Pokémonherz 2-Der dunkle Sturm (Beendet)

Kapitel VII

Drageona erschien, nachdem sie den Pokéball geworfen hatte. Schwerthold sah sie überrascht an. "Wo gibt es denn sowas?", wunderte er sich.

Dann befahl er seinem Pokémon, wieder Eisenschädel einzusetzen. "Stopp Ceasurio mit Flammenwurf und dann beende es mit Drachenpuls", erwiderte sie nur.

Kurze Zeit später war Ceasurio dann besiegt. Schwerthold war nun nicht mehr so siegessicher. "Noch habe ich noch nicht verloren", sagte er, ehe er sein Tectass herausholte.

Auch dieses konnte sie schnell besiegen und ebenso sein letztes Pokémon. Schwerthold sah sie böse an, dann verschwand er zusammen mit Schildrich. Erleichtert atmete Kiara auf.

"Zum Glück haben wir es geschafft", murmelte sie. Listan sah sie nachdenklich an. "Das mit Drageona war sehr riskant", murmelte er.

"Ja, das stimmt, aber ich hätte sonst kein anderes Pokémon gehabt, welches eine Chance gehabt hätte", rechtfertigte sie sich.

Drageona sprang sie an und warf sie um. "Kannst du mir mal bitte erklären, was ihr hier zu suchen habt? Was hättet ihr gemacht, wenn Reshiram ihr aufgetaucht wäre?", schimpfte sie weiterhin.

Kiara sah sie genervt an. "Genau das ist der Grund, warum ich dir nichts davon erzählt hatte. Ich lebe mein eigenes Leben und du kannst mich nicht davon abhalten, etwas zu tun, was mir am Herzen liegt. Du weißt überhaupt nicht meine Beweggründe, also misch dich da nicht ein", fauchte sie wütend, dann schickte sie Drageona wieder in ihren Pokéball.

Listan sah sie vorwurfsvoll an. "Ich kann dich ja verstehen, dass du davon genervt bist, aber du hättest doch nicht gleich so ausrasten müssen. Drageona will doch nur, dass dir nichts passiert", erklärte er.

"Ja und genau das nervt mich! Ich bin doch kein kleines Kind mehr, auf was man aufpassen muss!"

Mit diesen Worten ging sie zu dem Plateau. Dort lag ein Schild und ein Schwert. Sie runzelte die Stirn und sah das Schwert an. Irgendeine mystische Macht strahlte von ihm aus.

Sie ging langsam zum Schwert hin und hob es auf. Unbeschreiblich große Energien schossen durch ihren Körper und es prickelte angenehm. Sie sah das Schwert an und spürte, dass es ihr irgendwie sehr bekannt war, aber sie wusste nicht woher.

Ratlos zuckte sie mit den Schultern und ging wieder zu Listan. Ihre Wut und ihre Ungedult waren wie verflogen. Schnell rief sie Drageona heraus. "Es tut mir leid, dass ich vorhin so ausgerastet bin. Ich weiß auch nicht, was mit mir los war", murmelte sie leise.

Drageona lächelte leicht. "Schon in Ordnung. Du hast ja irgendwo auch recht. Das war echt bescheuert von mir", gab sie zurück.

Kiara lächelte. "Danke." Listan räusperte sich. "Ich will diesen Moment ja nicht zerstören, aber wir sollten langsam wieder nach Hause". Kiara nickte zustimmend, allerdings griff sie gerade in die Hosentasche, in welcher normalerweise ihr Bindungsstein zu Drageona war und bemerkte, dass er fehlt.

"Äh... Leute?", begann sie mir aufsteigender Panik. Listan drehte sich zu ihr. "Was ist denn?", fragte er verwundert.

Kiara schluckte kurz. "Ich glaube, ich habe den Bindungsstein von Evoli hier irgendwo verloren", gab sie zu.

Listan sah sie tadelnd an. "Das kann doch nicht dein Ernst sein. Du verlierst so etwas wichtiges?"

Sie seufzte. "Ich weiß doch auch nicht, wie ich den verlieren konnte", brummte sie und begann, nach dem Stein zu suchen-erfolglos. Sie suchten eine ganze Stunde lang nach dem Stein, konnten ihn aber einfach nicht finden.

Aber das war nicht das Einzige, was eigenartig war. Sie spürte überhaupt keine Verbindung mehr zu Drageona, nicht mehr ihre Kraft und Attacken. Als wäre Drageona ein völlig fremdes Pokémon.

Dieses schien dies auch bemerkt zu haben, denn sie blickte Kiara ratlos an. "Ich glaube, dass ich den Bindungsstein nicht verloren habe, sondern dass er sich einfach aufgelöst hat", wandte sie sich schließlich wieder an Listan.

Dieser runzelte die Stirn. "Aber wie kann das sein? Das ergibt überhaupt keinen Sinn und dieser Fall ist auch noch nie aufgetreten. Zumindestens nicht einfach so", erwiderte er verwirrt.

Kiara nickte zustimmend. "Lass uns das bitte vorerst Geheim halten. Zumindestens bis wir mehr wissen", bat sie die beiden, welche nach kurzen Zögern nickten. "Und was machen wir mit dem Schwert?", erhob sich nun Drageona wieder.

"Wir nehmen es am besten mit und verstecken es sicher", entschied sich Kiara.

~

Im Schloss angekommen, verstaute sie das Schwert zwischen ihren Klamotten. Ich hoffe, dass sich niemand so sehr für meine Sachen interessiert, dass er das Schwert findet, dachte sie mit einem Grinsen.

Listan sha zu ihr und runzelte kurz die Stirn, ehe er aus ihren Zimmer ging. Kiara rief Drageona in ihren Pokéball und setzte sich aufs Bett. Vielleicht hatte sie es nicht gezeigt, aber sie machte sich große Sorgen über die Vorkommnisse. Sie fühlte sich so schwach und Hilflos und langsam hatte sie auch das Gefühl, dass es es etwas mit dem Schwert zu tun hatte.

Seufzend stand sie auf, nahm das Schwert wieder raus und betrachtete dieses. Es war schon sehr alt und teils verrostet. Außerdem war die Spitze schon abgebrochen.

Am Griff waren leichte Klauenspuren erkennbar und an der Schneide standen komische Zeichen, welche sie nicht identifizieren konnte.

Sie fühlte eine tiefe Verbindung zu dem Schwert, welche sich wie ein Teil von ihr selbst anfühlte. Schnell ließ sie dieses verwirrt los und legte es wieder in die Schublade.

Schweigend lief sie dann zum Speisesaal, welcher allerdings randvoll war. Da ihre Freunde noch nicht da waren, setzte sie sich zu einem anderen Jungen. "Äh... Ich hoffe es macht dir nichts aus, wenn ich mich zu dir setze", stammelte sie leicht.

Der Junge lächelte. "Nein, setze dich ruhig", erwiderte er. "Danke", murmelte sie. "Ich heiße übrigens John", stellte er sich vor. "Und ich bin Kiara", lächelte sie schließlich auch.

Plötzlich betrat Listan den Speisesaal und sein Blick schoss zu Kiara und John und verfinsterte sich. Als er sich zu ihnen setzte, blickte er John finster an, als würde er ihn am liebsten umbringen wollen.

Sie musste sich ihr Lachen verkneifen. Ist sie Eifersüchtig?, fragte sie sich. John runzelte die Stirn. "Ist irgendwas?", fragte er trocken. "Nein, alles gut", knurrte er.

Oh man, sind die beiden etwa in mich verliebt?

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