Kapitel 7 - letzte Nacht

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Diese Nacht würde anders werden. Das spürte Steve, als er einschlief. Er trat durch die Tür und fand sich im altbekannten Zimmer wieder. Tony lag bereits auf dem Bett, und las ein Buch, dass er zuklappte, als er Steve hörte. "Hey!", sagte er, und stand auf, um Steve einen Kuss zu geben. "Hey!", gab dieser zurück, und lächelte leicht. "Spürst du das auch?", fragte Tony. "Dieses beklemmende Gefühl?". Er sah Steve ernst an. Dieser nickte. "Was hast du morgen vor?", wollte er wissen. "Wir gehen zu einer Hydra-Basis, in der sich Johann Schmitt aufhält. Wieso?"

Tony sprach nicht. Er umarmte Steve einfach nur, während seine Gedanken wüteten. Warum war das Schicksal so ungerecht zu ihm? "Was ist?", wollte der Supersoldat wissen, doch eigentlich konnte er es sich denken. Morgen passierte etwas. Etwas, was ihn in der Bevölkerung zum Helden machte. Etwas, was ihm das Leben oder zumindest den Verstand rauben würde. Weshalb er 70 Jahre verschollen sein wird.

"Können wir... einfach kuscheln?", fragte Tony, und schon lag er auf dem Bett. Steve kam dieser Aufforderung nur zu gerne nach, und legte sich neben ihn.

Diese Nacht schliefen sie nicht. Diese Nacht redeten sie nicht. In dieser Nacht lagen sie einfach da, und genossen die Anwesenheit des Anderen. In dieser Nacht wurde ihnen noch einmal gezeigt, wie sehr sie den Anderen brauchten und liebten. In dieser Nacht wichen sie keinen Millimeter vom anderen ab. Sie lagen da, und umarmten sich, Halt beim jeweils anderen suchend. Beide stellten sich die Frage, wie Tony ohne Steve leben sollte. Beide wussten keine Antwort darauf.

Irgendwann begann Tony zu reden: "Weißt du Steve... Ich hab keine Ahnung, wie den Alltag überstehen soll, wenn du nicht da bist. Ich denke... Ich werde einfach untergehen... Wir kennen uns erst seit einigen Wochen, aber ich muss wohl zugeben, dass du mir erst wahnsinnig ans Herz gewachsen bist, und dich dann langsam auch dort eingeschlichen hast. Ich weiß nicht, ob ich jemals jemanden wieder so lieben könnte, aber ich habe echt keine Ahnung. Ich denke nicht. Es gibt jemanden wie dich nur einmal. Sei stolz drauf. Du bist schließlich Amerikas erster Superheld! Ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, dich noch einmal zu sehen. Auch wenn es noch sein könnte. Aber es sind fast 70 Jahre. Keiner weiß, wo du bist oder warst. Aber lass dir eins gesagt sein: Ich werde suchen!"

"Danke!", flüsterte Steve. "Ich denke, die Aktion ist genauso hilfreich für dich wie für mich, oder?", fragte Tony dann, und sah den Captain an. "Bitte... Gib die Hoffnung nicht auf!", bat Steve Tony, und nahm ihn in den Arm...

Als Steve Bewegungen am Rande seines Bewusstseins mitbekam, setzte er sich auf. "Ich habe nicht mehr lange!", teilte er Tony mit. Dieser setzte sich ebenfalls hin, gegenüber von Steve. Er griff nach seinen Händen. "Pass auf dich auf!", flüsterte er, und verlor eine Träne. "Mach ich!", versprach Steve ernst. "Machs gut! Ich liebe dich!", sagte er, und sah Tony an. "Ich dich auch!", gab dieser zurück, und vergoss noch zwei Tränen. Dann wurde Steve aus dem Schlaf gerissen.

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