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Lucy pov.:

Draußen im Flur sah ich schon alle versammelt da stehen. Als ich und Newt bei ihnen ankamen, drückte mir Jorge ohne Ton meinen Rucksack in die Hand und auch Newt bekam seinen von Minho. Auch Sarah stand mit gepackten Rucksack im Gang, abseits von den anderen. "Kann es los gehen?", fragte Jorge und legte seine Hand an den Türgriff. Er bekam Zustimmungen, machte schwungvoll die Tür auf und trat hinaus. Wir hinterher. 

Als ich den trockenen Sandboden betrat und ein paar schritte hinaus in die herunter prallende Sonne machte, spürte ich wie mir die Hitze in den Kopf stieg und mir wurde von dem einem Punkt zum anderen total schlecht. Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig hinter eine Hausecke um mich zu übergeben. Viel kam aber nicht raus.

Als ich wiederkam waren alle Blicke auf mich gerichtet, doch ich streckte nur den Daumen nach oben um ihnen irgendwie mitzuteilen das es mir gut geht. "Das ist ganz normal nach so einer Operation. Keine Sorge.", sagte Sarah und klopfte mir auf die Schulter. "Knapp dan los! Wir dürfen keine Zeit verlieren.", sagte Jorge. 

Wir setzten uns in Bewegung und ich lief mit Newt ein Stück weiter hinten. Ich wusste nicht im geringsten was wir jetzt tuen sollten um Brenda und Thomas wiederzufinden und dies machte mir große Sorge. Was ist wenn sie ganz wo anders rausgekommen sind? Oder wenn ihnen etwas zugetoßen ist? Dennoch wusste Jorge anscheinend ganz genau was er tat, denn er bog siegessicher mal links und dann mal rechts ab. 

"Weist du was er vor hat?", fragte ich Newt der damit beschäftigt war seine Jacke auszuziehen. "Er will diesen Typen finden... diesen... Wie hieß er gleich nochmal?" "Markus?" "Ja, genau den!", sagte er und dann verstand ich Jorges Plan ansatzweise. 

Wir drangen immer mehr in das Stadtinnere ein und man hörte von weitem laute Musik. Die Bässe merkte man schon bis hierher. Als wir um die nächste Ecke bogen kamen uns eine Horde Menschen entgegen. Sie sahen sehr verwildert aus. Ihre zerlumpten Kleider hingen ihnen in Fetzen vom Körper und ihr angestrengtes Schnaufen hörte man auch sehr laut. Ich griff aus Instinkt an mein Holster und umklammerte mit meiner Hand meine Pistole. 

Doch die Cranks schienen uns gar nicht zu bemerken. Sie waren damit beschäftigt sich auf den Beinen zu halten. Trotzdem wechselte unsere Gruppe aus Sicherheitsgründen die Straßenseite. Ich merkte die beängstigten Blicke der anderen und realisierte wie ungewohnt das für sie sein musste. Sie hatten ja vorher nie Kontakt zur Außenwelt gehabt oder besser gesagt keine Erinnerung. Auch Newt wich immer mehr näher an meine Seite und ich schaute ihn an. Er hatte seinen Blick starr an etwas in der Ferne geheftet. Als ich genauer hinsah wusste ich was er beobachtete. Eine schrecklich aussehende Frau wühlte in einem großen Müllcontainer. An ihrer Seite stand ein kleines Mädchen in einen rosanen Mantel gehüllt. Das Kind hatte zerzauste Haare und ein dreckiges Gesicht. Auch die Frau war über und über mit Dreck und Sandstaub bedeckt. Ihre Kleider sahen auch so zerlumpt aus wie die von der Horde Cranks. 

Auch wenn ich solche Anblicke gewöhnt bin, zerriss es mir das Herz sowas zu sehen. Doch was konnte man schon tuen als zu Hoffen das, dass Leid dieser beiden bald vorbei ist? Ich schaute wider Newt an der seinen Blick auf den Boden gerichtet hatte. Schweigend liefen wir nebeneinander her und hingen unseren eigenen Gedanken nach.

Die Musik wurde allmählich lauter und lauter und auch den Bass merkte ich unter meinen Füßen. Woher das nur stammt? Dies erfuhr ich aber bald, denn als wir um die nächste Ecke bogen erblickte ich eine gefüllte Straße voller Menschen. Manche hockten in Gruppen an den Hauswänden andere waren in eine Gruppenschlägerei verwickelt und Wiederrum andere standen in einer kleinen Schlange vor einem Gebäude aus dem, wie es scheint auch die Musik kommt. Jorge lief geradewegs auf dieses Gebäude zu. 

"Ich bin gleich wieder da.", sagte ich zu Newt und beschleunigte meinen Schritt. Bei Jorge angekommen bremste ich ihn ein bisschen ab indem ich ihm meine Hand auf die Schulter legte. Er fuhr erschrocken zu mir rum, doch als er mich erblickte konnte ich Erleichterung  in seinem Blick sehen. Er scheint sehr angespannt zu sein. "Jorge, was hast du vor?", fragte ich ihn um Klarheit in meine verwirrten Gedanken zu bringen. 

"Markus finden.", beantwortete er kurz meine Frage. Doch ich lies nicht locker. "Das ist mir schon klar. Aber was hast du jetzt vor? Wie finden wir ihn? Befindet er sich da drinnen?", sagte ich und deutete mit meinem Finger auf das Gebäude aus dem die Musik schallte. "Ich hoffe es.", antwortete er wieder nur kurz. "Und was hast du vor wegen Brenda und Thomas?", stellte ich die Frage die mir am wichtigsten war. "Lucy, hör zu... ich habe keinen blassen Schimmer wo die zwei sich befinden. Ich kann nur Hoffen das Brenda mir genau zugehört hat als ich ihr meinen Plan erklärt habe. Denn wenn sie dies getan hat, dann befindet sie sich ganz in unserer Nähe. Mehr kann ich nicht tuen.", er drehte sich um und beschleunigte seinen Schritt wieder ohne auf irgend ein Kommentar von mir zu warten. Stumm drehte ich mich auch um und ging wieder hinter zu Newt, der sich neben Pfanne gesellt hatte. Ich stellte mich neben die zwei und Pfanne fragte mich: "Was hat er gesagt?"

Ich wollte ihm eigentlich Antworten aber aufeinmal zuckte ein stechender Schmerz durch meine Wund und ich quietschte kurz auf und krümmte mich ein bisschen. Newt hielt mich erschrocken fest und stützte mich ein wenig. "Oh Gott! Ist alles in Ordnung?", fragte er ein wenig panisch. Ich konzentrierte mich wieder ein wenig auf meine Umgebung und sah das die anderen auch angehalten hatten und mich erschocken anschauten. Sarah eilte zu mir und hockte sich neben mich. "Ich glaube schon.", antwortete ich auf Newts Frage und richtete mich wieder so gut es geht auf. "Wie fühlt es sich an?", fragte mich Sahra. "Wie Seitenstechen bloß schlimmer.", sagte ich und hielt meine beiden Händen an meine Wunde. Sarah schob mein Top ein wenig nach oben um zu schauen ob noch alles in Ordnung ist. 

"Das Plaster sieht noch gut aus. Keine Spur von Blut. Denkst du, du kannst weiter laufen?", sie schob mein Top wieder nach unten und schaute mich an. "Ja, ich denke schon.", sagte ich zaghaft und streckte mich ein wenig. Newt hielt mir eine Wasserflasche vor die Nase und ich nahm sie zittrig in die Hand und trank ein paar Schlucke. Danach ging es mir ein wenig besser. Und wir konnten unseren Marsch fortsetzen. Newt hatte dabei die ganze Zeit seinen Arm als Stütze um mich gelegt. 

Vor dem Partytempel angekommen, konnte ich einige aufgestylte Frauen erkennen die Hand in Hand mit ihren Freundinnen rumalberten andere knutschten an den Hauswänden rum. Der Gestank von Alkohol und Kotze drang mir in die Nase und dieser Geruch schleuderte mich kurz in die Vergangenheit zurück, als Brenda und ich heimlich den starken Schnaps von Jorge geklaut haben. An diesem Abend waren wir beide so dicht das wir gar nichts mehr auf die Reihe bekommen haben. Ich wunder mich immer noch wie wir es geschafft haben uns bis zu Toilettenschüssel zu schleppen um uns dort die Seele aus dem Leib zu kotzen. Ich musste leicht Grinsen als ich daran dachte. Das waren noch Zeiten.


Es tut mir wirklich, wirklich leid das in der letzten Zeit nichts kam. Ich hoffe trotzdem das, das Kapitel euch gefällt. :) 







Das Mädchen// Maze Runner ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt