Die Zweige knackten unter seinen Füßen, wie Knochen kleiner Tiere. Es war trocken und hatte seit Tagen nicht geregnet. Es war eine schwüle und klare Nacht, aber der Mond drang trotzdem nicht durch das Blätterdach. Hier im Wald war es dunkel und es roch nach Moos, Kräutern und den Nadeln der Bäume.
„David?", rief Elio.
Keine Antwort. Doch dann hörte er den Schrei einer Eule. Er riss seine Taschenlampe nach oben und konnte einen alten Uhu auf einem Ast vor sich sehen. Sein Gefieder sah zerzaust aus. Er legte den Kopf schief und sah Elio an. Ein oder zwei Sekunden passierte nichts, dann stieß der Vogel nochmal einen Laut aus und breitete seine Flügel aus. Im nächsten Augenblick war er in der Luft und in der Dunkelheit des Waldes verschwunden. Elio schwenkte seine Taschenlampe wieder auf den Boden vor ihm. Er leuchtete hektisch umher. Es gab hier keinen direkten Weg und es waren auch kein Spuren zu sehen. Er war sich nicht einmal sicher, ob David hier entlanggekommen war. Es gab nur Nadeln und Wurzeln, die aus der Erde ragten.
„David?!", rief Elio ein zweites Mal. Er erschrak darüber wie hell und nervös sich seine Stimme anhörte. Keine Antwort. Nur die Kronen alter Bäume ächzten im Wind. Diesmal hatte nicht einmal der Uhu geantwortet. Es schien, als wäre er allein in diesem Wald. Plötzlich spürte er die Enge zwischen den dichten Bäumen und ein seltsames Gefühl der Machtlosigkeit stieg in ihm auf.
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Das Verlassene Haus
Science Fiction[Band I Im Vortex aus Zeit und Raum] Der Campingausflug zweier Freunde nimmt einen grausamen Verlauf. Als David plötzlich verschwindet und Elio die Bekanntschaft eines sonderbaren Fremden macht, scheinen alle Hinweise zu dem verlassenen Haus auf der...