Julian Brandt x Kai Havertz [collapse]

4.2K 139 7
                                    

für @mrsbravertz

words: 1018

Kai POV:

Zwei Wochen. So lange war es her, dass ich das letzte Mal mit Julian gesprochen hatte. Ich wusste nicht mal mehr genau wieso, aber irgendwie war es dazu gekommen, dass wir uns ignorierten. Vielleicht war es gewesen, weil er sauer war, dass ich einfach zu Chelsea gewechselt war, vielleicht die Tatsache, dass ich extrem eifersüchtig auf Marco Reus war oder doch etwas anderes. Jedenfalls herrschte Funkstille im Hause Bravertz.

Darüber nachdenkend stand ich auf Masons Terrasse, welcher heute, an unserem freien Tag, alle aus dem Team zu einem „Mannschaftstag" eingeladen hatte. Ich verstand immer noch nicht ganz, was das sollte, denn immerhin sahen wir uns jeden Tag im Training. Allerdings hatte ich nichts besseres zu tun gehabt und Timo und Chris hätten mich schlussendlich eh mitgeschleppt. „Kai?" Ich sah auf. Timo stand vor mir und sah mich fragend an. „Hmm?", erwiderte ich, immer noch abwesend. „Alles gut? Du warst so...in Gedanken?", erkundigte sich mein deutscher Teamkollege etwas besorgt. Ich winkte ab. „Nein, nein. Alles gut." Er sah mich misstrauisch an, gab sich schlussendlich aber mit meiner Antwort zufrieden. „Gut, kommst du? Mason und Tammy veranstalten im Wohnzimmer ein Fifa-Turnier. Wollen wir zusehen? Das wird bestimmt lustig!", schlug der Ex-Leipziger vor. Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern, nickte aber gleichzeitig zustimmend. Also machten wir uns auf den Weg ins Wohnzimmer.

Es war ungefähr siebzehn Uhr, als mein Handy klingelte. Jannis Brandt, verkündete die Schrift auf dem Display. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Was mochte wohl der Grund für diesen Anruf sein? War etwas passiert? Schnell ging ich auf den Flur und nahm dort den Anruf entgegen. „Hey, Jannis! Ist alles okay? Geht's dir gut?", begrüßte ich den Bruder meines Freundes. „Kai!", er klang erleichtert, „Zum Glück! Du musst sofort herkommen! Es geht um Juli!", zum Ende klang er immer hektischer. „Was? Wieso? Wo ist er?", fragte ich. „Ich...im Krankenhaus.", erwiderte Jannis. „IM KRANKENHAUS?!", entfuhr es mir ziemlich laut. „Verdammt, Jannis! Was ist passiert?", erkundigte ich mich aufgeregt. „Er ist im Training zusammengebrochen. Bitte, er braucht dich jetzt!", flehte der Blonde. „Ist gut, ich komme! Ich buche sofort einen Flug!", erwiderte ich. „Danke!", bedankte sich der gebürtige Bremer und legte auf.

Ungläubig sah ich auf mein Handy. Julian lag im Krankenhaus. Verzweifelt schluchzte ich auf. „Kai?", Timo betrat den Flur, gefolgt von Toni und Chris. „Was ist los? Wer ist im Krankenhaus?", fragte Chris besorgt. Ach ja, das mit dem Krankenhaus musste ich wohl ziemlich laut gerufen haben. Glücklicherweise hatte der Rest der Mannschaft wohl nichts verstanden, sondern nur die drei ebenfalls Deutschsprechenden. „Jule...er...ist im Training zusammengebrochen. Ich muss sofort zu ihm!", meinte ich hektisch und machte mich daran aufzubrechen. Glücklicherweise hielt mich keiner der anderen auf. „Ich sag Tuchel Bescheid, dass du wegen einem familiären Notfall nach Deutschland geflogen bist!", beschloss Toni, „Und richte Julian gute Besserung von uns aus!", fügte er hinzu, was Timo und Chris mit einem Nicken bestätigten.

Ich hatte Glück gehabt. Der nächste Flieger von London nach Dortmund ging eine Stunde nachdem ich am Flughafen angekommen war. Gepäck hatte ich fast keines, ich würde mir alles Notwendige einfach in Dortmund von Julian, Jannis oder so leihen. Um neun Uhr Ortszeit kam ich endlich am Klinikum Dortmund an. Am Empfangsschalter saß eine Krankenschwester, die ich ansprach. „Guten Tag, mein Name ist Kai Havertz. Mein Freund soll hier liegen. Julian Brandt ist sein Name." „Tut mir leid, ich darf niemanden zu Herrn Brandt lassen.", erklärte sie mir zu meinem Missfallen, „Nur Familie." Ich seufzte genervt. „Hören Sie zu: Ich bin Julians fester Freund, also quasi Familie, und ich bin gerade von London hierher geflogen. Sein Bruder, Jannis, hat mich angerufen. Wenn es sein muss rufe ich ihn an und er kann bestätigen, dass ich zu Julian darf.", redete ich dann auf sie ein. Sie sah mich immer noch Misstrauisch an, nickte dann aber.

Also rief ich Jannis an und erklärte ihm die Umstände. Er erklärte sich dazu bereit zum Empfang zu kommen und das zu klären. Fünfzehn Minuten später stand ich schließlich in Begleitung von Jannis vor Julians Zimmer. Unsicher drückte ich die Klinke herunter. Jannis nickte mir nochmal zu und machte sich dann auf den Heimweg. Schließlich war er die ganze Zeit bei seinem Bruder gewesen. Julian war wach, als ich reinkam. „Hey, mein Schatz...wie geht's dir?", fragte ich besorgt und ging langsam auf das Bett zu, in dem er lag.

„Kai", bemerkte der Blonde überrascht, als er mich sah, „Was machst du denn hier?" „Jannis hat mich angerufen.", antwortete ich. „Ich weiß...aber nachdem wir zwei Wochen nicht miteinander gesprochen haben...naja...ich hab nicht erwartet, dass du kommst...", gab er zu und klang etwas traurig dabei. „Hey...Jule...natürlich komme ich, wenn dein Bruder mir sagt, dass du im Training zusammengebrochen bist! Ich liebe dich und ich will, dass es dir gut geht!", erklärte ich ihm sanft und griff nach seiner Hand, sobald ich neben seinem Bett stand.

„Ich liebe dich auch, Kai!", lächelte der Blonde und drückte meine Hand, „Und es tut mir leid, was ich gesagt habe. Ich bin nicht sauer, dass du nach Chelsea gegangen bist! Vielleicht etwas enttäuscht, dass die Entfernung jetzt so groß ist, aber wenn du der Meinung bist, dass es das Richtige für dich ist, unterstütze ich das natürlich. Als dein Freund.", entschuldigend blickte er mich an, was mich auch lächeln ließ. „Mir tut auch leid, was ich wegen Marco gesagt habe.", begann ich ebenfalls eine Entschuldigung, „Ich weiß doch, dass ich dir vertrauen kann und du mich nicht betrügen würdest...ich war nur frustriert...weil er dich so viel näher bei sich hat als ich..."

Vorsichtig legte ich meine Lippen auf die des Dortmunders. Dieser erwiderte den Kuss. „Frieden?" „Frieden." „Gute Besserung übrigens von Timo, Toni und Chris.", richtete ich ihm anschließend die Besserungswünsche meiner Teamkollegen aus. Da fiel mir etwas ein. „Warum bist du eigentlich zusammengebrochen?", fragte ich und sah ihn eindringlich an. Er seufzte. „Ich...also...ich hab halt in letzter Zeit nicht besonders gut geschlafen...und gegessen auch nicht richtig...es war wegen unseres Streits...", gab er dann zu. „Oh nein, Baby! Aber das wird ja jetzt hoffentlich nicht mehr passieren!", meinte ich und sah ihn durchdringend an. Er nickte. „Nein, wird es nicht!"

Fußball OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt