden, Yoongis hektischen, beinahe panischen, und Taehyungs Gleichmäßigen.
Und der Schwarzhaarige fand immer noch keine Ruhe. Erst, als der Jüngere leise ausseufzte und näher an Yoongi heranrückte, um Diesen in seine Arme zu ziehen, beruhigte Yoongi sich etwas.
So nah an Taehyungs Brust gedrückt konnte der Ältere den gleichmäßigen, langsamen Herzschlag des Anderen hören. Stetig schlug Taehyungs Herz vor sich hin und endlich konnte Yoongi sich ein wenig entspannen.
"Geht doch", murmelte der Jüngere liebevoll und strich sanft über den Rücken des Schwarzhaarigen, der ein müdes Brummen von sich gab.
Es war ein komplett neues Gefühl für Yoongi in seinem Bett zu liegen, in der sicheren Umarmung Taehyungs, die dafür sorgte, dass der Schmerz aus seinen Gedanken verschwand und innerer Ruhe und Müdigkeit wich.
Leise gähnte der Schwarzhaarige und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange, da war Yoongi eingeschlafen.
Mitleidig betrachtete Taehyung den Schlafenden, der den Schlaf so bitter nötig gehabt hatte.
Und die Müdigkeit holte auch den Braunhaarigen, der das Gesicht in der Halsbeuge seines Freundes vergrub und die Augen schloss.
Ruhe. Yoongi verspürte lediglich Ruhe, als er am frühen Abend die Augen aufschlug und den schlafenden Taehyung erblickte, der ihn immer noch fest in der Umarmung hielt. Es war, als wären alle Dämonen, die sonst in Yoongis Kopf herumtobten, auf einen Schlag verstummt.
Befreit seufzte der Schwarzhaarige auf und die Dankbarkeit erfüllte ihn. Er war Taehyung so dankbar dafür, wie er in sein Leben getreten war und ihm den Halt bot, den er brauchte. Und das, obwohl der Jüngere selber so sehr leiden musste.
Vorsichtig löste Yoongi sich aus der Umklammerung des Anderen und beschloss etwas zu Essen zu machen. Sozusagen ein "Frühstück" am Abend.
Der Schwarzhaarige hatte gerade das Rührei zu Ende zubereitet, als ein verschlafener Taehyung die Küche betrat.
"Oh... Hier riecht es aber gut", nuschelte der Jüngere mit rauer Stimme und Yoongi lächelte. "Dankeschön."
"Wie hast du geschlafen?", erkundigte der Braunhaarige sich.
Der Ältere deckte zwei Teller und Besteck. "Ziemlich gut. Danke."
"Kein Problem", Taehyung schmunzelte. "Um ehrlich zu sein muss ich im Schlaf immer etwas umarmen. Deswegen hat es mir auch was gebracht."
Sie aßen ihr Frühstück im einträchtigen Schweigen und trotz Yoongis Protesten wusch Taehyung das Geschirr ab und räumte die Küche auf. "Du hast das Essen gemacht, dann werde ich ja wohl wenigstens abräumen dürfen", sagte der Jüngere nur, als der Schwarzhaarige Einspruch erheben wollte.
Und dann wurde Yoongi ins Bad gezogen. "Wir wechseln jetzt deine Verbände", sagte Taehyung bestimmt. Der Ältere seufzte. "Muss das sein?"
Der Braunhaarige nickte lediglich und begann im Verbandskasten nach frischen Verbänden zu kramen, bevor er sanft nach Yoongis Handgelenk griff. "Darf ich?"
Yoongi biss sich verlegen auf die Unterlippe, doch dann nickte er.
Vorsichtig wickelte Taehyung den weißen Stoff von den Armen des Älteren. Von innen waren die Verbände rot gefärbt und klebrig vor Blut. Schmerzerfüllt zischte Yoongi auf, denn die unterste Schicht der Verbände hatte sich an seiner Haut festgepappt.
Mit etwas Wasser und größter Vorsicht schaffte Taehyung es auch diese letzte Schicht zu lösen.
Die frischen, roten Narben wurden sichtbar. Manche waren wieder aufgegangen und bluteten erneut. Mit einem leisen Seufzen desinfizierte der Braunhaarige die wunden Stellen.
"Tut mir leid", flüsterte Yoongi. "Tut mir leid, dass du mich so sehen musst."
"Shh." Taehyung schüttelte den Kopf. "Es ist schon in Ordnung."
Aber nichts war in Ordnung. Yoongi war zu fokussiert auf sich selber, um zu bemerken, dass auch der junge Mann vor ihm immer mehr zerbrach. Der einzige Unterschied zwischen ihnen war, dass Taehyung die Zähne zusammenbiss und alles daran setzte seine Schwäche vor dem Älteren zu verbergen, da er wusste, wie sehr Yoongi ihn jetzt brauchte.
Der Schwarzhaarige hatte seine Barrikaden fallen gelassen und ließ den Jüngeren in seine Welt. Unwissend über die Tatsache, dass das, was er von Taehyung sah, lediglich eine Maske war.
Denn innerlich litt Taehyung. Er litt unter demselben seelischen Schmerz, den Yoongi verspürte. Und er merkte, wie er langsam aber sicher innerlich daran zerbrach.
Die frischen Verbände waren schnell angelegt und Taehyung schenkte Yoongi ein sanftes Lächeln. "Fertig."
Und bevor der Ältere sehen konnte, wie die Fassade des Anderen zu bröckeln begann, drehte Dieser sich weg und stand auf. "Du kannst mich auf deinem Balkon finden. Ich gehe nur kurz eine Rauchen."
Mit diesen Worten verließ Taehyung das Badezimmer. Hätte Yoongi ihm jetzt in die Augen gesehen, hätte er bestimmt den Schmerz wahrgenommen, der sich darin widerspiegelte. Vielleicht hätte Yoongi dem Jüngeren dann noch helfen können, der langsam, aber sicher innerlich starb.
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𝐂𝐈𝐆𝐀𝐑𝐄𝐓𝐓𝐄𝐒【𝐓𝐚𝐞𝐠𝐢】✓
ספרות חובבים𝐃𝐨𝐜𝐡 𝐨𝐛𝐰𝐨𝐡𝐥 𝐁𝐞𝐢𝐝𝐞 𝐠𝐚𝐧𝐳 𝐨𝐟𝐟𝐞𝐧𝐬𝐢𝐜𝐡𝐭𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐮𝐧𝐭𝐞𝐫 𝐒𝐜𝐡𝐥𝐚𝐟𝐦𝐚𝐧𝐠𝐞𝐥 𝐥𝐢𝐭𝐭𝐞𝐧 𝐮𝐧𝐝 𝐌𝐢𝐭𝐭𝐞𝐫𝐧𝐚𝐜𝐡𝐭 𝐬𝐜𝐡𝐨𝐧 𝐥𝐚𝐧𝐠𝐞 𝐯𝐨𝐫𝐛𝐞𝐢 𝐰𝐚𝐫, 𝐡𝐚𝐭𝐭𝐞𝐧 𝐬𝐢𝐞 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐯𝐨𝐫 𝐢𝐧𝐬 𝐁𝐞𝐭𝐭 𝐳...