Kapitel 16: I know you'll be there

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Sie hatte tatsächlich die ganze Nacht durchgeschlafen, und auch die darauffolgende, in welcher Samu in einem Extrabett neben ihr Platz gefunden hatte und einfach für sie da war.
Sei es, um ihr etwas zu trinken zu holen, ihr Klamotten aus dem Haus zu holen, oder einfach nur um sie festzuhalten.
Der Schock hatte noch einige Zeit tief in den Knochen der beiden Sänger gesteckt, sodass die Ärzte ihnen immer wieder versichern mussten, dass alles in Ordnung war. Mit Yvonne, und mit dem Baby.
Sie hatten ihnen erklärt, dass der Abortus imminens durch eine Entzündung in Yvonnes Körper entstanden war, die niemand hätte verhindern könne, so unbemerkt, wie sie sich einschlich, dass aber mit etwas Schonung und viel Ruhe, alles glatt gehen würde und sie in etwas über 5. Monaten ein gesundes Kind im Arm halten würden.
Dies bedeutet aber auch, dass Yvonne die Show unmöglich fortsetzen konnte und so hatten sie das Team bereits gestern informiert, dass sie dieses Jahr nicht als Coach zurückkehren würde. Dass alle bei The Voice verständnisvoll reagiert hatten, stand außer Frage, schließlich hatten sie sich alle Sorgen um die Sängerin gemacht und bangten um das Leben des kleinen Geschöpfs, welches in ihr heranwuchs. Nur das Beste hatten sie ihr gewünscht und ihr für nächstes Jahr einen Platz auf dem roten Stuhl angeboten, welche Zusage sie aber erstmal dankend verschoben hatte, da sie ja dann nicht mehr nur zu zweit sein würden.
Dennoch musste die Show bald weitergehen und die Produktion konnte nicht ewig aufgehalten werden, weshalb Samu drei Tage nach Yvonnes Zusammenbruch bei ihr im Zimmer saß und auf dem Bett ihre Hand hielt.
„Are you sure, that I should go? I am very optimistic that I could postpone the day for one more day, if I asked.", fragte er mit unsicheren Augen, doch Yvonne nickte nur mit einem zaghaften Lächeln.
"Mir geht es gut, Samu. Es kann nichts mehr passieren und du weißt, dass ich sowieso heute entlassen werde und dann den ganzen Tag nichts weiter machen werde, als auf dem Sofa zu liegen und zu lesen."
Ihre Augen verrieten ihm, dass sie aufrichtig war und ihre Aussage ernst meinte, doch er wollte sie nicht alleine lassen. Was war, wenn doch noch irgendetwas passieren würde und er war nicht da, um ihr zu helfen? Allein die Vorstellung, dass die Schmerzen zurückkamen und sie alleine in ihrem Haus auf der Erde kauerte, ließ eine bittere Gänsehaut über seinen Rücken jagen und ihn vehement den Kopf schütteln.
„No. You know what? I will call them right now and tell them that Rea should replace us for this season.", meinte er als stünde seine Entscheidung fest und war bereits dabei mit seiner freien Hand sein Handy aus der Hosentasche zu ziehen.
Sofort erkannte Yvonne was los war und dass die Angst ihn immer noch nicht losgelassen hatte, weshalb sie seine Hand ein wenig stärker drückte und damit seine Aufmerksamkeit auf sich zog.
„Wenn du dich dann besser fühlst kann ich meine Mutter fragen, ob sie die ganzen Stunden, die du nicht da bist, bei mir bleibt. Aber sag die Show nicht ab. Das ist wirklich nicht nötig!"
Yvonnes Mutter hatte sowieso angeboten vorbeizukommen und ein paar Tage in Berlin zu bleiben, um sich um sie zu kümmern. Bereits gestern war sie angereist und hatte sich in einem nahe gelegenen Hotel eingenistet. Da würden diese paar Stunden mehr nun auch keinen Unterschied mehr machen.
Samu begann sichtlich zu überlegen, ob dies so sinnvoll war und ob er das wirklich mit seinem Gewissen hätte vereinbaren können, als Yvonne dies erkannte und deshalb noch ein bisschen weiter auf ihn einredete.
„Bitte, Samu. Es reicht schon, dass ich dieses Jahr nicht mehr teilnehmen kann, da musst du nicht auch noch auf The Voice verzichten.."
„but I..."
„Und bevor du jetzt weiterredest, ja, ich weiß, dass du das sofort für mich tun würdest. Aber mach es für mich, wenn du es schon nicht für dich tun kannst. Ich hätte die Show auch gerne weiter gemacht und wenn du dabei bist, ist es dann fast so, als wäre ich es auch. Ich muss mich sowieso ausruhen und ob du mir jetzt dabei zusiehst, wie ich lese, oder nicht, macht auch keinen Unterschied."
Einen kleinen Unterschied machte es zwar doch, da sie sich in seiner Nähe immer besser fühlte und wusste, dass sie sicher war, aber es kam ihr doch ein wenig egoistisch vor ihn deshalb zu bitten zu Hause zu bleiben.
Schwer überlegend, atmete Samu aus und begann sanfte Kreise auf ihrem Handrücken zu ziehen.
„Du bist dir wirklich sicher?", fragte er mit der letzten Hoffnung, dass sie nein sagen würde, aber sie bejahte es.
Es war nicht so, dass er nicht zurück zu The Voice wollte, aber er hatte einfach nur Angst dass ihr in der Zwischenzeit etwas passieren könnte und auch ein schlechtes Gewissen, schließlich hatte auch er offensichtlicher Weise zu der Schwangerschaft beigetragen. Doch er gab sich geschlagen und erfüllte ihr ihre Bitte und lehnte sich nochmal zu ihr nach unten, um einen sanften Abschiedskuss auf ihre Lippen zu hauchen, welchen sie etwas zu lange erwiderte. Langsam machte er sich auf den Weg, denn zu spät war er sowieso schon, blieb dann aber doch nochmal kurz im Türrahmen stehen.
„Du bist dir reaaally sicher.", und als dann einfach nur ein Kissen in seine Richtung geflogen kam, musste er ebenso wie sie auflachen und verabschiedete sich lächelnd von Yvonne, um ins Studio zu fahren.
Es dauerte auch keine zwei Stunden, bis Yvonnes Mutter sie schon aus dem Krankenhaus abholte und wartete, bis der Arzt sie offiziell entließ, um sie nach Hause fahren zu können.
Und es wurde genauso langweilig, wie die gebürtige Erfurterin es erwartet hatte.
Tatsächlich hatte sie sich ein paar Stunden auf das Buch in ihren Händen konzentrieren können, während ihre Mutter das große Verlangen verspürt hatte ihre Küche umzusortieren.
Yvonne war dabei bald verrückt geworden, besonders als ihre Mutter nicht auf sie hören wollte, als sie meinte, dass alles schon seine Ordnung hatte. Doch letztlich wusste sie, dass ihre Mutter es nur gut meinte. Auch wenn sie kein kleines Kind mehr war, dass bemuttert werden musste.
Nein..sie war kein kleines Kind mehr, sondern würde selbst bald das Glück erleben dürfen Mutter zu werden. Einen Traum, den sie gehabt hatte, seit sie klein war, aber nach der Trennung von ihrem Ex schon fast als abgeschlossen und unerreichbar abgetan hatte.
Schon lustig, wie das Schicksal manchmal so spielte.
Ganz automatisch legte Yvonne eine Hand auf ihren kleinen Bauch, welcher durch das blaue T-Shirt, welches sie trug, sogar etwas sichtbar war, und ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus.
Dieses kleine Geschöpf war wirklich ein Wunder.
Wahrscheinlich war auch genau dies der Grund gewesen, warum sie ihrer Mutter nicht an die Gurgel gegangen war, denn der Arzt hatte ihr ausdrücklich Ruhe und keine Aufregung verordnet.
„Yvonne, soll ich die Töpfe in den Hängeschrank packen, oder lieber neben der Spüle verstauen?"
Die Frage ihrer Mutter drang ihr aus dem Nebenzimmer ins Ohr, während sie selbst noch immer auf dem Sofa saß. Das Buch mittlerweile neben sich auf dem Tisch und ihre Hand noch immer liebevoll über ihrer kleinen Erbse.
Sogleich musste Yonne die Augen zusammenkneifen und ein Mal entnervt ausatmen.
„Ich verspreche dir, ich werde versuchen dich nicht so oft in den Wahnsinn zu treiben..", flüsterte sie in Richtung ihres ungeborenen Kindes, bevor sie ihrer Mutter antwortete.
„Ist mir egal, Mutter. Mach was du für richtig hältst!"
„Ich werde es sowieso die nächsten Tage nochmal umräumen.", sprach sie dann hingegen wieder leiser zu sich selbst und musste bei der Vorstellung, wie ihre Mutter darauf reagieren würde grinsen.
„Hast du noch was gesagt?", fragte die blondhaarige Frau auf einmal, als sie ihren Kopf durch die Tür streckte, weil sie meinte noch ein Murmeln von Yvonne gehört zu haben, aber dieses nicht verstanden hatte.
Etwas erschrocken darüber, dass ihre Mutter sie noch gehört hatte, gingen Yvonnes Augen ein Stück auf und sie war in diesem Moment froh, dass sie mit dem Rücken zur Küchentür saß.
„Nein. Ich habe sonst nichts mehr gesagt.", flunkerte sie und ihre Mutter schien dies Gott sei Dank einfach so hinzunehmen.
Noch ein, zwei Mal hörte Yvonne es in der Küche rumpeln, bevor sie dann erst an den Schritten und dann an ihrer Erscheinung, erkennen konnte, dass ihre Mutter sich zu ihr gesellen wollte.
Nicht auszumalen, was ihre Mutter zu ihrem Bekenntnis sagen würde, wenn sie sich doch gerade so viel Arbeit machte.
Scheinbar war sie mit dem auf den Kopf stellen ihrer Küche fertig und setzte sich nun neben ihre Tochter, wobei diese ihre Beine, die in angewinkelter Position auf dem Sofa lagen etwas bei Seite ziehen musste. Doch dies tat Yvonne auch gerne, denn trotz der kleinen Meinungsverschiedenheiten und der neugierigen Charakterzüge ihrer Mutter, die sie manchmal in den Wahnsinn trieben, liebte sie sie von ganzem Herzen. Genauso, wie sie ihr Kind liebte.
Yvonne war so in Gedanken daran, wie froh sie doch war ihre Familie zu haben, dass sie gar nicht bemerkte, dass ihre Hand noch immer auf ihrem Bauch ruhte. Erst als sie den Blick ihrer Mutter sah und hörte, wie diese ein verträumtes „Hach...", über die Lippen brachte, realisierte Yvonne ihre Geste und musste verlegen auflachen. Ihre Hand nahm sie jedoch nicht von Ort und Stelle, sondern begann beruhigende Kreise auf ihrem Babybauch zu ziehen.
Das Spannungsgefühl war zum Glück so gut wie verflogen und nur noch ab und zu pikste es hier und da mal, aber da der Arzt gesagt hatte, dass dies kein Grund zur Sorge sei, war Yvonne voller Optimismus.
„Ich weiß noch..., bevor du zur Welt gekommen bist, da haben dein Vater und ich dir jeden Abend etwas vorgesungen, auch wenn wir uns gar nicht sicher waren, ob du uns hören konntest.", begann die ältere der beiden Frauen mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu erzählen, was Yvonne überrascht zu ihr aufschauen ließ.
„Das hast du mir nie erzählt...", entgegnete sie ihrer Mutter ebenfalls mit einem Lächeln. Es war schön über ihre eigenen Erfahrungen mit der Schwangerschaft zu hören, schließlich hatte Yvonne selbst die Hälfte ihrer eigenen noch vor sich.
„Oh ja..", lachte ihre Mutter aufgeregt und lehnte sich dann etwas im Sofa zurück.
„Jeden Abend und jeden Morgen, sobald wir wussten, dass ich mit dir schwanger war. Und wir haben wirklich nicht die aller besten Stimmen...", lachte sie, woraufhin Yvonne sofort miteinsteigen musste. Ja, ja, das wusste sie, denn sie hatte ja genügend Jahre mit ihren Eltern verbracht.
„aber das war uns egal. Wir fanden es einfach schön,...also die Vorstellung, dass du uns da drin vielleicht doch hören könntest."
Während sie dies erzählte suchte sie den Blick ihrer Tochter und machte dann mit ihren Augen eine fragende Geste, die Yvonne sofort verstand und nur schüchtern nicken ließ. Ihre Mutter lächelte und legte dann behutsam eine Hand neben Yvonnes auf ihren Bauch, bevor sie weitererzählte. Ein freudiges Gefühl überkam die ältere Frau, als sie sich einmal mehr ins Gewissen rief, dass sie doch tatsächlich bald Oma werden würde. Kein Wunder, dass ihr Herzschlag bei dieser Vorstellung einen Hüpfer machte.
„Wir waren so glücklich...und sind es noch!", hatte sie das dringende Bedürfnis klarzustellen, obwohl Yvonne das natürlich wusste.
„Ich gebe mir manchmal sogar selbst ein wenig die Anerkennung dafür, dass du Sängerin geworden bist.", zwinkerte sie ihrer Tochter dann zu und nahm ihre Hand wieder runter, bevor dieser Moment doch noch seltsam wurde. Aber ihr Mutter- und baldiges Omaherz schlug einfach zu doll, als dass sie diese Gelegenheit nicht wenigsten für einen kurzen Moment ausgenutzt hätte.
Yvonne musste über den Kommentar ihrer Mutter lachen und schüttelte etwas belustigt den Kopf, bevor sie ihre Mutter spielerisch mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.
„Und die Schauspielerei habe ich dann von...", doch sie brauchte gar nicht aussprechen.
„Ohja, die hast du definitiv von deinem Vater! Der kann so ein Schuft sein, wenn er will und bekommt dann auch noch immer genau was er will."
Natürlich meinte ihre Mutter, das nicht so besonders ernst, sondern auf eine scherzhafte Art und Weise, doch es tat Yvonne unglaublich gut endlich mal wieder so ausgiebig zu lachen.
Die letzten drei Tage waren hart gewesen, für sie und auch für Samu, weshalb sie sich eher um ernste Angelegenheiten gekümmert hatten, um auf jede mögliche Überraschung vorbereitet zu sein. Was auch gut und richtig war, schließlich ging es um ihr gemeinsames Baby, aber dennoch war es umso schöner mal wieder so herzlich lachen zu können und sich einfach keinen Kopf machen zu müssen.
So unterhielt sich das Mutter-Tochter-Gespann noch eine ganze Weile über Gott und die Welt und irgendwelche wirklich peinlichen Anekdoten aus Yvonnes eigener Kindheit, die sie schon fast verdrängt hatte, als sie einen Schlüssel im Schloss hörten und der blondhaarige Finne leise zu ihnen ins Wohnzimmer trat.
„Am I interrupting?", fragte er im Scherz, als er die beiden lachen sah und wechselte mit einem feinen Lächeln einen Blick zwischen Mutter und Tochter hin und her.
Er trug noch immer seine dunkle Jeans vom Dreh, hatte aber einen grün-weißen Pullover gegen sein Hemd eingetauscht. Nicht einmal seine Schuhe hatte er ausgezogen, als er Mutter und Tochter schon vom Flur aus gehört hatte, denn dafür war er viel zu erfreut.
Er war froh dieses Geräusch endlich mal wieder zu hören. Dieses schöne Lachen, dass sein Herz jedes Mal unwillkürlich höher schlagen ließ, denn er hatte es die letzten Tage viel zu sehr vermisst.
Doch während Yvonne ihm sogleich freundlich verneinte und sie ihre Hand etwas vor ihren Mund hielt, da sie noch immer lachen musste, stand ihre Mutter mit leuchtenden Augen auf und schloss Samu voller Energie in ihre Arme. Der Finne erwiderte die Umarmung sofort und drückte Yvonnes Mutter kurz an sich, bevor sie die Umarmung lösten und er einfach nur einen Arm um ihren Rücken legte.
„Samu, mein Lieber, du störst nie!", entgegnete die Blondine sogleich und setzte einen theatralischen Blick auf. „Du weißt, dass ich dich immer gerne sehe und am liebsten noch viel öfter sehen würde."
Ohja, dass tat sie. Manchmal sogar so gerne, dass Yvonne sich fragte, ob sie nicht lieber Samu als ihren Sohn gehabt hätte.
Natürlich nicht ernsthaft...
Dass Yvonnes Mutter mit ihrer Aussage darauf anspielte, dass sie sie und ihren Vater so selten in Erfurt besuchten, erkannte Yvonne sofort und musste ein wenig mit den Augen rollen.
„Mutter, du weißt..."
„jaja, ich weiß es ist schwierig. Und ich wollte euch damit auch gar keine Vorwürfe machen. Ich wollte nur sagen, dass ich mich freuen würde, wenn ihr demnächst vielleicht doch mal wieder vorbeikommt. Vielleicht nach dem The Voice Dreh, denn dann werdet ihr ja wohl beide erstmal ein bisschen Zeit haben, oder nicht?"
Die Stimme von Yvonnes Mutter klang tatsächlich keines Wegs vorwurfsvoll, sondern eher einfach hoffnungsvoll, weswegen Samu und sie sich auch nur einen Blick zuwarfen und ihr dann sagten, dass sie es sich überlegen würden.
Das reichte ihrer Mutter schon und sie grinste zufrieden, bevor sie sich nach einiger Zeit von Samu löste und sich ihr Handy vom Wohnzimmertisch schnappte.
„Soo...", meinte sie nur und schaute dann erst nochmal zu Samu, bevor sie wieder zu Yvonne schaute. „Dann werde ich euch zwei Hübschen wohl mal alleine lassen und euch euren gemeinsamen Abend genießen lassen."
Yvonne war etwas verwundert von der plötzlichen Reaktion ihrer Mutter und schaute sie auch dementsprechend an, als sie fragte, ob sie nicht noch zum Abendessen bleiben wolle. Doch diese schüttelte nur den Kopf.
„Nein, nein, genießt ihr euren Abend. Diese paar Stunden mit mir reichen dir wahrscheinlich jetzt schon für die ganze Woche.", scherzte sie mit einem belustigten Blick auf ihre Tochter und sprach dann wieder in Richtung Samu. „Und dich sehe ich ja auch Morgen, wenn wir alle gemeinsam nach den Drehs im Restaurant essen gehen. Dann können wir in aller Ruhe quatschen. Es ist ja auch schon spät.", wandte sie sich heraus, als sie einen haschen Blick auf die Uhr ihres Handys warf.
Yvonne war noch immer etwas verunsichert. „Bist du dir ganz sicher? Du kannst wirklich gerne noch mit uns essen..."
„Ach was, Kind. Genießt die Zeit, die ihr noch zu zweit habt, auch wenn es zu dritt natürlich genauso schön sein wird. Wenn nicht noch schöner!....aber...eben anders." Und mit diesem Satz hatte sie ihre Tochter auch schon in eine Umarmung verfangen und drückte ihr einen knappen Kuss auf die Stirn, bevor sie auch Samu nochmal fest in die Arme schloss.
Sie hatte diesen Finnen in ihr Herz geschlossen, seit sie ihn kennengelernt hatte. Und das war noch 2016 gewesen, bevor er und Yvonne zusammengekommen waren. Sie und ihr Mann hatten Yvonne damals besucht und als die beiden sie zur Überraschung in ihrer Garderobe abholen wollten, hatte sie sich gerade erheitert mit Samu unterhalten und so sehr gestrahlt, wie lange nicht mehr.
Bereits da hatte sie gewusst, dass er der richtige für ihre Tochter war, doch dass sollte sie schön selbst herausfinden.
„Should I drive you to your hotel? It is already dunkel draußen.", fragte Samu noch höflich und riss Yvonnes Mutter damit aus ihren Gedanken, als sie schon halb auf dem Weg in den Flur war.
„Ach wo...das werde ich schon noch schaffen.", lachte sie. „Schließlich muss mein Leihwagen ja auch irgendwie wieder zurückkommen."
Yvonne und Samu wechselten einen vielsagenden Blick, der der Älteren nicht unentdeckt blieb. Und so beruhigte sie ihre Hektik wieder etwas, indem sie tief durchatmete, bevor sie sich ihren Schal umlegte und sich noch einmal zu den beiden umdrehte.
„Wirklich, Kinder...macht euch einen schönen Abend. Wir telefonieren Morgen nochmal, oder sehen uns ja dann am Abend."
Yvonne war darüber erleichtert, dass ihre Mutter wieder ruhiger war - Was auch immer sie wie eine Tarantel hatte aufspringen lassen – und nickte ihr nur nochmal von Weitem zu.
„Aber du schreibst, wenn du gut angekommen bist?"
„Natürlich mein Kind. Was wäre ich nur für eine Mutter, wenn ich dies nicht täte..", lachte sie etwas, denn eigentlich funktioniere diese Konversation doch normalerweise anders herum. Und dann war sie auch schon mit einem letzten „Tschüss, bis Morgen.", in die dunklen Abendstunden Berlins entschwunden und ließ Yvonne, Samu und ihre kleine Erbse verwirrt alleine zurück.

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So ihr Lieben<3,

hier einmal das neue Kapitel^^ Ich hoffe es gefällt euch! Lasst mich aber auch gerne konstruktive Kritik und/oder eure Meinung hören. Ich freue mich immer riesig! *_*

Mir hat es irgendwie super Spaß gemacht "Yvonnes Mutter" zu schreiben XD Ich liebe diese Love-Hate Beziehungen XD. Hachja...wie dem auch sei:

So langsam gehen meine Kapitelvorräte zu Ende, was bedeutet, dass ich bald erstmal schauen muss, wie viel ich in der Prüfungsphase noch schaffe, aber ein bisschen ist nich da und danach wird es auch auf jeden Fall weiter gehen!

Vielen Dank für eure ganzen lieben Kommentare immer und bleibt mir ja gesund!

Also: Bleibt gesund!

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