Teil XIV

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Bei seinen Worten prickelte es bei ihr stark in der Magengegend. Ihr wurde bewusst, wie viel Verantwortung in dieser Aufgabe steckte und dass das ganze ihr Leben kosten könnte. Zekrom merkte ihre plötzliche Unsicherheit. "Du musst dich entscheiden, ob du weiter machen willst, oder lieber wieder nach Hause zurückkehren möchtest. Ich würde dir keinesfalls die Erinnerungen an das ganze nehmen lassen und Drageona kann dich auch jederzeit besuchen kommen. Ich möchte dich nicht dazu zwingen, dich hier in Gefahr zu begeben. Du wirst viele Aufgaben erhalten und manche davon können äußerst gefährlich werden. Allerdings wirst du auch lernen, was es heißt ein Pokémon zu sein. Du wirst diese Welt sehen und kennenlernen. Du wirst hier sehr viel Freiheit haben und viele neue Freunde finden. Ich werde dir keinen Zeitlimit geben, wann du diese Entscheidung zu fällen hast. Ich werde dir so viel Zeit geben, wie du brauchst und ich möchte, dass du dir diese Entscheidung gut durchdenkst".

Kiara ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen und nickte anschließend langsam. Zekrom ging allerdings nicht mehr weiter darauf ein, drehte sich um und lief langsam zum Schloss zurück. Kurz bevor er allerdings außer Hörweite war, drehte er sich noch einmal um. "Bis zu deiner Entscheidung werden wir trotzdem weiterhin trainieren. Du kannst jederzeit das Schloss verlassen, allerdings möchte ich, dass du das in der Gestalt als Zacian machst und dich nicht außerhalb des Schlosses verwandelst. Wir dürfen nicht riskieren, dass Reshiram weder erfährt, dass du deine Erinnerungen wiederhast und in diese Welt zurückgekehrt bist, noch dass du in Wahrheit ein Legendäres Pokémon bist. Sie darf das unter keinen Umständen erfahren, denn sonst bist du nirgendwo mehr sicher". Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand aus ihrem Blickfeld.

Kiara sah ihm wortlos nach. Seine Worte haben ihr Angst gemacht, aber sie verstand, dass er Recht hat. Reshiram sollte echt nicht erfahren, wer sie ist und dass sie wieder hier ist, sonst hätte sie ein echtes Problem. Sie blickte sich ein wenig auf dem Trainingsgelände um. Dieser war von außen und von oben durch eine Art unsichtbare Mauer geschützt. Vom Gelände her aus kann man zwar nach außen blicken, allerdings ist er von außen her unsichtbar und wenn man diesen von außen betrat, kommt man dort wieder an, wo man hergekommen ist.

~

Wenig später war Kiara ebenfalls wieder im Schloss und lief auf ihr Zimmer. Dort angekommen traf sie auf Drageona und erzählte ihr von der Wahl, welche sie treffen musste. Diese sah sie mitfühlend an, welches Kiara als sehr abstoßend empfand. Sie hasste es, wenn jemand Mitleid mit ihr hatte. Sie fühlte sich dann immer so schwach und hilflos. "Bitte schaue mich nicht so an, du weißt dass ich das nicht leiden", stieß sie etwas genervt aus.

"Oh tut mir leid, habe ich ganz vergessen. Aber ganz ehrlich, ich verstehe es vollkommen, dass du jetzt verwirrt bist und nicht weißt, welche Entscheidung du als richtig empfinden sollst. Diese Entscheidung kann dir auch niemand abnehmen. Du musst auf dein Herz nehmen und vergiss den Verstand. Du musst die Entscheidung wählen, welche du dir zu tiefsten Herzen wünschst. Es wird immer Momente geben, in welchen du deine Entscheidung bereust, aber wenn dieser Moment vorbei ist, wirst du froh sein, diese Entscheidung getroffen zu haben", erklärte sie und sprang neben ihr aufs Bett.

Nun war Kiara doch froh, mit Drageona darüber geredet zu haben. Sie lächelte leicht. "Ich danke dir für das Gespräch. Ich werde ein paar Tage darüber nachdenken und dann einfach auf mein Herz hören. Es wird keine leichte Entscheidung, mein Leben wird komplett auf dem Kopf gestellt werden, wenn ich hier bleibe, allerdings würde ich endlich was aus meinen Leben machen und auch mal was erleben. Eigentlich ist dies das Leben, wie ich mir es schon immer vorgestellt habe. Ich weiß, dass das jetzt etwas komisch klingt, aber ich wollte noch nie ein langweiliges Leben, wo es nur um Schule, Ausbildung und Arbeit geht", kam es schließlich aus ihr heraus.

Drageona legte ihren Kopf auf Kiaras Schoß. "Überlegt dir diese Entscheidung gut. Es gibt dann kein zurück mehr und es könnte dich das Leben kosten. Allerdings wirst du hier Erfahrungen machen, welche du als normaler Mensch nie machen würdest. Du würdest als Pokémon ausgebildet werden und Dinge erleben, von welchen du nur träumen konntest", erläuterte es. Kiara biss sich auf die Unterlippe und dachte erneut über diese Worte nach. sie musste zugeben, dass Drageona und auch Zerkom Recht haben. Sie würde hier so viel erleben und das leben, was sie eigentlich ist-ein Pokémon. Sie würde von Zekrom höchstpersönlich ausgebildet werden und immer stärker werden. Außerdem würde sie vielleicht auch die Wahrheit über sich herausfinden. Ihre Herkunft und Familie. Denn die Eltern, von denen sie dachte, dass sie mit ihnen verwandt ist, sind nicht wirklich ihre Eltern. So viel ist nun klar. Ob sie auch eine Schwester oder einen Bruder hat?

Bei diesen Gedanken, begann ihr Körper vor Aufregung zu prickeln. Sie würde all dies herausfinden und schon der Gedanke daran, war ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Allerdings war dies alles äußerst gefährlich und könnte tödlich für sie enden. War es dies wirklich wert?

"Kiara, noch da?", riss Drageona sie aus den Gedanken. Diese schüttelte sich wirr den Kopf. "Äh ja, ich war nur Gedanken versunken. Komm lass uns runter gehen, es gibt gleich essen", meinte sie schnell und sprang auf. Rasch folgte Drageona ihr nach unten. Dort sah sie ihre Freunde schon an einem Tisch sitzen. Leider war Lisa zur Zeit auf der Erde und konnte so nicht hier sein. Ihr Herz machte einen Sprung, als sie Listan sah. Sie fühlte, wie ihre Wangen augenblicklich rot wurden und war wie gebannt von seinem Anblick.

"Äh Kiara, wollte wir nicht Essen holen? Die anderen sind gleich fertig", riss Drageona sie wieder in die Realität zurück. "Was? Ja, komm", stammelte sie kurz etwas verwirrt und rannte schnell zum Buffet. Dort schnappte sie sich ein Teller dampfender Nudeln mit Bolognese und einer extra Portion Käse und setzte sich zu ihren Freunden. Erst jetzt bemerkte sie wieder, wie hungrig sie war und hörte ihren Magen knurren. Listan, welcher dies gehört hatte, musste augenblicklich grinsen. Kiaras Kopf wurde heiß und sie beugte sich schnell über ihren Teller, um zu essen und Listans Blick zu entwischen.

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Pokémonherz 2-Der dunkle Sturm (Beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt