Kapitel 17: Even when it's complicated

331 21 13
                                    

„Was war das denn gerade?", fragte Yvonne immer noch irritiert im Samus Richtung, als ihre Mutter schon längst verschwunden war, doch dieser zuckte nur mit de Schultern.
Dass Yvonnes Mutter sich so schnell wieder von den beiden verabschieden würde, hatte auch er nicht erwartet, obwohl er schon eine gewisse Ahnung hatte, wieso sie so überstürzt reagiert hatte, und diese Annahme stahl ihm ein Lächeln aufs Gesicht, welches er versuchen musste zu verbergen.
Er hatte schließlich in gewisser Weise seinen Teil dazu beigetragen. Naja, also er hatte sich mit ihr abgesprochen, nur eben nicht erwartet, dass sie doch so schnell wieder fahren würde.
Damit Yvonne dies jedoch nicht sah und Fragen stellen würde, drehte er sich schnell um und machte sich daran sich seiner Schuhe zu entledigen, die er immer noch nicht ausgezogen hatte, während auch Yvonne langsam vom Sofa aufstand, um in die Küche zu entschwinden.
Oder sollte sie sagen die Küche 'Ihrer Mutter'.
Denn bereits, als sie auch nur die Teller in diesem aufgeräumten Chaos suchte, um die Rouladen, die ihre Mutter zuvor zubereitet hatte zu servieren, verfluchte Yvonne sich ein wenig dafür ihre Mutter nicht bei der Umgestaltung ihrer Küche aufgehalten zu haben.
Sie konnte die Teller einfach nirgends finden.
Etwas entnervt atmete sie aus, bevor sie einen Küchenschrank nach dem anderen öffnete und sie die Teller dann endlich in der hintersten Ecke im rechten Schrank fand. Wem auch immer sie dort hinten nutzen sollten...
Kurz überlegte Yvonne, wie sie die Teller am besten erreichen würde und schaute sich schon verzweifelt nach einem Stuhl, oder dem kleinen Tritt um, doch den Stuhl hatte ihre Mutter natürlich vorbildlich zurück an den Esstisch im Esszimmer gebracht.
Das war ja nur logisch.
„Wait, Ich mach das.", drang dann nach ein paar Sekunden Samus liebevoll auffordernde Stimme an ihre Ohren, als sie sich auf die Zehenspitzen gestellt hatte und versuchte an diese verdammten Teller ranzukommen.
Vorher legte er aber noch einen großen, bunten Blumenstrauß auf die Küchentheke, welchen Yvonne jedoch noch nicht wahrnahm, da Samu mit seinem schelmischen Grinsen davor stand.
„You are supposed to relax, remember?", fügte er noch hinzu und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Wange, bevor er sie sanft bei Seite schob, um die Teller selbst heraus zu kramen.
Sicher war sicher.
Und da er doch ein ganzes Stück größer war als Yvonne, gelang ihm dies auch ohne große Mühe und er stellte die zwei weißen Teller auf der Theke ab, bevor er sich wieder zu Yvonne umdrehte und in zwei spielerisch genervte Augen sah.
„Ich bin schwanger. Nicht unfähig.", meinte sie nur gespielt beleidigt und hatte dabei die Hände in die Hüften gestemmt, wodurch sie ihr Oberteil mit ihren Händen unwillkürlich glatt zog, sodass man tatsächlich den kleinen Babybauch entdecken konnte. Samu konnte nicht anders, als stolz zu lächeln, als er dies erblickte und das feine Lächeln, welches sich auf ihren Lippen gebildet hatte, verriet Samu auch, dass Yvonne nicht so wütend war, wie sie gerade vorgab. Also zog er sie nur mit einem gespiegelten Gesichtsausdruck, an ihren Hüften zu sich heran und verschloss dann als Entschuldigung liebevoll ihre Lippen mit den seinen. Unfähigkeit würde er ihr niemals unterstellen.
Sofort erwiderte Yvonne den zärtlichen Kuss, welcher all die Sorgen für einen kurzen Moment ausradierte und Samu wusste sogleich, dass er mit seiner Vermutung recht behielt. In Wahrheit machte es ihr gar nicht so viel aus ab und zu auch mal ein bisschen Hilfe zu bekommen. Jeder brauchte schließlich ab und zu mal Hilfe und wenn Yvonne sich gerade nun Mal ausruhen sollte, dann war es auch eine Selbstverständlichkeit für Samu ihr diese zu geben. Wobei er dies auch unter anderen Umständen ohne zu zögern tun würde, denn dafür liebte er sie einfach zu sehr.
Gedankenverloren strich er ihr nach dem Kuss noch eine verirrte Haarsträhne hinter das Ohr, während sie ihre Arme noch locker um seinen Rücken gewunden hatte, um ihn einfach nah bei sich zu haben und seinem beruhigendem Herzschlag lauschen zu können, der ihr ein feines Lächeln ins Gesicht trieb. Doch als ihm sein Plan zurück ins Gewissen gerufen wurde, fing sein Herz auf einmal wie wild an zu klopfen. Es wurde langsam ernst, und genau das machte ihn so nervös, dass er schlucken musste.
„We should eat now, before it gets cold.", meinte er deshalb nur knapp mit einem Lächeln und löste sich von Yvonne, um das Essen aufzutun.
Yvonne hatte sein etwas merkwürdiges Verhalten zwar bemerkt, schließlich kannte sie seine Verhaltensweise passend zu jeder Emotion mittlerweiel inn und auswendig, doch schob sie es einfach auf den anstrengenden Tag. Schließlich war er den ganzen Tag bei den Drehs gewesen, während sie auf dem Sofa gelegen und die Wand angestarrt hatte. Es würde der Hunger sein, der ihn antrieb, oder gar die Aussicht auf das kuschelige Bett und den damit verbundenen Schlaf, die ihn so hektisch werden ließen.
Als Samu sich dann zwei Schritte vom Theresen wegbewegte, um die gefüllten Teller ins Esszimmer zu tragen, fiel Yvonnes Blick erstmals auf den Blumenstrauß und ihre Augen wurden ganz groß, als sie die wunderschöne bunte Mischung erkannte. Vergissmeinnicht, Rosen, Lilien, von all den Blumen, die sie liebte, war etwas dabei.
„Ist der für mich?", fragte sie etwas überrascht, woraufhin Samu nur verlegen nickte. Er war glücklich, dass sie sich freute, denn es war das, was sie verdiente, doch er musste auch zugeben, dass der Strauß nicht von ihm war. Besonders jetzt, wo er im Augenwinkel erkannte, dass Yvonne die Karte entdeckt zu haben schien.
„Yes of course they are Yvi, but they are not from me", begann er sie aufzuklären, wobei ein verlegenes „even though I could have thought about that...", leise seine Lippen verließ. Aber Yvonne bekam dies gar nicht mehr mit, als sie die liebevollen Worte auf der Karte las, die ihr Herz erwärmten.
„The flowers are from the team. They all miss you and want you to get well soon. You and the little one.", lächelte Samu ihr entgegen, welches Yvonne nur mit Rührung in den Augen erwiderte. Sie liebte ihren Job einfach und konnte sich keine besseren Kollegen vorstellen.
Schnell machte sie sich eine mentale Notiz sich nach dem Essen bei Mark, Steff und den Fantas zu bedanken, bevor sie Samu mit dem Essen ins Esszimmer folgte, wo sie gemeinsam mit ihm das leckere Essen bei gemütlichem Kerzenschein genoss.
Samu hatte darauf bestanden die beiden Kerzen in der Mitte des Tisches anzuzünden, wogegen sie nichts einzuwenden hatte, wirkte das Licht doch immer so beruhigend auf die Atmosphäre ein.
Schweigend genossen sie das gute hausgemachte Essen von Yvonnes Mutter und ließen dabei die abendliche Ruhe in sich einkehren. Eingefangen von dem schimmernden Licht und der Nähre der Person, die sie liebten.
Doch aus irgendeinem Grund schien Samu nicht ganz so ruhig zu sein, wie er tat. Yvonne erkannte dies, als sie ihm immer wieder kleine Blicke zuwarf, die er entweder nur knapp, oder gar nicht erwiderte. Stattdessen schien er ziemlich gefangen in seinen Gedanken und sie hatte ihn sogar kurz dabei erwischt, wie er etwas nervös mit dem Knie auf und ab wippte.
Was war denn heute Abend nur los? Erst benahm sich ihre Mutter so seltsam und jetzt verhielt sich auch noch Samu so merkwürdig. Hatte sie irgendetwas verpasst, oder war Merkur gar wieder rückläufig?
Sein Verhalten beunruhigte die Sängerin, doch sie hätte sich einfach nicht erklären können, womit dies wohl zusammenhängen konnte und schob es deshalb auf die Drehs. Wahrscheinlich war heute irgendetwas bei den Aufzeichnungen für die Sing-offs nicht ganz so gelaufen, wie Samu es sich vorgestellt hatte.
Und da fiel es ihr auf einmal wieder ein. Die Sing-offs. Sie hatte ihn noch gar nicht gefragt, wie es gelaufen war, oder wer es aus ihrem Team denn nun ins Halbfinale geschafft hatte. Weshalb sie sich noch schnell den letzten Bissen des Rotkohls in den Mund schob, bevor sie nach dem Auskauen eben danach fragte.
„Wie war es heute eigentlich? Bei den Drehs...haben die Talente so gut abgeliefert, wie wir es uns erhofft hatten?", fragte sie mit einem interessierten Blick in seine Richtung, doch alles was Samu tat, war mit einem aufgesetzten Lächeln zu Nicken.
Er war doch sonst nicht so wortkark...
Also versuchet Yvonne es mit einer weiteren Frage.
„Wer ähm..wer hat es denn ins Halbfinale geschafft? Hast du Juan dieses Jahr mitgenommen?"
Doch wieder nickte er nur, nicht einmal wirklich auf ihre Frage antwortend, da ja schließlich mehr als eine Person ins Halbfinale kam und nicht nur Juan. Sonst hätte man dies ja auch gleich überspringen können.
Yvonne war wirklich beunruhigt und als Samu dann ganz unbewusst und fast unauffällig auch noch begann seine Hände neben seinem leeren Teller zu kneten, konnte Yvonne es nicht mehr ignorieren. Was war nur auf einmal mit ihrem Freund los?
„Ist alles in Ordnung, Samu? Du bist so...du bist so still..."
Die Sorge in ihrer Stimme war dabei deutlich herauszuhören, genauso wie die Ratlosigkeit, die sich dahinter verbarg und die Samu nun doch sofort in ihre Richtung schauen ließ.
So hatte er sich das Ganze nicht vorgestellt, aber sein rasant pumpendes Herz, wollte ihm einen Strich durch die Rechnung machen und ihm einfach nicht gehorchen.
Mit großen Augen sah er sie an und erwiderte ihren Blick mit einem zaghaften Lächeln.
„Yes..yes everything is okay."
Doch Yvonne schien ganz und gar nicht überzeugt. Skeptisch ging eine ihrer Augenbrauen nach oben und ihre Stirn begann sich leicht zu kräuseln, wie sie es immer tat, wenn Yvonne schwer nachdachte.
Oh man, so hatte Samu das wirklich nicht geplant.
Es sollte doch einfach nur ein wunderschöner Abend werden und er wollte mit seiner Frage warten, bis sie aufgegessen hatten und er alles vorbereiten konnte, doch Yvonnes beunruhigter Blick ließ ihm gar keine andere Wahl als jetzt zu handeln. Sonst würde das Ganze hier noch komplett nach hinten losgehen.
Mit etwas wackligen Knien stand er also auf und platzierte die Servierte auf seinem Teller, bevor er in ihre Richtung trat. Ihrem Blickkontakt hielt er dabei die ganze Zeit stand, was ihn auch erkennen ließ, dass die Irritation auch nicht schwand, als er direkt vor ihr stehen blieb und nervös ausatmete.
Sollte er es wirklich jetzt tun? Einfach so und nicht doch noch seinen regulären Plan durchziehen? Dieser war doch so viel schöner, so viel romantischer, doch die Zweifel in Yvonnes Augen machten dies fast unmöglich.
„Du machst mir ein wenig Angst, Samu.", drückte sie ihre Verwunderung dann aus und beäugte ihn verunsichert, als er sich neben ihr niederkniete und ihre Hand behutsam in seine nahm.
Ihr erster Gedanke war gewesen, dass er ihr irgendetwas schlimmes gestehen wollte. Dass er irgendeinen Fehler gemacht hatte, obwohl sie sich das bei ihm eigentlich nicht vorstellen konnte.
Doch als er nun neben ihr hockte und ihre Hand sanft mit seiner umschloss, wobei sie das Zittern seines aufgeregten Körpers fast spüren konnte, hatte sie eine ganz andere Sorge.
Er wollte ihr doch nicht etwa...
Doch noch bevor sie ihren Gedanken zu Ende denken konnte, zückte Samu einen kleinen silbernen Ring aus seiner Hosentasche und sah Yvonne erwartungsvoll an. Mit diesem Glitzern in den Augen, welches sie immer annahmen, wenn er sich freute, aber zugleich nervös war.
Und sofort begann ihr Herz mindestens doppelt so schnell zu schlagen, wie seins und sie spürte die Hitze durch ihren Körper jagen. Bitte lass ihn jetzt nicht die Worte aussprechen, von denen sie glaubte, dass er sie gleich aussprechen würde. Vielleicht gab es in irgendeinem Universum ja doch noch irgendeine andere Erklärung, warum er mit einem Ring in der Hand vor ihr niederknien würde.
„I aähm...I wanted to machen das anders, eigentlich.", setzte er mit einem Lächeln an und sofort erkannte Yvonne die Hoffnung in seinen Augen. „Aber ich glaube we will both go crazy if I don't ask you know.", lachte er etwas verlegen auf und schmunzelte ihr zu.
Sein Herz schlug wie wild in seiner Brust, doch es war nichts zu dem Tempo, welches Yvonnes Herz gerade angenommen hatte.
Bitte stopp einfach genau da, rede nicht weiter.
Lass dies einfach nur einen Traum sein, dachte Yvonne und fühlte den Puls nun auch deutlich in ihren Wangen, da diese etwas rot wurden.
„Yvonne Catterfeld, will you do me the honour of becoming my wife?", sprach er dann mit leuchtenden Augen und einem verliebten Lächeln die Worte aus, die sie doch eigentlich gar nicht hören wollte.
Ihr Herz war in diesem Moment kurz davor aus ihrer Brust zu springen. Wie sollte sie darauf jetzt ehrlich antworten, ohne ihn zu verletzen und dieses wunderschöne Lächeln aus seinem Gesicht zu treiben...

---------------------------------------

Hallo ihr Lieben,^^

hier ist der neue Teil für heute und ich hoffe er gefällt euch, auch wenn sich evntull wieder ein bissl Drama anbahnt! (Aber hey, I can't without Drama XD).

Da mein Tag sehr sehr stressig war, kommt das Kapitel erst so spät, aber ich hoffe ihr knnt mir das verzeihen<3. Ich freue mich von euch zu hören und eure Storys zu lesen!

Also dann: Bleibt mir ja gesund!<3

Here with You on broken glassWo Geschichten leben. Entdecke jetzt