In einer Astgablung steht sie. Was neben ihr im Baum hängt schockiert den Achtzehnjährigen.
In den Ästen hängen fleischlose Knochen. Gekleidet ist das Skelett in schmutzige löchrige Kleidung. Ein Kecher mit drei Pfeilen hängt neben ihm in den Ästen. Der Schädel des Toten ist komplet eingeschlagen.
Was zur Hölle passiert auf dieser Insel?!Das Mädchen in der Astgablung hält einen angespannten Bogen in den Händen, bereit den Pfeil auf eine kleine Reise zu schicken.
Feuerrote wellige Haare umrunden ihr Gesicht und fallen ihren Rücken hinab bis zu ihrer Taille. Hinter ihren grünen Augen scheint ein Feuer zu brennen, das jeden niederstrecken will. Sie trägt eine altmodische Hose und ein Stück braunen Stoff hat sie sich um den Oberkörper gebunden. Beide Sachen sehen aus als würde sie sie schon sehr lange tragen. Die Kleidung ist schmutzig und die Hose hat so einige Risse. An ihren Armen und Beinen hat sie viele kleine Kratzer.
"Nicht umdrehen", zischt sie in einer dunklen Stimmlage. Sofort versteift Alex. Angst ergreift ihn noch mehr als eh schon. Sie spannt den Bogen noch ein wenig mehr an. Das Raubtier beginnt tief zu knurren. In dem Moment lässt sie los. Ein leises Zischen ertönt als der Pfeil losfliegt und in Flammen aufgeht. Erschrocken folgt Alex dem Pfeil und dreht sich. Die Flammen ergreifen das Tier. Es brüllt noch einmal laut eher es sich in unzählige kleine Lichter auflöst. Überrascht geben Alex Knie nach und er landet auf dem Hintern während die Lichter seelenruhig gen Himmel fliegend erlöschen. "Was war das?!", fragt er panisch. Seine Stimme ist viel zu hoch und schrill. Kaum hörbar landet das Mädchen auf dem weichen Waldboden.
"Ich hab dich doch gewarnt!", faucht sie und wirft den Bogen achtlos auf den Boden. Bedrohlich kommt sie auf ihn zu. Streicht ihre Haare mit einer einzigen Bewegung nach hinten. "Mit Menschen kenne ich keine Gnade", flüstert sie. Unendlicher Hass schwingt in ihrer Stimme mit. Plötzlich rauscht Alexs Walky Talky und sie zuckt zusammen. "Hey, Alex, wir sind jetzt fertig mit auspacken und sehen uns jetzt auch um. Ist also keiner mehr im Lager außer dein Dad, falls du demnächst dort ankommst", meldet sich die elektisch klingende Stimme seiner Mutter fröhlich. Mechanisch greift Alex nach dem Gerät und drückt auf die Sprechtaste. "Mam", sagt er zögerlich. Das Mädchen beobachtet ihn. "Ja, was ist?", fragt diese gutgelaunt."In Ordnung", stammelt Alex unruhig. Plötzlich beginnt das Gerät zu rauschen, so als gäbe es eine elektische Verbindungsstörung. "Stirb ... geht" ertönt eine dunkle Stimme aus dem Rauschen herraus "dieser Ort ist ein Grab". Langsam wandert Alex Blick zu dem Mädchen. Sie blickt ihn an mit einem Blick der ihn getötet hätte, wenn Blicke es könnten. "Was machst ... du da?", fragt er vorsichtig. "Ihr zerstört alles! Sterbt! Verreckt! Ihr seid Monster!", schreit sie, dreht sich um und sprintet davon. "Alex ... hey Alex ... Alex? ... Alex! Ist etwas passiert!", fragt seine Mutter, sie wird immer panischer. "Nein ... alles in Ordnung", gibt Alex verdattert zurük. Immernoch blickt er ihr nach. Sie war so schnell verschwunden. "Gott sei dank", seuftzt seine Mutter erleichtert und beendet das Gespräch. Fassungslos starrt Alex weiter in die Richtung in die sie verschwunden war. "Wer ist sie?", fragt er sich selbst leise. "Dein Ende", flüstert ihm etwas eiskalt ins Ohr. Schreiend fährt er herrum und landet auf seinem Hintern. Langsam schleicht sie um ihn herrum. Raubtier kommentiert eine sachliche Stimme in seinem Kopf. "Wie ... ist dein Name?", fragt er zögerlich. "Oh, ich habe viele Namen", meint sie überrascht. "Und die ... wären?", fragt Alex vorsichtig. "Fuego, Fire, Feuer, Feier, Feu, fuoco, Huôzāi, Lume, Ogień", zählt sie auf. "Das heißt alles ... Feuer ... auf unterschiedlichen Sprachen", stellt Alex fest und schluckt schwer. Er rutscht etwas von ihr weg. "Und welchen haben deine ... Eltern dir gegeben", fragt er nervös. "Ich habe keine Eltern", sagt sie mit einer Überzeugung als würde sie davon reden, dass sie gerade keine Schuhe anhat. Langsam schüttelt Alex den Kopf. "Aber du musst doch welche haben, sonst wärst du nicht am Leben", meint er zögerlich. Seuftzend lässt sie sich auf dem Boden nieder. "Du solltest besser gehen. Sonst töte ich euch doch alle einzeln und nicht alle auf einmal im Schlaf", meint sie ruhig. Sofort springt Alex auf und läuft panisch davon während sie sich nach hinten lehnt und sich dann auf die Seite dreht so als würde sie schlafen wollen.
Außer Atem kommt er im Lager an. Sein Vater sitzt im Sand und schnitzt eine kleine Figur aus einem Stück Holz. "Und wie siehts aus, Großer?", fragt er gut grlaunt. "Alles grün, wie immer", murmelt Alex geistesabwesend und tritt in das Zelt ein an dem ein Zettel mit der Aufrift 'Alex♡'. Atemlos lässt er sich auf die beiden aufeinander liegenden Matrazen fallen.
Sein 'Zimmer' besteht aus einem Zelt. Der Sand wurde unter alte abgetretene Bretter verband. Gegenüber vom Eingang liegt sein Bett, seine zwei gestapelten Matratzen. Rechts vom Eingan steht eine Kiste mit seiner Kleidung und seinen Schuhe, gegenüber davon steht eine andere Kiste. Die mit seinen Schulsachen, sowie mit den Sachen, die er selbst bereits bei den Forschungen gefunden hatte. Er hatte jedes einzelne Teil genau beschrieben, von allen Seiten fotographiert und sogar detailgenau gezeichnet. Auf der Kiste liegt sein neuer Laptop, sein Handy, seine Digitalkamera und ein MP3 Player, alles mit den dazugehörigen Aufladekabeln und ein paar schwarzer Kopfhörer. Neben der Kiste steht eine große tragbare Batterie, damit er all die Sachen aufladen konnte.
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Eyes of fire
FantasiTief im Dschungel auf einer unendeckten Insel, lauert das Leben. Niemand darf von ihr erfahren. Den diese Insel birgt den Herzschlag der Welt und ihren Wächter, desen Blut die Welt im Gleichgewicht hält. Doch was passiert wenn man die Wut der Wächte...